(Registrieren)

Paritätischer fordert Aufhebung des Arbeitsverbotes für Asylbewerber

Geschrieben am 24-07-2012

Berlin (ots) - Als halbgaren politischen Kompromiss kritisiert der
Paritätische Wohlfahrtsverband die heute bekannt gewordenen Pläne,
das einjährige Arbeitsverbot für Asylbewerber EU-weit lediglich auf
neun Monate zu verkürzen. Der Verband fordert mit Verweis auf das
Gebot der Menschenwürde stattdessen eine Aufhebung des
Arbeitsverbotes unmittelbar nach Beendigung des
Erstaufnahmeverfahrens. Darüber hinaus müsse das
Asylbewerberleistungsgesetz ersatzlos gestrichen und ein
Rechtsanspruch von Asylbewerbern auf Hartz IV- bzw.
Sozialhilfeleistungen eingeführt werden.

"Zur Würde des Menschen gehört auch, dass man für seinen eigenen
Lebensunterhalt sorgen darf", so Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, der auf das
jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum
Asylbewerberleistungsgesetz verweist. "Das Bundesverfassungsgericht
hat erst in der vergangenen Woche den Gesetzgeber mit deutlichen
Worten in seine Schranken verwiesen und der schikanösen Behandlung
von Asylbewerbern und der Ausgrenzung per Gesetz ein Ende bereitet.
Die Menschenwürde darf niemals Spielball politischer
Gestaltungsfreiheit sein", mahnt Schneider. Es stünde der
Bundesregierung gut zu Gesicht, in der EU nun mit positivem Beispiel
engagiert voran zu gehen statt um den Erhalt alter Mechanismen der
Ausgrenzung zu feilschen.

Der Paritätische fordert eine Aufhebung des Arbeitsverbotes für
Asylbewerber unmittelbar nach Beendigung des Erstaufnahmeverfahrens,
d.h. spätestens nach drei Monaten. Menschen, die arbeiten können und
wollen, dürfe nicht länger der Zugang zu Arbeitsmarkt und
gesellschaftlicher Teilhabe über Monate verweigert werden. Auch die
Regelungen zum nachrangigen Arbeitsmarktzugang, der die Betroffenen
teilweise über Jahre vom Erwerbsleben ausgrenze und sie in
Abhängigkeit staatlicher Unterstützung halte, müssen abgeschafft
werden, fordert der Verband. Der Verband bekräftigt zudem seine
Forderungen nach der ersatzlosen Abschaffung des
Asylbewerberleistungsgesetzes und der Einführung eines verbindlichen
Rechtsanspruchs von Asylbewerbern auf Leistungen nach SGB II bzw. SGB
XII sowie der bedarfsgerechten Anpassung der entsprechenden
Regelsätze.



Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636-305, E-Mail: pr@paritaet.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

408168

weitere Artikel:
  • stern-Umfrage: CDU in Niedersachsen fünf Punkte vor der SPD - FDP muss um Wiedereinzug in den Landtag zittern Hamburg (ots) - Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl am 20. Januar 2013 hat die niedersächsische CDU gute Chancen, weiter den Regierungschef zu stellen. In einer Umfrage für das Hamburger Magazin würden aktuell 38 Prozent der Wähler in Niedersachsen der CDU ihre Stimme geben. Sie hat damit ihr Stimmungstief nach dem Wahldebakel ihrer Parteifreunde in Nordrhein-Westfalen überwunden, liegt aber noch unter ihrem letzten Wahlergebnis vom 27. Januar 2008, als sie 42,5 Prozent holte. Ihr Koalitionspartner FDP verfehlt nach der stern-Umfrage mehr...

  • Quo vadis, Bukarest? Zur Staatskrise in Rumänien - Diskussion mit Elmar Brok, Gunther Krichbaum, Monica Luisa Macovei und Hans-Gert Pöttering Berlin (ots) - TERMINHINWEIS Termin: Freitag, 27. Juli 2012, 9:00 Uhr Ort: Hotel Pestana Berlin-Tiergarten, Stülerstraße 6, 10787 Berlin In Rumänien tobt zurzeit ein innenpolitischer Machtkampf zwischen Premierminister Victor Ponta und Präsident Traian Basescu, der das Land nicht nur in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, sondern auch Kritik aus der europäischen Staatengemeinschaft eingebracht hat. Mit Blick auf die jüngsten Ereignisse in Rumänien und das bevorstehende EU-Referendum lädt die mehr...

  • Rheinische Post: Gabriel attackiert Schäuble im Streit um Bankenregulierung Düsseldorf (ots) - Im Streit um Fehler bei der Finanzmarkt- und Bankenregulierung hat SPD-Chef Sigmar Gabriel Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sowie Union und FDP attackiert. "Bei der Finanzmarktregulierung haben in der Vergangenheit alle Fehler gemacht - auch die SPD. Allerdings scheint Herr Schäuble ein schlechtes Gedächtnis zu haben: Alle Maßnahmen der rot-grünen Bundesregierung gingen seiner Fraktion damals nicht weit genug", sagte Gabriel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). "Wir haben mehr...

  • Das Geschäft mit der Verzweiflung / Tonja Pölitz im ZDF-"auslandsjournal" über Babyhandel in Bulgarien Mainz (ots) - Zahlreiche deutsche Touristen verbringen - angelockt von günstigen All-Inclusive-Angeboten - derzeit ihren Urlaub an Bulgariens traumhaften Stränden. Was die Touristen nicht mitbekommen, ist die oft hoffnungslose Armut im Land. ZDF-Autorin Tonja Pölitz berichtet am Mittwoch, 25. Juli 2012, 22.15 Uhr, im "auslandsjournal" vom schmutzigen Geschäft des Babyhandels an der Grenze zwischen Griechenland und Bulgarien. In den Elendsvierteln vieler bulgarischer Städte soll, nach Schätzungen von Hilfsorganisationen, bereits mehr...

  • Börnsen: GEMA-Verhandlungen sind zielführend Berlin (ots) - Die von der GEMA für 2013 angekündigte Tarifreform hat zu anhaltenden Diskussionen bei Musikveranstaltern und in der Clubszene geführt. Nun ist mit dem Bund Deutscher Karneval der erste Verhandlungsabschluss erzielt worden. Dazu erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup): "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Einleitung eines Schiedsstellenverfahrens zu den Vergütungssätzen von Musikveranstaltungen. Zwei Ziele müssen dabei erreicht werden: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht