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Neues Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz zur "Demokratisierung" der Energiewende nutzen

Geschrieben am 23-04-2012

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Neues Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz zur "Demokratisierung" der
Energiewende nutzen

Deutsche Umwelthilfe fordert in KWKG-Novelle zusätzliche Anreize
für kleine, flexible und stromgeführte Blockheizkraftwerke -
Zehntausende vernetzte Mini-Kraftwerke können ohne langwierige
Genehmigungsverfahren und aufwändigen Leitungsbau errichtet werden -
Mit Mini-KWK "Modernisierungsschub in den Heizungskellern" auslösen

Die heute im Wirtschaftsausschuss des Bundestags verhandelte
Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) muss stärker als im
Regierungsentwurf vorgesehen auf die Erfordernisse der Energiewende
orientiert werden. Dazu sollten insbesondere gut regelbare
Kraftwerke, die besonders schnell auf eine schwankende Nachfrage und
volatile Stromeinspeisung aus Wind- und Sonnenenergie reagieren
können, im Rahmen des Gesetzes gezielt gefördert werden. Darauf hat
die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hingewiesen und die
Regierungskoalition aufgefordert, entsprechende Forderungen aus
Verbänden und Unternehmen aufzugreifen.

Konkret fordert die DUH, über das KWKG die Markteinführung
kleiner, gasbetriebener Blockheizkraftwerke (BHKW) zu fördern, die
über eine gemeinsame Leittechnik zentral gesteuert und zu so
genannten "virtuellen Großkraftwerken" zusammengeschaltet werden
können. Die einzelnen Mini-Kraftwerke versorgen dabei auf Basis der
Kraft-Wärme-Kopplung klimaschonend gleichzeitig Gebäude mit Wärme und
das lokale Stromnetz mit elektrischer Energie. Angeschlossene
Wärmespeicher sorgen dafür, dass die Erzeugung von Strom und Wärme
weitgehend entkoppelt werden kann. So bestimmt nicht mehr der
Wärmebedarf, wann die KWK-Anlage anspringt, sondern der Strombedarf.
Strom wird immer dann erzeugt, wenn er wegen der täglichen
Bedarfsspitzen, einer Windflaute oder bei trübem Wetter gebraucht
wird.

Konzepte, in denen an den Erfordernissen der Energiewende
ausgerichtete Mini-KWK-Kraftwerke zu "virtuellen Großkraftwerken"
verbunden werden, sind heute technisch verfügbar und werden von immer
mehr Unternehmen angeboten. Nach dem Ökostromhändler Lichtblick, der
ein Konzept so genannter Zuhausekraftwerke auf Basis von VW-Motoren
verfolgt, haben inzwischen auch die Deutsche Telekom und
konventionelle Energieversorger vergleichbare Projekte angekündigt.
Allerdings bedarf es für die Realisierung verbesserter
Rahmenbedingungen, die in der Novelle des KWK-Gesetzes geschaffen
werden können.

"Eines der Probleme der Energiewende besteht darin, dass das
gegenwärtige, von großen unflexiblen Kraftwerken dominierte
Stromsystem nicht zusammenpasst mit der schwankenden Einspeisung von
immer mehr Wind- und Sonnenenergie, die schon bald das Rückgrat
unserer Stromversorgung bilden sollen", sagt
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Deshalb müssten alle
Konzepte, die geeignet seien zur Lösung dieses Problems beizutragen,
gezielt gefördert werden. "Dazu gehören die virtuellen Kraftwerke,
die noch dazu Möglichkeiten eröffnen, den immer noch von wenigen
Stromversorgern dominierten Markt weiter aufzubrechen."

Bisher war Kraft-Wärme-Kopplung vor allem eine Methode zur
effizienten gemeinsamen Erzeugung von Strom und Wärme. Nach
Überzeugung der Leiterin Klimaschutz und Energiewende der DUH,
Cornelia Ziehm, "kann diese Technologie unter geeigneten
Rahmenbedingungen zu einer regelrechten Triebfeder für die
Energiewende werden". Angesichts des allseits beklagten
Investitions-Attentismus beim Zubau klimaschonender und für die
Energiewende benötigter neuer Kraftwerkskapazitäten seien virtuelle
Kraftwerke ein Hoffnungsschimmer. Kleine KWK-Anlagen könnten zügig
und ohne langwierige Genehmigungsverfahren in jeden Keller eines
Mehrfamilien-oder Bürohauses eingebaut werden. Akzeptanzprobleme gebe
es dabei nicht. Ziehm: "In diesem Land gibt es inzwischen weit über
eine Million Solarkraftwerke. Warum sollte Vergleichbares nicht auch
mit Mini-KWK-Anlagen möglich sein?" Sie könnten weitere zigtausend
Menschen zu "Akteuren der Energiewende machen und nebenbei einen
Modernisierungsschub in den Heizungskellern auslösen. Der Bundestag
hat die Chance, mit der Novelle des KWK-Gesetzes auch einen Beitrag
zur Demokratisierung und damit Stabilisierung der Energiewende zu
leisten."



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Tel.: 030 2400867-0; Mobil: 0171 3649170; E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Cornelia Ziehm, Leiterin Klimaschutz und Energiewende, Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin; Mobil: 0160 94182496; Tel.: 030 2400867-0,
E-Mail: ziehm@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0; Mobil: 0171 5660577; E-Mail:
rosenkranz@duh.de


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