(Registrieren)

Neuer Reporter ohne Grenzen-Bericht: Hilfe für Journalisten in Not. Interviewangebote zum Weltflüchtlingstag (20.6.)

Geschrieben am 18-06-2012

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) informiert nicht nur
über Verstöße gegen die Pressefreiheit weltweit, sondern hilft
Journalisten auch in ganz konkreten Notfällen. So stellt ROG nach
Überfällen Geld für Ärzte und Anwälte bereit oder kann helfen,
zerstörte Kameras und Computer zu ersetzen. Über das Nothilfereferat
in Berlin unterstützt die Organisation Journalisten, die wegen ihrer
Arbeit aus der Heimat fliehen mussten und in Deutschland Asyl suchen.

Im vergangenen Jahr hat ROG fast 50 Journalisten im Exil zu ihren
Erfahrungen befragt, um sie in Zukunft noch effektiver unterstützen
zu können. Die Ergebnisse der Umfrage fasst der Bericht "Hilfe für
Journalisten in Not" zusammen, der anlässlich des Weltflüchtlingstags
am Mittwoch (20.6.) erscheint. Sie finden ihn unter
http://bit.ly/M03lKe.

"Wir versuchen Exil-Journalisten möglichst früh zu unterstützen,
damit sie die Chance bekommen, in Deutschland wieder beruflich Fuß zu
fassen", erläutert Jens-Uwe Thomas, Referent für Migrationsrecht,
Flüchtlingsarbeit und Nothilfe bei Reporter ohne Grenzen. Zu den
größten Hürden im Exil zählen geringe Sprachkenntnisse und der
fehlende Kontakt zu Kollegen in Deutschland. ROG finanziert deshalb
Deutschkurse und hat vor einem Jahr die Arbeitsgruppe "Journalisten
im Exil" gegründet, in der Medienschaffende aus verschiedenen Ländern
zusammenarbeiten. Über den Kontakt zu einheimischen Kollegen versucht
ROG, Praktikums- oder Studienplätze zu vermitteln und beim
Wiedereinstieg in den Beruf zu helfen.

Besonderen Schwierigkeiten sind Exil-Journalisten während der oft
langfristigen Asylverfahren ausgesetzt. Sie erhalten nur bestimmte
soziale und medizinische Leistungen, wohnen oft in Asylbewerberheimen
am Stadtrand und dürfen sich ohne Genehmigung nur eingeschränkt
bewegen. Reporter ohne Grenzen setzt sich deshalb für die Abschaffung
des Asylbewerberleistungsgesetzes und der Residenzpflicht ein.

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20.6. stehen mehrere
Journalisten, die Zuflucht in Deutschland gefunden haben und von ROG
unterstützt werden, für Interviews zur Verfügung:

INTERVIEWANGEBOTE:

Meera Jamal (PAKISTAN, 30 Jahre, spricht Deutsch und Englisch) Für
ihre Artikel über Frauen- und Minderheitenrechte wurde Meera Jamal in
Pakistan mit dem Tod bedroht. Im Oktober 2008 entschied sie sich zur
Flucht und fand mit Hilfe von Reporter ohne Grenzen Schutz in
Deutschland. Wenig später wurde sie als politischer Flüchtling
anerkannt. In Pakistan hatte Jamal für die englischsprachige Zeitung
Dawn gearbeitet. Das US-amerikanische Außenministerium zählte sie zu
den zehn wichtigsten Journalistinnen des Landes. Jamal lebt heute in
Darmstadt und koordiniert für Reporter ohne Grenzen die Arbeitsgruppe
"Journalisten im Exil".

Itai Mushekwe (SIMBABWE, 28 Jahre, spricht Deutsch und Englisch)
Der investigative Reporter Itai Mushekwe hat in Simbabwe für die
Wochenzeitung The Zimbabwe Independent gearbeitet, bevor er 2007 ins
Exil ging. Ein Jahr später wurde er für seine Recherchen über
Politik- und Wirtschaftsskandale unter der Regierung von Robert
Mugabe mit dem Philipp-Palm-Preis für Meinungs- und Pressefreiheit
ausgezeichnet und 2011 als politischer Flüchtling in Deutschland
anerkannt. Mushekwe schrieb für internationale Zeitungen wie die New
Times of Moscow (Russland), The Daily und Sunday Telegraph
(Großbritannien) und lebt heute in Köln.

Negin Behkam (IRAN, 27 Jahre, spricht Englisch) Negin Behkam
arbeitete für verschiedene oppositionelle Zeitungen im Iran und
erlebte 2009 die Proteste gegen Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit,
bei denen mehrere Dutzend Menschen ums Leben kamen. Als im April 2010
die Zeitung Bahar, bei der sie arbeitete, geschlossen wurde, ging sie
ins Exil nach Deutschland. ROG unterstützte Behkam im Asylverfahren,
im Januar 2012 wurde sie als politischer Flüchtling anerkannt. Sie
lebt zurzeit in Berlin.

Habib Saleh (SYRIEN, 64 Jahre, spricht Englisch) Der Journalist
verbrachte wegen seiner regimekritischen Veröffentlichungen 14 Jahre
in Gefängnissen, neun davon während der Amtszeit von Baschar
al-Assad. Als er im Mai 2011 frei kam, flüchtete er in den Libanon,
wo er sich drei Monate lang versteckt hielt. Im November 2011 kam
Saleh nach Berlin und ist inzwischen in Deutschland als politischer
Flüchtling anerkannt. Er ist Mitglied des Syrischen Nationalrats, in
dem sich die Exilopposition organisiert hat.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

401848

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Bodo Löttgen wird CDU-Generalsekretär in NRW Düsseldorf (ots) - Der CDU-Politiker Bodo Löttgen wird neuer Generalsekretär der NRW-CDU. Dies berichtet die "Rheinische Post" (Dienstagausgabe)unter Berufung auf Parteikreise. Löttgen folgt damit auf Oliver Wittke, der ein enger Vertrauter des gescheiterten Spitzenkandidaten Norbert Röttgen war. Löttgen (53) war bis zur Landtagswahl im Mai stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. Den Wiedereinzug in den Landtag schaffte er nicht. Der designierte Parteichef Armin Laschet wird Löttgen am 30. Juni dem Parteitag vorschlagen, der mehr...

  • Zahl des Monats: 1 / Biosimilar-Quoten - Ein Schritt zur Entlastung des Gesundheitssystems Berlin (ots) - - Durch Biosimilars, die Folgeprodukte patentfrei gewordener Biopharmazeutika, kann das deutsche Gesundheitssystem bis 2020 rund 12 Mrd. Euro einsparen. Voraussetzung hierfür ist eine schnelle Marktdurchdringung mit Biosimilars. - Die Vereinbarung von Mindestverordnungsquoten durch die Selbstverwaltung könnte dabei helfen, den Weg für Biosimilars frei zu machen. - Doch obwohl bereits drei Biosimilar-Wirkstoffe auf dem Markt sind, wurden 2012 von der Selbstverwaltung zum mehr...

  • Neue Interessenvertretung für Soldaten - Verband der Soldaten der Bundeswehr e.V. (VSB)- Köln (ots) - Der Verband der Soldaten der Bundeswehr e.V. (VSB) und der Verband der Beamten der Bundeswehr e.V. (VBB) haben sich im Rahmen eines Kooperationsvertrages auf eine enge Zusammenarbeit festgelegt. Der bereits 2011 in Bonn gegründete Verband der Soldaten der Bundeswehr e.V. (VSB) bildet eine neue, selbständige verbandspolitische Vertretung der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Die Vereinbarung wurde vor dem Hintergrund geschlossen, dass bei ständig knappen Kassen der öffentlichen Hand und der damit einhergehenden mehr...

  • Bayerische Landesärztekammer begrüßt Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum München (ots) - Die Bayerische Staatsregierung hat ein Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum aufgelegt. Für das Jahr 2012 wurden dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) dafür 4,5 Millionen Euro im Nachtragshaushalt zur Verfügung gestellt. Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), sieht darin einen wichtigen Schritt zur Realisierung seiner jahrelangen Forderungen nach einer auch in Zukunft qualitativ hochwertigen und flächendeckenden mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Unionsfraktionsvize Fuchs gegen Zugeständnisse an Athen Saarbrücken (ots) - Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) hat sich nach den Parlamentswahlen in Griechenland gegen Reformzugeständnisse an die künftige griechische Regierung ausgesprochen. Fuchs sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe): "Die Sparbeschlüsse und Strukturreformen müssen durchgesetzt werden. Da darf es kein Pardon geben." Fuchs ergänzte jedoch: "Wenn man sieht, dass die Griechen es ernst meinen, könnte man ihnen bei der Rückzahlung von Krediten zeitlich entgegenkommen." Entscheidend bleibe aber, dass die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht