(Registrieren)

FT: Kommentar von Anette Asmussen: Nicht ohne die Bürger - Namhafte Ökonomen wenden sich gegen eine europäische Bankenunion

Geschrieben am 05-07-2012

Flensburg (ots) - von Anette Asmussen

Wer versteht eigentlich die Euro-Rettungspolitik noch? Die Zahlen
sprengen doch jede Vorstellungskraft: Deutschland - selbst mit über
zwei Billionen Euro in der Kreide - bürgt mit über 33 Milliarden Euro
für die Rückzahlung von bereits an Krisenländer ausgezahlte 56
Milliarden Euro. Daneben will es Bareinlagen in Höhe von 21,7
Milliarden Euro in den neuen, 500 Milliarden schweren Rettungsschirm
ESM einbringen und noch einmal Garantien von 168,3 Milliarden Euro
übernehmen. Gleichzeitig melden sämtliche Euro-Länder neue
Rekord-Haushaltslöcher, selbst Frankreich kämpft.

Den Bürger auf der Straße überkommt angesichts dieser Entwicklung
das hilflose Gefühl von Kontrollverlust. Und als wäre nicht alles
schon schlimm genug, sollen demnächst gar marode Banken direkte
Finanzspritzen aus dem ESM bekommen? Hilflos hat auch Merkel diese
Brüsseler Beschlüsse gegen den eigenen Willen abgenickt. Sie möchte
Europa nicht gefährden. Ein Europa, in dem Nehmerländer inzwischen
erdrückend übermächtig sind.

Will die Kanzlerin die europäische Idee tatsächlich retten, sollte
sie sich freuen, dass nun namhafte Ökonomen auf die Barrikaden gehen
und Deutschlands Bürger zum Protest gegen den verfehlten Weg der
Euro-Rettung aufrufen. Nur vordergründig geht es dabei um die
unabsehbaren finanziellen Risiken einer möglichen Bankenunion und die
absurde Vorstellung, private Steuerzahler und Sparer mit ihrem Geld
für riskante Bankgeschäfte haften zu lassen. Viel wichtiger ist, dass
die Bürger endlich offen mitreden können. Verdeckter Neid und die
Wut, die heute schon herrschen, sind wirklich gefährlich für Europa.
Da gibt es "Super-Deutschland" und "Pleite-Griechen". Da ist das
Gefühl "gemolken zu werden" und das, von "Almosen abhängig zu sein".
So funktioniert die Rettung nicht. Europas Bürger müssen an den
Beschlüssen beteiligt sein, Rettungszenarien von einer breiten
Mehrheit in allen beteiligten Ländern getragen werden. Bloßes
Regierungshandeln ohne Rückhalt im Volk scheitert.



Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Anette Asmussen
Telefon: 0461 808-1060
redaktion@shz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

405272

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zu Porsche Ulm (ots) - Als zwölfter Mann gelten Fußball-Fans, die ihre Mannschaft im Stadion zum Sieg bringen. Porsche soll als zwölfte Marke im VW-Konzern Ähnliches leisten und Volkswagen zum größten Autobauer der Welt machen. Eine scheinbar gute Idee: Die Zuffenhausener sind so im sicheren Hafen angekommen und können sich nach den Unruhen durch die größenwahnsinnigen Übernahmepläne der Vergangenheit dem widmen, was sie können: Sportwagen bauen. Nach dem Zusammenschluss dürften beide Kosten sparen. Klage-Risiken werden auf die Porsche-Dachgesellschaft mehr...

  • WAZ: Fukushima? Bei uns? - Kommentar von Achim Beer Essen (ots) - Die Bilder aus Japan, die uns im März 2011 erreichten, waren furchtbar: Flutwellen, die Dörfer wegspülten, Schiffe, die auf Häusern landeten, und am Ende kilometerbreite Trümmerstreifen. Sie machten die physische Kraft des Erdbebens und des folgenden Tsunamis erahnbar. Aber man soll den Bildern nicht trauen. "Deutschland ist kein Erdbebengebiet wie Japan, und es gibt hier auch keine Tsunamis." Das sagten, nachdem Fukushima-Daiichi in die Luft flog, die Atomkraftfreunde bei uns. Wer unter dem Eindruck der besagten Bilder mehr...

  • WAZ: Offenheit bringt Vertrauen - Kommentar von Gregor Boldt Essen (ots) - Polizisten bekommen es in NRW täglich mit Gewalt zu tun. Im vergangenen Jahr wurden 9800 Beamte im Dienst angegriffen. Dabei besonders betroffen: die Beamten in Einsatzhundertschaften, die sich beinahe wöchentlich mit Gewalttätern auf Demonstrationen oder Risiko-Fußballspielen von der 1. bis zur 4. Liga herumschlagen müssen. Erst in dieser Woche hieß es bei einer Facebook-Party in Hagen: "Pflastersteine auf Bullenschweine!". Dass diese Beamten kein Interesse haben, für Gewalttäter identifizierbar zu sein, ist verständlich. mehr...

  • NRZ: Falsches Signal - Kommentar von Holger Dumke zur Kennzeichnung von Polizisten Essen (ots) - Transparenz ist gut. Deshalb geht es in Ordnung, wenn die Kennzeichnung von Polizisten kommt. Trotzdem muss man fragen, ob Politiker damit in Zeiten steigender Gewalt gegen Polizisten nicht ein völlig falsches Zeichen setzen. 1874 Polizeibeamte wurden in NRW allein im vergangenen Jahr bei gewalttätigen Attacken verletzt, neun von ihnen schwer. Beamte werden beleidigt, bespuckt, mit Steinen oder Falschen beworfen, oder man geht mit Waffen auf sie los. Der Staat sollte unsere Polizisten besser schützen, darum sollte es mehr...

  • WAZ: Der geprüfte Embryo - Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Schritt für Schritt nimmt die Medizin die Fortpflanzung unter technische Kontrolle. Immer schneller nähern wir uns dem Ideal, ein garantiert gesundes Kind zu bekommen. Die Methoden, das Erbgut der Ungeborenen zu durchleuchten, werden immer raffinierter und preiswerter. Und mit der Zahl der Angebote wird auch die Nachfrage steigen. Der vorgeburtliche Gen-Check wird so normal werden wie heute eine Ultraschalluntersuchung. Sebastian Urbanski hat das Down-Syndrom. Bei der Pressekonferenz zur Einführung des umstrittenen Bluttests mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht