(Registrieren)

CARE zum Jahrestag von Srebrenica: "Versöhnung ist ein langer Weg" 17 Jahre nach dem Massaker schwindet die Unterstützung für Friedensarbeit und wirtschaftliche Entwicklung

Geschrieben am 10-07-2012

Bonn (ots) - Zum Jahrestag des Massakers von Srebrenica erinnert
die Hilfsorganisation CARE daran, dass die Region eine intensive
Fortführung der Friedensarbeit und wirtschaftliche Perspektiven für
die Bevölkerung benötigt, damit sich eine solche Tragödie nicht
wiederholt.

"Wir investieren viel in die Jugendarbeit", berichtet Sumka Bucan,
die Programmdirektorin von CARE in Bosnien. "Neben Trainings,
politischer Beratung und Gemeindezentren stehen vor allem Aktivitäten
für Jugendliche verschiedener ethnischer Herkunft im Vordergrund."
Bucan merkte an, dass von staatlicher Seite bisher noch nicht genug
für den Versöhnungsprozess getan werde, und deshalb die Jugendarbeit
auf lokaler Ebene so wichtig sei, um ein Wiederaufflammen der
Konflikte zu verhindern. Viele Jugendliche kennen Gleichaltrige aus
anderen Volksgruppen kaum, und die Vorurteile und das Misstrauen
sitzen weiterhin tief.

Karin Kortmann, Vorstand von CARE Deutschland-Luxemburg, war
selbst kürzlich in Bosnien und hat auch Srebrenica besucht: "Die
Arbeit mag abstrakt erscheinen: Interreligiöse Dialogforen, Seminare
zur Vergangenheitsbewältigung und Trainings von lokalen
Organisationen. Aber Versöhnung ist eben ein langer Weg, bei dem wir
vor allem die jungen Menschen weiter begleiten müssen." Kortmann
mahnte, dass 57 Prozent der Bevölkerung unter 25 Jahren arbeitslos
seien und dass Perspektivlosigkeit schnell zu Frust und Gewalt führen
könnten.

Die bosnische CARE-Direktorin Bucan erinnerte auch daran, dass die
Frauen von Srebrenica nicht vergessen werden dürfen: Tausende von
ihnen haben damals Ehemänner und andere männliche Familienmitglieder
verloren. So wie Tima, deren Mann am 11. Juli 1995 verschwand und
deren Haus vollständig zerstört wurde. Seine Leiche fand sich erst
2008 in einem Massengrab. Ihren Sohn zog Tima alleine groß und konnte
mit Hilfe eines Kleinkredites von CARE eine Schaf- und Hühnerzucht
beginnen. Heute ist ihr Haus wieder aufgebaut, aber die Wunden sitzen
in unzähligen Familien nach wie vor tief. Erst in diesem Jahr werden
weitere 520 Opfer von Srebrenica beigesetzt, unter ihnen sechs junge
Männer, die zum Zeitpunkt ihrer Ermordung erst 15 Jahre alt waren.



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

405860

weitere Artikel:
  • Der 12. eGovernment-Wettbewerb geht in die Endrunde / Finalisten präsentieren die innovativsten Projekte im Bundeshaus Berlin (ots) - Die Finalisten des diesjährigen eGovernment-Wettbewerbs haben am 9. Juli 2012 im Bundeshaus in Berlin ihre Projekte und Konzepte der Fachjury und der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei wurden Ideen vorgestellt wie zum Beispiel ein Energie-Atlas, eine interaktive Lösung zur Suche, Vergabe und Verwaltung von Kinderbetreuungsangeboten, ein deutsch-polnisches Telemedizinprojekt oder die nationale Prozessbibliothek. "Die eingereichten Projekte zeigen, dass Verwaltungen und Unternehmen gesellschaftliche Herausforderungen mehr...

  • Steinbach: Existenzkampf des Klosters Mor Gabriel spitzt sich zu Berlin (ots) - Das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel hat seinen jahrelangen Rechtsstreit gegen das Schatzamt der Türkei verloren. Damit verliert das Kloster Besitzrechte an rund 28 Hektar Land. Dies bestätigt der Anwalt des Klosters, Herr Rudi Sümer. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach: "Die Niederlage für das Kloster Mor Gabriel vor dem Berufungsgerichtshof in Ankara ist nicht nur ein Rückschlag für das Kloster, sondern für die mehr...

  • CSU-Pressestelle: CSU-Landesgruppe zu politischen Gesprächen in Lissabon Berlin (ots) - Die Landesgruppe der CSU im Deutschen Bundestag reist vom 10. bis zum 13. Juli 2012 zu politischen Gesprächen in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Die Abgeordneten der CSU-Landesgruppe unter Vorsitz von Gerda Hasselfeldt werden in Lissabon von Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva und Premierminister Pedro Passos Coelho sowie dem Parlamentsvizepräsidenten Guilherme Silva empfangen. Geplant ist außerdem eine gemeinsame Sitzung mit dem Europaausschuss, dem Ausschuss für Finanzen und der deutsch-portugiesischen mehr...

  • Rheinische Post: CDU-Europapolitiker Krichbaum erwartet Verfassungsgerichts-Entscheid über Euro-Eilanträge nicht mehr im Juli Düsseldorf (ots) - Der Chef des Bundestags-Europaausschusses, Gunther Krichbaum (CDU), rechnet nicht mehr im Juli mit einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Eilanträge der Kläger gegen den Euro-Rettungsschirm ESM und den Fiskalpakt. "In den ersten Verhandlungsstunden heute hat sich der Eindruck verfestigt, dass die Richter die Eilanträge sehr dezidiert prüfen wollen. Sie werden also länger als die üblichen drei Wochen benötigen", sagte Krichbaum der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). mehr...

  • Neues Deutschland: Karlsruhe berät über Euro-Verträge: Nerven 
behalten Berlin (ots) - Wie sähe die Demokratie in der Bundesrepublik ohne das Verfassungsgericht in Karlsruhe aus? Vermutlich gäbe es sie gar nicht mehr. Ohne die obersten Richter, die übereifrige, ignorante oder tatsächlich mit Absicht gegen das Grundgesetz handelnde Politiker zurückpfeifen, wäre von der Verfassung noch weniger übrig, als es ohnehin der Fall ist. Eine Devise bundesdeutscher Politik lautet nämlich leider: Wollen Gesetze einfach nicht zum Grundgesetz passen, wird versucht, es zu ändern - bisher über 50 Mal. Dass es diesmal mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht