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Lausitzer Rundschau: Achtung und Respekt Zur Reform des Tierschutzgesetzes

Geschrieben am 23-05-2012

Cottbus (ots) - Der Mensch isst Fleisch, also hält er Nutztiere.
Aber muss er sie deshalb so entwürdigend halten und umbringen, wie
das vielfältig geschieht? Der Mensch muss sich kleiden. Aber muss er
dafür extra gezüchteten Tieren den Pelz für ein Statussymbol
abziehen? Wer braucht Qualzüchtungen, eingesperrte Wildtiere,
Gänsestopfleber, Affen-Experimente? Müssen Ökonomie und Moral bei der
Haltung und Nutzung von Tieren tatsächlich so sehr gegeneinander
stehen? Wäre man ein Tier, und hätte man als solches ein volles
Bewusstsein und Wissen, wie die Menschen es haben, wie würde man wohl
dieses Land erleben? Als den blanken Horror. Sicher, man sähe auch
artgerecht gehaltene Kühe und liebevoll umsorgte Haustiere. Aber man
wüsste von den unwürdigen Massentötungsfabriken namens Schlachthof,
von den in ihrem eigenen Urin und Kot eng an eng in Massenmastanlagen
liegenden Schweinen und Hühnern. Man sähe Menschen, die Hunde quälen,
Küken, die im Schredder landen, Pferde, denen sie mit Schmerzen das
Springen beibringen. Man würde verrückt werden. Es geht nicht darum,
wie ein Tier zu fühlen, es geht darum, wie ein Mensch zu fühlen. So
wie wir mit dem Rest der Schöpfung umgehen, so werden wir früher oder
später auch mit uns selbst umgehen. Entweder mit Achtung und Respekt
vor dem Leben - oder eben nicht. Gäbe es diese Empathie bei allen und
jedem, bräuchte man kein Tierschutzgesetz. Aber es gibt sie nicht.
Wirtschaftliche Interessen, Gedankenlosigkeit, absichtlicher
Missbrauch zum Frustabbau oder zum Lustgewinn - es gibt tausend
Gründe, warum die Menschheit ihrer Mitspezies das alles antut. Und
nicht nur die Tierquäler sind das Problem. Auch wir Normalbürger.
Zwar empfinden die meisten von uns in der direkten Konfrontation mit
dem leidenden Tier so etwas wie eine natürliche Scham. Doch schon
beim Zirkustier oder im Zoo hat man vergessen, dass das ausgestellte
Tier die Situation wahrscheinlich ganz und gar nicht genießt.
Tierschutz ist Sensibilität, die in Gesetze gegossen wird. Es geht
darum, das Leid von Tieren auf das Mindestmaß des ökonomisch
Notwendigen zu verringern. Und das, was angeblich ökonomisch
notwendig ist, immer wieder zu überprüfen. Tierschutz und
Wirtschaftlichkeit sind kein Gegensatz. Deswegen kann und muss der
Tierschutz deutlich weiter gehen als die Reform, die die
Bundesregierung gestern beschlossen hat.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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