(Registrieren)

Rheinische Post: Koalitionsvertrag zu unverbindlich

Geschrieben am 12-06-2012

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Detlev Hüwel:

Ein großer Wurf ist der rot-grüne Koalitionsvertrag wahrlich
nicht. Er enthält kaum etwas, das aufhorchen lässt. Stattdessen viele
unverbindliche Absichtserklärungen, aus denen beide Seiten
herauslesen können, was sie mögen. Das Ganze ist garniert mit
wohlfeilen Appellen an die Bundesregierung, dem Land finanziell
beizuspringen. Gewiss: Für Leuchtturmprojekte fehlt NRW das Geld. Das
Land muss sparen. Doch auch in dieser Hinsicht enttäuscht der
Koalitionsvertrag, weil er zu wenig Konkretes enthält. Schlimmer
noch: Das von Hannelore Kraft nachdrücklich erklärte Ziel, eine
Milliarde Euro zu sparen, findet sich an keiner Stelle. Einzig die
Tatsache, dass sich Rot-Grün endlich zu einer landesspezifischen
Schuldenbremse durchringen will, verdient Zustimmung. Zu kritisieren
ist die Halbherzigkeit, mit der Kraft die längst überfällige
Ressort-Reform vornimmt. Wenn es künftig ein eigenständiges
Ministerium für Wirtschaft und Energie geben soll, dann muss
logischerweise der gesamte Energiebereich dort angedockt sein. Doch
an dieser Stelle konnte sich die SPD offensichtlich nicht gegen die
Grünen durchsetzen, die ihre Zuständigkeit für die erneuerbaren
Energiearten behalten. Das lässt für die Zukunft ein
Kompetenzwirrwarr befürchten, auch wenn Kraft die Energie zur
"Chefin-Sache" erklärt hat.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

400863

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Lehren für die SPD Die "Dänen-Ampel" in Kiel steht Cottbus (ots) - Diesmal hat der "Heide-Mörder" nicht zugeschlagen: Im Gegensatz zum Jahr 2005, als die Wahl der Sozialdemokratin Heide Simonis zur Landesmutter von Schleswig-Holstein aus den eigenen Reihen auf dramatische Weise torpediert wurde, schaffte Torsten Albig den Sprung zum Ministerpräsidenten gleich im ersten Anlauf. Auch für die Bundes-SPD ist das ein großer Erfolg, der allenfalls durch den kleinen Umstand getrübt wird, dass es für ein rot-grünes Wunschbündnis nur unter tatkräftiger Mitwirkung der dänischen Minderheit gereicht mehr...

  • Rheinische Post: Putins enge Welt Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann: Der machtvolle "Marsch der Millionen", mit dem Putins Gegner gestern erneut gegen die Herrschaft des Kreml-Fürsten protestieren wollten, geriet zu einer eher bescheidenen Demonstration. Angesichts der ruppigen Einschüchterungsversuche, die es im Vorfeld gegeben hatte, war es trotzdem ein Warnsignal für den Dauer-Präsidenten: Das Heer der Unzufriedenen wächst in Russland. Noch steht zweifellos eine Mehrheit der Russen hinter Putin, auch mangels ernsthafter politischer Alternativen. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Rot-Grüner Koalitionsvertrag für Nordrhein-Westfalen = von Horst Kuhnes Düsseldorf (ots) - Drei Wochen hat es gedauert, und am Ende war noch ein 16-stündiger Verhandlungsmarathon zu absolvieren: Ganz so reibungslos und einträchtig, wie es SPD und Grüne offiziell verkünden, waren die Koalitionsverhandlungen nicht. Auf beide Parteien wartet in den kommenden fünf Jahren sicherlich ein schwieriger Spagat. Das zeigte sich besonders beim Thema Energie. Dort haben sich die Grünen bis zum Schluss mit Zähnen und Klauen erfolgreich dagegen gewehrt, die Zuständigkeit für die regenerativen Energien aus dem grünen mehr...

  • FT: Kommentar zu Albig Flensburg (ots) - Es ist schon verblüffend, mit welcher Souveränität und Gradlinigkeit Torsten Albig seine Mission "Ministerpräsident" durchgezogen hat. Selbst die hauchdünne Ein-Stimmen-Mehrheit seiner Koalition war am Ende keine Wackelpartie. Albigs Mission begann im September 2010, als er überraschend seine Bereitschaft zur Spitzenkandidatur bekanntgab. Nachdem er sich in der anschließenden Mitgliederbefragung der SPD gegen Ralf Stegner durchgesetzt hatte, ließ er diesen - wieder überraschend - nicht fallen, sondern band ihn in mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Regierung Osnabrück (ots) - Einigkeit macht stark In Schleswig-Holstein ist Torsten Albig gestern zum Ministerpräsidenten gewählt worden, während sich in Nordrhein-Westfalen Sozialdemokraten und Grüne auf einen Koalitionsvertrag verständigt haben. Damit präsentieren sich die führenden rot-grünen Landespolitiker in Kiel wie Düsseldorf als jeweils inhaltlich einig und handlungsstark. So wächst auch das rot-grüne politische Gewicht im Bundesrat. Zugleich setzen die beiden Koalitionen anderthalb Jahre vor der Bundestagswahl ein wichtiges mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht