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Westdeutsche Zeitung: Bundestagspräsident Lammert spricht aus, was viele denken = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 16-07-2012

Düsseldorf (ots) - So ein Bundestagspräsident hat es gut. Er ist
nach dem Bundespräsidenten der zweithöchste Mann im Staate und ist
doch für nichts richtig verantwortlich - außer für das, was er sagt.
So ein Politiker hat es leicht. Er kann ohne weiteres die Meinungen
übernehmen, die ihn beim Volk besonders gut dastehen lassen. Auf
diese Weise macht Joachim Gauck als Bundespräsident eine ganz
hervorragende Figur. Und Norbert Lammert will ihm offenbar nicht
nachstehen. Der CDU-Mann, der mehr oder weniger offen immer von sich
gesagt hat, dass er auch Bundespräsident hätte sein können, geißelt
hohe Managergehälter und ist zuweilen überhaupt ganz gern der
personifizierte gesunde Menschenverstand. Die meisten nehmen ihm
diese Rolle ab.

Die Frage ist nur, was nutzen Hinweise wie jener, dass die
Unternehmenslenker so viel verdienen, dass die Einkommensunterschiede
in Deutschland aus Sicht Lammerts nicht zu rechtfertigen sind? Sie
nutzen nichts. Denn die von Lammert ins Feld geführte
Korrekturinstanz wird hoffentlich einen Teufel tun, die Gedanken des
Bundestagspräsidenten zu Ende zu denken. Die Politiker werden sich
hüten, den Unternehmen in Deutschland vorzuschreiben, wie viel sie
ihren Spitzenleuten bezahlen dürfen. Das machen sie aber nicht etwa,
weil sie wissen, dass niemandes Arbeit im Jahr Millionen von Euros
wert sein kann.

Vielmehr müssen deutsche Unternehmen teils horrende Salärs
bezahlen, denn wenn sie es nicht tun, macht's die Konkurrenz in der
Schweiz, in den USA oder sonst wo. Die Welt der Wirtschaft kennt
keine Grenzen mehr. Und ebenso grenzenlos ist der Arbeitsmarkt für
die oberen Etagen der Konzernzentralen. An der Spitze der Deutschen
Bank zum Beispiel steht nach einem Schweizer nun ein Inder.

Wenn die Politik die Einkommensunterschiede verkleinern will, dann
sollte sie sich darum kümmern, dass für anständige Arbeit vernünftig
bezahlt wird. Unanständig ist, wenn Vollzeitarbeit allein den
Arbeiter nicht mehr ernährt.

Dieses Phänomen gibt es in Deutschland viel häufiger als
Millionengehälter für bisweilen überschätzte Manager. Es zu
beseitigen, ist eine Aufgabe für Politiker, die zur Not auch anecken
wollen. Für politische Scheinriesen ist das nichts.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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