(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Pleiten-Domino

Geschrieben am 13-05-2012

Karlsruhe (ots) - Im Euro verbleiben, also kassieren ohne zu
sparen, bleibt Utopie. Das hat der Euroclub auch am Wochenende wieder
klargestellt. Sollte Griechenland die Geberländer weiter mit einer
möglichen Ansteckungsgefahr erpressen wollen, verkalkuliert es sich.
Experten haben längst damit begonnen, den Fall der Fälle, also die
Folgen eines griechischen Staatsbankrotts, mit spitzem Stift
durchzurechnen. Er würde zwar teuer, brächte aber das Eurosystem nach
Meinung der Finanzexperten nicht zum Einsturz. In der Zwischenzeit
haben die Südländer Fortschritte bei ihrer Sanierung erzielt. Lob für
ihre Sparerfolge spendet die EU den Wackelkandidaten Italien,
Portugal und Irland. Beharrlich und ohne das übliche Polittheater
nähert sich Italien unter Mario Monti dem Ziel, nicht mehr als drei
Prozent seines Sozialprodukts an neuen Schulden aufzunehmen. Auch
Portugal verringert erfolgreich seine Defizite und steigerte seine
Exporte. Unter dem Rettungsschirm habe sich das Krisenland zu einem
"wahren Musterschüler" gemausert, bemerkt das Institut der deutschen
Wirtschaft. Spanien bleibt zwar ein Sorgenkind, weil es seine
Sparziele noch verfehlt, unternimmt aber große Anstrengungen bei der
Sanierung seiner Bankenlandschaft. Die Finanzmärkte honorieren das.
Welchen Weg Frankreichs angeschlagene Wirtschaft unter seinem
sozialistischen Präsidenten nimmt, werden die nächsten Monate
erweisen. Aber Paris wie Madrid bekennen sich ausdrücklich zu den
Schuldenhöchstgrenzen. Auch die Proteste in der spanischen Hauptstadt
Madrid werden daran nichts ändern. Die neue konservative Regierung
setzt voll auf den Konsolidierungskurs. Sie lässt sich von dem Ruf
auf der Straße nicht beirren. Der Euroraum ist also
widerstandsfähiger geworden, und er scheint inzwischen für die
griechischen Krisenfolgen immer besser gerüstet. So schwindet die
Furcht vor einem Eurokollaps allmählich. Die Drohung, eine Pleite
Griechenlands ziehe auch andere Länder in den Abgrund, verfängt nicht
mehr. Das macht die Retter unabhängiger in ihren Entscheidungen und
befreit sie aus der Zwangslage, dem schlechten Geld ständig gutes
hinterherwerfen zu müssen. Der Ball liegt nun einzig im Feld Athens.
Ob durch Präsidentenkompromiss oder durch Neuwahlen: Die Griechen
dürfen sich frei entscheiden, ob sie lieber im Euroverbund bleiben
wollen und dessen Disziplin akzeptieren, oder aber nach ihrer
Zahlungsunfähigkeit aus der Währungsgemeinschaft aussteigen und mit
einer neuen Drachme auch einen neuen Anfang wagen wollen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

395314

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: SPD-Fraktionsvize Heil fordert Röttgen zum Rücktritt als Minister auf Düsseldorf (ots) - Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Hubertus Heil, hat den Norbert Röttgen nach dessen verlorener Wahl in NRW zum Rücktritt als Bundesumweltminister aufgefordert. "Röttgen war nicht nur als Spitzenkandidat überfordert. Er ist es auch als Minister bei der Energiewende. Auch hier sollte er Konsequenzen ziehen", sagte Heil der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Röttgen gefährde im Dauerzwist mit Wirtschaftsminister Philipp Rösler den Erfolg der Energiewende, so Heil. mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 14. Mai den Ausgang der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen: Bremen (ots) - So, so. Ein Abend der Paukenschläge soll das also gewesen sein - die Wahl in Nordrhein-Westfalen. Weil die SPD buchstäblich die stärkste Kraft hat. Weil es dicke reicht für Rot-Grün in Düsseldorf. Weil der FDP-Primus Christian Lindner nach Wolfgang Kubicki die Liberalen noch einmal gerettet hat. Und sie - im Vergleich zu den Piraten - sogar hauchdünn zu Lieber-alen gemacht hat. Und weil die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten grandios untergegangen ist. Aber, Hand aufs Herz, das ist doch spannend wie ein Schneckenrennen. mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Scharfe Kritik aus der CDU an Röttgen Köln (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen wegen seines Wahlkampfes in Nordrhein-Westfalen kritisiert. "Unser Ergebnis ist eine Katastrophe", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Mit Blick auf Röttgen und sein Wanken zwischen Berlin und Düsseldorf fügte er hinzu: "Das ist der Denkzettel dafür, wenn ich mich nicht entscheiden kann. Dann entscheidet sich der Wähler gegen mich. Das geht so nicht." Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Linkspartei Sachsen-Anhalts Fraktionschef Gallert lehnt Lafontaine als möglichen Parteichef ab Halle (ots) - Der Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, hat sich gegen Oskar Lafontaine und Klaus Ernst als künftige Vorsitzende der Linkspartei ausgesprochen. "Parteivorsitzender soll der werden, der für Innovationen steht und ein klares Konzept vorlegen kann, wie wir wieder auf die Erfolgsspur kommen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Von Lafontaine und Ernst höre ich immer nur: keine Debatten, Kurs halten. Das Ergebnis ist, was wir in Schleswig-Holstein mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Notengebung in der Schule Land senkt Hürden für gute Noten Halle (ots) - Die Schüler der Klassen fünf bis zehn in Sachsen-Anhalt sollen künftig leichter bessere Noten erreichen können. Das Kultusministerium plant eine Absenkung der Anforderungen für die Notenbildung. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" in ihrer Montagausgabe. Mit der Änderung werde künftig "mehr Wert auf das kompetenzorientierte Lernen gelegt", sagte Kultus-Staatssekretär Jan Hofmann (SPD) der MZ. Zur Festlegung der Noten für alle schulischen Leistungen gibt das Ministerium den Lehrern einen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht