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Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung: Staatliche Datenbank überflüssig - Transparenz schon seit 10 Jahren vorhanden

Geschrieben am 27-04-2012

Frankfurt am Main (ots) - In der heutigen Frühjahrskonferenz der
Agrarminister in Konstanz wurde vereinbart, im Arzneimittelgesetz die
Möglichkeit für den Aufbau einer bundeseinheitlichen amtlichen
Datenbank zur Erfassung des Antibiotika-Einsatzes bei
landwirtschaftlichen Nutztieren zu schaffen.

Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt, dass
Bund und Länder die bereits seit zehn Jahren zur Verfügung gestellten
Daten zum Antibiotika-Einsatz nun endlich fachgerecht im Sinne einer
Verbesserung der Tiergesundheit auswerten wollen. "Schlichtweg falsch
ist allerdings der vermittelte Eindruck, dass diese Daten bisher
nicht erhoben worden sind und deshalb der Tierarzneimitteleinsatz
intransparent ist," kritisiert bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz.
Das Gegenteil ist der Fall: Bereits seit über zehn Jahren
dokumentieren Tierärzte und Landwirte, wann und welche
Tierarzneimittel warum eingesetzt werden. Den Überwachungsbehörden
stehen also heute schon alle Daten über den Einsatz von Antibiotika
zur Verfügung, doch werden sie nicht risikoorientiert ausgewertet!
Der bpt bezweifelt deshalb, dass sich dieser Zustand durch das
Etablieren einer zentralen Datenbank ändern wird.

Über das QS-System wird derzeit ein Antibiotikamonitoring für die
Tierarten Geflügel, Schwein und Rind aufgebaut. Bereits zum 1. April
wurde mit dem Bereich Mastgeflügel begonnen. Diese freiwillige
Initiative der Wirtschaftsbeteiligten hat zum Ziel, bundesweit den
Antibiotika-Einsätz zu dokumentieren und entsprechende Gegenmaßnahmen
bei überdurchschnittlichem Antibiotikaverbrauch in die Wege zu
leiten. Durch die Nutzung von EDV-Schnittstellen erfolgt der
Datenabgleich zwischen QS und Tierärzten/Landwirten ohne großen
Bürokratieaufwand. Um die Einbindung der Überwachungsbehörden in das
QS-System zu diskutieren, hat der bpt bereits vor geraumer Zeit die
Einsetzung einer Koordinierungsplattform vorgeschlagen, an der alle
relevanten Gruppen teilnehmen sollten. Leider sind auf diesen
Vorschlag bisher weder die Bundesregierung noch die Länder
eingegangen.

Stattdessen will man nun eine staatliche Datenbank ins Leben
rufen, von der einerseits unklar ist, ob sie überhaupt
bundeseinheitlich von allen Ländern umgesetzt wird. Zum anderen wäre
es für die Feststellung des tatsächlichen Antibiotikaverbrauchs
erforderlich, dass die Daten von den Landwirten und nicht, wie
vorgesehen, von den Tierärzten in die Datenbank eingetragen werden.
Darüber hinaus sind erhebliche datenschutzrechtliche Fragen zu lösen.



Pressekontakt:
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V
Hahnstr. 70
60528 Frankfurt/M.


Ansprechpartner für diese Meldung:
Dr. Hans-Joachim Götz
bpt-Präsident
Tel. 0171 / 682 35 55


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