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Deutsche AIDS-Hilfe zum Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher am 21. Juli: Drogenlegalisierung rettet Leben!

Geschrieben am 20-07-2012

Berlin (ots) - "Drogenlegalisierung = Drogenkontrolle" lautet in
diesem Jahr das deutsche Motto des Internationalen Gedenktags für
verstorbene Drogengebraucher am 21. Juli. Der Gedenktag
(Schirmherrschaft: Gregor Gysi) setzt damit ein Zeichen für Gegenwart
und Zukunft: Durch Legalisierung lassen sich viele drogenbedingte
Todesfälle verhindern.

Weltweit richten sich zurzeit immer mehr Anstrengungen darauf, den
verlorenen Krieg gegen Drogen zu beenden und durch eine sinnvolle,
menschenwürdige Drogenpolitik zu ersetzen.

Politiker denken um: "Es war falsch, dass ich als Präsident gegen
Spritzentauschprogramme war", sagt etwa Ex-US-Präsident Bill Clinton.
Mit ihm setzen sich nun unter anderem der ehemalige
UN-Generalsekretär Kofi Annan, der Schriftsteller Paulo Coelho sowie
die Präsidenten Mexikos, Kolumbiens, Guatemalas und El Salvadors für
eine neue Drogenpolitik ein.

Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) macht sich schon lange für eine
Legalisierung von Drogen und Unterstützung von Drogenkonsumenten bei
der Minimierung gesundheitlicher Schäden stark. Dazu sagt
Geschäftsführerin Silke Klumb:

"Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen Menschen. Er löst
keine Probleme, sondern schafft sie: Korruption, Mafia-Strukturen,
Gewalt, Verelendung und Tod. Für die HIV-Prävention ist die
Kriminalisierung von Drogen Gift, weil sie Hilfsangebote verhindert.
Statt Drogenkonsumenten Zugang zu sauberen Spritzen zu geben, werden
sie ins Gefängnis gesteckt, wo sich viele mit HIV oder Hepatitis
infizieren. Das ist menschenverachtend!"

Jede dritte HIV-Infektion außerhalb Afrikas findet über den
intravenösen Drogengebrauch statt. Diese HIV-Übertragungen sind
vermeidbar. In Portugal hat man mit der Entkriminalisierung von
Drogen gute Erfahrungen gemacht: Seit 2001 werden Konsum und Besitz
kleinerer Mengen illegaler Drogen nur noch als Ordnungswidrigkeiten
behandelt. Die Zahl der Heroinkonsumenten ist seitdem gesunken.
Außerdem gab es in dieser Gruppe weniger HIV-Infektionen und weniger
Drogentodesfälle.

Legalisierung hat viele positive Effekte: Drogenkonsumenten stehen
nicht mehr so stark unter Beschaffungsdruck. Es treten keine
Gesundheitsschäden durch verunreinigte Substanzen mehr auf.
Drogengebraucher können unter hygienischen Bedingungen konsumieren
und sind für Hilfsangebote gut ansprechbar. Beschaffungskriminalität
geht stark zurück.

DAH-Geschäftsführerin Silke Klumb: "Wir brauchen auch in
Deutschland eine neue Drogenpolitik. Ein Anfang wäre, Drug-Checking,
die Überprüfung der Inhaltsstoffe von Drogen, zu erlauben - schon das
würde Leben retten. Außerdem müssen endlich alle Bundesländer
Drogenkonsumräume erlauben. Legalisierung ist der nächste Schritt.
Drogenpolitik darf nicht von ideologischen Vorbehalten bestimmt sein,
sondern muss die Maßnahmen umsetzen, die nachweislich funktionieren."

Drogenlegalisierung bedeutet dabei nicht, Drogen für alle
erreichbar zu machen, sondern sie zu kontrollieren. Man könnte Drogen
zum Beispiel in Drogenfachgeschäften oder Apotheken abgeben -
pharmazeutisch überwacht und unter strengster Berücksichtigung von
Jugend- und Kinderschutz. Drogen - von Alkohol bis Heroin - sind bei
vielen Menschen ein Teil des Lebens. Die Gesellschaft muss sie dabei
unterstützen, Kompetenz im Umgang mit Drogen zu entwickeln. Verbote
helfen dabei nicht weiter.

Der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher wird seit 1998
begangen. Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 34.000 Menschen
durch den Konsum illegaler Drogen gestorben.

Die Deutsche AIDS-Hilfe hat dem Thema eine Woche auf ihrer
Facebookseite facebook.com/deutscheaidshilfe gewidmet. Weitere
Informationen und Links: aidshilfe.de



Pressekontakt:
Pressesprecher Holger Wicht, Tel. 0049 - 171 - 274 95 11 (derzeit in
Washington), E-Mail: holger.wicht@dah.aidshilfe.de


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