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NRZ: Zum Glück entscheiden die Wähler - Kommentar zur NRW-Wahl. Von Rüdiger Oppers

Geschrieben am 11-05-2012

Essen (ots) - Morgen geht es um unser Land. Es geht auch ums Geld,
aber es geht nicht um Europa, nicht um Angela Merkels Schicksal, auch
nicht um den Fiskalpakt, sondern um uns in NRW. Schon deshalb ist
Wählengehen Pflicht!

Dies zu erkennen, haben uns die Parteien in den vergangenen zwei
Monaten nicht leicht gemacht. Vom mauen Wahlkampf durfte man sich mit
Recht angeschnödet fühlen. CDU-Kandidat Norbert Röttgen hat es im
Fernsehinterview präzise auf den Punkt gebracht: "Bedauerlich, dass
die Wähler entscheiden ..." Eine grandiose Tölpelei, die ihm vor
laufenden Kameras herausgerutscht war. Zugleich ein Moment der
Wahrheit - Klartext aus dem Herzen eines Machtpolitikers. Aber will
der Herausforderer in NRW wirklich an die Macht? Manchmal konnte man
den Eindruck haben: Norbert Röttgen will gar nicht gewinnen. Schon
der Eiertanz um die Frage, ob er sich zu Nordrhein-Westfalen
unbedingt bekennt und auch im Falle einer Wahlniederlage bleiben
würde, hat seine Kampagne vermurkst. Sein Thema, Sparen und Schulden
abbauen, ist hoch vernünftig, erreicht aber viele Bürger, die ohnehin
knausern müssen, nicht.

Hannelore Kraft spielte souverän ihren Regierungs-Bonus aus: Viele
erleben sie als "Landesmutter". Kraft kann Wahlkampf wie Klopp
Fußball. Auch ihre politische Bilanz ist nicht schlecht für eine
Minderheitsregierung. Gemeinsam mit Sylvia Löhrmann von den Grünen
hat sie zwei Jahre NRW mit Kompromissen und wechselnden Mehrheiten
regiert und eine historische Schulreform ermöglicht. Erstmals wirkte
Rot-Grün nicht nur wie ein "Projekt", sondern bewies sich sogar unter
komplizierten Bedingungen als ein funktionierendes Unternehmen. Ob
dieses Bündnis noch einmal eine Chance bekommt, ist längst nicht
gewiss. Wenn die FDP unter Christian Lindner wider Erwarten im
Parlament bleibt und die "Piraten" zusätzlich an Bord kommen, könnte
die Regierungsbildung schwierig werden. In Berlin erwartet die FDP
die NRW-Ergebnisse mit besonderer Spannung. Nachdem Wolfgang Kubicki
im Norden kraftvoll vorgelegt hat, steht Christian Lindner unter
Erfolgszwang. Für ihn geht es um alles oder nichts. Entweder wird er
demnächst Philipp Rösler herausfordern oder im außerparlamentarischen
Abseits verschwinden. Über all diese Themen entscheiden wir, die
Wähler. Nicht bedauerlicherweise, sondern zum Glück!



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


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