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Rio+20: Heiße Luft auf stürmischer See CARE kritisiert Abschlussdokument / Weltgemeinschaft muss ihre Prioritäten dringend richtig setzen

Geschrieben am 22-06-2012

Bonn/Rio de Janeiro (ots) - Am letzten Verhandlungstag der Staats-
und Regierungschefs bei der UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung
(Rio+20) in Brasilien zeigt sich die Hilfsorganisation CARE
enttäuscht von den vorläufigen Ergebnissen. Der Gipfel werde nichts
anderes sein als eine politische Scharade, wenn nicht umgehend mehr
Ehrgeiz und Dringlichkeit demonstriert würden: "Wir haben gestern
viele nette Reden von Politikern gehört, doch es waren hauptsächlich
leere Worte", beklagt Stefan Mielke, Klimaexperte von CARE
International und derzeit vor Ort in Rio. "Die Rhetorik kann nicht
verbergen, dass es weder eine gemeinsame Vision noch eine
Verpflichtung der Staaten dafür gibt, Umweltzerstörung und Armut
gemeinsam zu bekämpfen."

Dem derzeitigen Entwurf einer Abschlusserklärung, auf den sich die
Staats- und Regierungschefs bis heute einigen sollen, fehlt es an der
notwendigen Verbindlichkeit, um die Bekämpfung von Armut und
Umweltzerstörung voranzubringen, warnt CARE-Experte Mielke:"Der
Vertragsentwurf beinhaltet keine klaren greifbaren Ziele, Zeitrahmen
oder finanzielle Verpflichtungen für wichtige Bereiche wie
Nahrungssicherung oder Klimawandel", betont Stefan Mielke in Rio.
"Das ist so, als würde man einem Seefahrer sagen, er soll die
stürmische See ohne Karte, Kompass und Segel überqueren."

In Bonn betonte die stellvertretende Generalsekretärin von CARE
Deutschland-Luxemburg, Karin Kortmann, dass die Weltgemeinschaft ihre
Prioritäten dringend richtig setzen müsse: "Angesichts der
katastrophalen Folgen, die Klimawandel und Umweltzerstörung schon
heute für die ärmsten Länder haben, kann es sich die Weltgemeinschaft
absolut nicht leisten, auf solch einem globalen Gipfel wieder nur
heiße Luft zu produzieren." Während für die Finanzkrise und den
Euro-Rettungsschirm Milliardenhilfen bereitgestellt würden, ringe man
bei Umwelt- und Entwicklungsthemen um jede Stelle hinter dem Komma.
Karin Kortmann wies außerdem auf die häufig übersehene Rolle von
Frauen für eine nachhaltige Entwicklung hin: "Nicht nur die
materiellen Politikfelder wie Energie und Nahrung, auch das Thema
Geschlechtergerechtigkeit ist zentral", erinnert Kortmann. "Solange
über die Hälfte der Weltbevölkerung kaum Landrechte und politische
Mitsprache erhält, drehen wir uns im Kreis."

Hintergrund: Vor dem Gipfel hatte CARE einen Bericht
veröffentlicht, der Klimawandel, Nahrungsunsicherheit und
Geschlechterungleichheit als wesentliche Hürden für nachhaltige
Entwicklung und die Beseitigung der Armut benennt. Er ist zum
Download verfügbar unter: http://bit.ly/McaDIV

Der deutschsprachige CARE-Experte Stefan Mielke (Rio de Janeiro)
sowie Karin Kortmann (Bonn) stehen für Interviews zur Verfügung. Bei
Interesse melden Sie sich bitte bei der Pressestelle.



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de


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