(Registrieren)

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Syrien: "Der Schlüssel für Syrien"

Geschrieben am 12-07-2012

Regensburg (ots) - Endlich - wenn auch nur millimeterweise - kommt
Bewegung in den lange Zeit festgefahrenen Syrien-Konflikt. Zwar hat
die westliche Diplomatie ebenso versagt wie der Sondervermittler Kofi
Annan. Zwar stellt sich die Vetomacht Russland erneut gegen
UN-Sanktionen und hält das Regime in Damaskus so am Leben. Im
Hintergrund jedoch sind die ersten vorsichtigen politischen
Absetzbewegungen sichtbar. Außenminister Sergej Lawrow verhandelte in
dieser Woche mit syrischen Oppositionspolitikern. Zudem verkündete
Russland den Stopp einer geplanten Waffenlieferung. Beides
signalisiert, dass die Unterstützung für den Machthaber Baschar
al-Assad nicht unumstößlich ist. Viele der schätzungsweise 14 000
Opfer wurden getötet, als die syrische Armee friedliche Proteste
niederschlug. Doch wer genau welches Massaker verübt hat, ist von
außen nicht zweifelsfrei feststellbar. Inzwischen mehren sich die
Hinweise, dass auch Rebellen Gräueltaten verüben, weil die Armee die
Zivilisten nicht schützen kann. Das bedeutet, Assad ist nicht mehr
Herr der Lage. Der Seitenwechsel vieler hochrangiger Offiziere und
jetzt auch eines Top-Diplomaten zu den Oppositionellen schwächt seine
Position zusätzlich. Die Nadelstiche Russlands sind natürlich nicht
dem Druck des Westens auf den Kreml geschuldet. Niemals wird
Präsident Wladimir Putin auch nur einen Teil seines Einflusses auf
Damaskus freiwillig aufgeben. Vielmehr scheint sich bei Putin die
Erkenntnis durchzusetzen, dass die Lage in Syrien außer Kontrolle
gerät. Mit der Aussicht, dass das Land noch mehr in Bürgerkrieg und
Chaos versinkt, wären auch die eigenen geopolitischen Interessen in
höchster Gefahr. Der Schlüssel für eine Lösung liegt in Moskau. Der
Westen kann dazu beitragen, dass die Tür auch geöffnet wird - indem
man Russland die Perspektive lässt, von seinem Einfluss auf Syrien
nichts abgeben zu müssen. Lawrow sagte in dieser Woche: Der Regierung
in Moskau komme es nicht darauf an, wer in Damaskus regiere, wenn die
Gewalt ein Ende habe. Assad darf das als letzte Warnung auffassen.
Autor: Stefan Stark



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

406502

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Verfassungsschutz: "Unkontrolliertes Eigenleben" Regensburg (ots) - Eigentlich will Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich ab Mitte August bei einer Fahrradtour im Urlaub neue Kräfte für den kräftezehrenden Regierungs-Job tanken. Doch ob der Oberfranke wirklich unbelastet in die Pedale treten kann, ist äußerst fraglich. Denn im Gepäck hat er gleich zwei Mühlsteine: Immer neue Details zu Schlampereien des Inlandsgeheimdienstes in Sachen der Neonazi-Terroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Sie geben nicht nur dem obersten Geheimdienstchef immer neue Rätsel auf. mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Wolf im Schafspelz Karlsruhe (ots) - Er sieht wie ein strebsamer Musterschüler aus: Doch von der Rolle des EU-Klassenprimus ist Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta meilenweit entfernt. In Bukarest tritt der 39-jährige Sozialist Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit mit Füßen, in Brüssel mimt er das reumütige Unschuldslamm. Sollte er unbeachsichtigt EU-Recht verletzt haben, werde er dies korrigieren, ließ er Kommissionschef José Manuel Barroso gestern wissen. Das ist der Gipfel der Heuchelei. Ponta ist ein Wolf im Schafspelz. Wer das Verfassungsgericht mehr...

  • Rheinische Post: Rot-Grün plant Fahrrad-Autobahnen in NRW Düsseldorf (ots) - Als ein Mittel im Kampf gegen den Stau auf NRW-Autobahnen setzt die rot-grüne Landesregierung verstärkt auf den Ausbau von Radschnellwegen. "In den Niederlanden ist die Idee schon ein großer Erfolg; wir wollen sie nach NRW übertragen", sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Ziel sei es, "dass Pendler auch längere Strecken mit dem bequem mit dem Rad zurücklegen können", sagte Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, der mehr...

  • Rheinische Post: CSU-Generalsekretär plädiert für Euro-Austritt Griechenlands Düsseldorf (ots) - CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hat sich für einen raschen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone ausgesprochen und zugleich für einen Fahrplan zur Rückkehr des Landes plädiert. "Von Tag zu Tag wird deutlicher, dass Griechenland nur dann eine Chance hat, wenn es den Euro verlässt", sagte Dobrindt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Die Politik solle Athen ein klares Angebot aus drei Elementen machen, sagte Dobrindt. "Erstens: Griechenland verlässt den Euro, bleibt aber in mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Wirtschaftsminister Duin kritisiert überraschenden Wechsel an Opel-Spitze Düsseldorf (ots) - Die NRW-Landesregierung, die derzeit mit dem Autobauer Opel über die Zukunft des Bochumer Opel-Werkes verhandelt, reagiert irritiert auf den überraschenden Rücktritt von Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke. "Was Opel am Dringendsten braucht, ist Vertrauen. Solche überraschenden Personalwechsel tragen nicht dazu bei", sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Vom Stracke-Nachfolger, den das Unternehmen noch nicht gefunden hat, erwartet Duin, "dass auch der neue Opel-Chef mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht