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Opfer des Glücksspielstaatsvertrages: Lotto stürzt weiter ab

Geschrieben am 09-05-2012

Hamburg (ots) -

- 200 Mio. Euro weniger Einnahmen in den ersten vier Monaten
- Änderungsstaatsvertrag wird die Talfahrt nicht aufhalten
- Lotterievermittler: Lotto braucht Werbung und Internet

Dramatische Entwicklung beim deutschen Lotto: Allein von Januar
bis April dieses Jahres ist der Umsatz von Lotto 6aus49, Super6 und
Spiel77 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent
zurückgegangen. Damit fehlen den staatlichen Lottogesellschaften in
diesem Jahr bereits 200 Mio. Euro. Auch die Einführung der neuen
Superjackpot-Lotterie "Eurojackpot" hat den Negativtrend nicht
aufhalten können. Mit der Mega-Lotterie hofften die staatlichen
Lotteriegesellschaften ihre Verluste aus den vergangenen vier Jahren
- seit Einführung des umstrittenen Glücksspielstaatsvertrages -
wieder wettzumachen.

Der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) hatte aus dem Eurojackpot
mit zusätzlichen Umsätzen in Höhe von 24 Mio. Euro wöchentlich
gerechnet. Tatsache ist jedoch, dass seit der Einführung im März von
allen teilnehmenden Ländern europaweit durchschnittlich gerade einmal
11 bis 13 Mio. Euro umgesetzt wurden. Denn statt neue Spieler zu
gewinnen, irritiert die neue Mega-Lotterie die angestammte
Tippgemeinde von "6aus49". Die Folge ist eine Verlagerung der
Spieleinsätze weg vom traditionellen deutschen Lotto und hin zum
"Eurojackpot" oder zu ganz anderen Glücksspielen.

Grund für das Desaster ist der Glücksspielstaatsvertrag, der seit
2008 die Werbung und den Vertrieb der Lotterien, insbesondere über
private Lotterievermittler, mit dem vorgeschobenen Argument der
Spielsuchtprävention stark einschränkt. Besserung ist nicht in Sicht,
denn auch der Änderungsstaatsvertrag, auf den sich 15 der 16
Bundesländer trotz erheblicher Kritik der EU Kommission geeinigt
hatten und der Mitte dieses Jahres in Kraft treten soll, wird die
Vermarktung des deutschen Lottos ebenfalls drastisch reglementieren.
Dies zeigen auch die ersten Entwürfe der Internetregelungen, mit
denen wesentliche Chancen, das Glücksspiel hin zu suchtungefährlichen
Lotterien zu kanalisieren, verbaut werden.

Gewerbliche Lotterievermittler mussten ihr Geschäft inzwischen
stark einschränken oder gänzlich aufgeben. Sie hatten bis zur
Einführung des Vertrages dank ihrer Werbung und innovativer Angebote
bis zu 20% der Umsätze der staatlichen Lotteriegesellschaften
erwirtschaftet. Jetzt haben sie große Sorge, dass das deutsche Lotto
entscheidend und unwiederbringlich an Akzeptanz verliert. "Die Länder
wollen offensichtlich nichts dazu lernen. Ohne Werbung und Internet
verschwindet Lotto immer weiter aus der Wahrnehmung der Menschen und
gerät ins Abseits", so Norman Faber, Präsident des Deutschen
Lottoverbandes. Das wird auf dramatische Weise dadurch belegt, dass
seit 2007 die Lotterie-Umsätze um insgesamt rund 14 Milliarden Euro
(-26%) zurückgegangen sind. Darunter leiden neben den Destinatären
aus Breitensport, Wohlfahrt und Kultur insbesondere auch die
Lottokioske, die auf die Einnahmen dringend angewiesen sind und denen
der Eurojackpot als Retter in der Not versprochen wurde. Statt der
versprochenen Rettung droht nun der weitere Untergang des deutschen
Lottos.



Pressekontakt:
Deutscher Lottoverband
Tel.: 040/89 00 39 69
info@deutscherlottoverband.de


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