(Registrieren)

Westfalenpost: Kommentar zu Stärkungspakt / Kommunen / Von Wilfried Goebels

Geschrieben am 29-05-2012

Hagen (ots) - D ie Lage der meisten NRW-Kommunen ist trostlos:
Mehr als 57 Milliarden Euro Schulden drücken, fast jede zehnte
Gemeinde verfügt über kein Eigenkapital mehr. Der Stärkungspakt wird
zur letzten Hoffnung im verzweifelten Kampf gegen die Überschuldung.
Für die Kämmerer wird die Pflicht zum Haushaltsausgleich zu einem
Kraftakt. NRW gibt Hilfe zur Selbsthilfe - die Kommune muss ihre
Angebote radikal einschränken und harte Sparprozesse einleiten.
Selbstkritisch müssen viele Stadtväter einräumen, dass sie lange über
die Verhältnisse gelebt haben. Jetzt drücken hohe Zinsen und
explodierende Sozialkosten. Bis 2020 aber muss der Haushaltsausgleich
erreicht werden. Da wird mancher Zoff über Sparpläne ins Haus stehen.
Auch innerhalb der kommunalen Familie drohen erhebliche Verwerfungen.
Steuerstarke Kommunen wie Düsseldorf zeigen wenig Lust, neben dem
Soli-Ost auch noch eine Umlage für die armen Brüder im Ruhrgebiet zu
leisten. Klagen sind angedroht - Minister Jäger ist gut beraten, das
Gesetz gerichtsfest zu formulieren. Zur Zeit sprudeln die
Steuerquellen in den Kommunen. Aber stottert die Konjunktur, wird
sich der Spardruck weiter verschärfen. NRW will den Gemeinden neue
Perspektiven für ein selbstbestimmtes Handeln bieten und greift dafür
tief in die leere Landeskasse. Die Städte erfüllen als Klammer der
Gesellschaft eine unverzichtbare Aufgabe: Sie dürfen nicht kaputt
gespart werden, wenn sie lebenswert bleiben sollen. Aber die Städte
werden sich auf unverzichtbare Aufgaben beschränken, Personal abbauen
müssen. Die Stadt als Rundum-Versorger ist nicht mehr bezahlbar. Mit
Annahme der Finanzspritze übernehmen die Empfängerkommunen eine
Bringschuld. In den armen Kommunen greift die Schuldenbremse schon
jetzt. Sie ist alternativlos.



Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

398329

weitere Artikel:
  • WAZ: Missbrauch ist immer noch ein heikles Thema - Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Im Prinzip müssten sie alle alarmiert sein: die Kinderärzte, Erzieherinnen, Vereinsvorstände, Lehrer, Eltern. Im Prinzip also die Gesellschaft. Schließlich wird seit Jahren über Gewalt gegen Kinder und sexuellen Missbrauch aufgeklärt und umfassend berichtet; runde Tische erstellen Kataloge von Maßnahmen, Experten fordern eine engere Zusammenarbeit von Behörden, Ärzten und Bildungseinrichtungen. Dass dennoch so viele Kinder Gewalt, Vernachlässigung, Missbrauch und Pornografie ausgesetzt sind, ist unfassbar. Offenbar mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Was gesagt werden muss Kommentar zu Gauck Regensburg (ots) - Gottseidank ist es ein Mann von schlichter, unaufgeregter Größe, der zwei Monate nach Günter Grass' peinlichem Poem als erster Repräsentant Deutschlands nach Israel reist. Grass, dieser eitle alte Mann, meint die Welt aufrütteln zu müssen. Gerade hat er unverdrossen nachgelegt und wiederum in Versen, in denen Sprache und Gegenstand in komischem Kontrast stehen, Europas Griechenland-Politik angeprangert. Die Öffentlichkeit reagiert - wenn überhaupt - nur noch betreten. Das war leider anders, als Grass seine "Wahrheit" mehr...

  • Südwest Presse: KOMMENTAR zu SYRIEN Ausgabe vom 30.05.2012 Ulm (ots) - KOMMENTAR zu SYRIEN Ausgabe vom 30.05.2012 Mit Machthabern, die auf die eigene Bevölkerung schießen, sogar auf unschuldige Kinder, muss man Klartext reden, da hilft keine diplomatische Zurückhaltung mehr. Insofern ist die Ausweisung von Assads Statthalter in Berlin nur konsequent. Es war in den vergangenen Monaten ein mehr als bizarres Schauspiel, dass der Botschafter aus Damaskus in seiner Residenz von deutschen Polizisten rund um die Uhr bewacht wurde, während das Gewalt-Regime, das er offiziell vertritt, mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Agenturmeldung der Märkischen Oderzeitung Frankfurt (Oder) Frankfurt/Oder (ots) - Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) übermittelt Ihnen eine Nachricht, die wir in unserer Mittwochausgabe veröffentlichen. Sie ist bei Nennung der Quelle zur Veröffentlichung frei. Brandenburgs neuer Chef-Denkmalpfleger steht fest Frankfurt (Oder). Der brandenburgische Landesarchäologe Franz Schopper wird neuer Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege. Dies berichtet die Märkische Oderzeitung in ihrer Mittwochausgabe. Schopper tritt die Nachfolge von Detlef Karg an, der Ende Juni im Alter mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kuhhandel um die Pkw-Maut - Leitartikel Leutkirch (ots) - Der jüngste Pickerl-Streit ist ein Lehrstück zum Zustand der Berliner Koalition: Mit dem Versuch, die Autobahn-Vignette gegen den CSU-Verzicht aufs Betreuungsgeld einzutauschen, machen die Liberalen die Politik zum Bazar - und übersehen, dass die Regierten solche politischen Täuschereien satthaben. Die Deutschen haben sich längst daran gewöhnt, dass der Kuhhandel zum politischen Tagesgeschäft gehört. Das beginnt damit, dass die Raucher über die Tabaksteuer die Rentenversicherung stützen. Obwohl Raucher kürzer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht