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Rio+20 liefert keinen Rettungsschirm gegen Umwelt- und Klimakrise, EU und Deutschland müssen Vorreiterrolle zurückgewinnen

Geschrieben am 22-06-2012

Rio de Janerio/ Berlin (ots) - "In Rio wurden Profitinteressen vor
den Schutz der Umwelt und vor die Interessen künftiger Generationen
gestellt. Der Gipfel wurde den Herausforderungen nicht gerecht",
sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) zum enttäuschenden Ergebnis des Rio+20-Gipfels.
"Blumige Absichtserklärungen und ein Aufguss früherer
Gipfelbeschlüsse helfen dem globalen Ressourcenschutz nicht. Die
Ergebnisse von Rio nützen der Fischfang- und der Holzindustrie, den
Palmölfirmen, den Profiteuren der fossilen Energieerzeugung und den
Öl- und Kohlekonzernen. Ein wirkungsvoller Klima-, Natur- und
Ressourcenschutz ist auf der Strecke geblieben", sagte Weiger.

In Brasilien habe keine der Regierungen mehr Nachhaltigkeit
durchsetzen wollen. Noch bevor der Gipfel richtig angefangen habe,
seien auch die EU und Deutschland eingeknickt. Bundesumweltminister
Peter Altmaier habe die Erwartungen erst heruntergeschraubt, um am
Ende die mageren Ergebnisse schönzureden.

"Rio hat seinen guten Namen für die Umwelt verloren. Niemand der
hier mit entschieden hat, kann sich aus seiner Verantwortung stehlen.
Wenn die Regierungen so weitermachen, gefährden sie die Zukunft der
Menschheit. Das ist eine herbe Enttäuschung für Millionen Menschen in
allen Teilen der Welt", sagte Weiger.

Europa müsse jetzt alles tun, um seine Glaubwürdigkeit beim
Umwelt- und Naturschutz zurückzugewinnen, sagte der BUND-Vorsitzende.
Die EU müsse umgehend ihr CO2-Reduktionsziel von minus 20 auf
mindestens minus 30 Prozent bis 2020 anheben, um umweltpolitisch
wieder handlungsfähig zu werden. Die Bundesregierung müsse dafür
sorgen, dass die Energiewende zum Erfolg werde. Auch beim Waldschutz
müsse Europa vorangehen. Holzimporte aus nicht-nachhaltiger
Forstwirtschaft müssten verboten und in Deutschland müssten endlich
die 2007 von der Bundesregierung beschlossenen fünf Prozent der
Waldfläche aus der Nutzung genommen werden. Gestrichen werden müssten
außerdem alle umweltschädlichen Subventionen für die industrielle
Landwirtschaft und den Export ihrer Produkte.

Das Scheitern des Rio-Gipfels dürfe die Zivilgesellschaft nicht
entmutigen, so der BUND-Vorsitzende. Es gehe darum, sich weltweit
noch stärker zu vernetzen und vor Ort soziale und ökologische Belange
vehement zu vertreten. "Die UN rufen wir auf, die Beteiligung der
Zivilgesellschaft bei Umweltgipfeln zu stärken. Die Dominanz der
Wirtschaftsinteressen benötigt ein echtes Gegengewicht", sagte
Weiger.

Ein BUND-Hintergrundpapier zu "Rio+20" unter:
www.bund.net/pdf/rioplus20_position

Hinweis: Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger ist in Rio erreichbar
über BUND-Pressesprecherin Almut Gaude, Mobil: 0049-163-6079090 bzw.
per E-Mail: almut.gaude@bund.net.

Pressekontakt: Antje von Broock, BUND-Expertin für internationale
Umweltpolitik, Tel. 030-27586-434 bzw. Rüdiger Rosenthal,
BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, E-Mail:
presse@bund.net; www.bund.net



Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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