(Registrieren)

Rheinische Post: Frankreich Überraschungen

Geschrieben am 22-04-2012

Düsseldorf (ots) - Kommentar von Sylvie Stephan

Die große Überraschung, die Nicolas Sarkozy immer wieder
beschworen hatte und an die er bis zuletzt glauben wollte, ist
ausgeblieben. Der konservative Amtsinhaber hat sich im ersten
Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl eine deftige
Ohrfeige eingefangen und liegt eindeutig hinter dem Sozialisten
François Hollande. Zwar ist das Rennen noch nicht gelaufen, in der
zweiten Runde werden die Karten komplett neu gemischt. Aber der
Sozialist geht als klarer Favorit in die Stichwahl, seine Platzierung
verschafft dem Sozialisten einen deutlichen Vorteil für die Endrunde.
Zumal er aus dem Reservoir der übrigen linken Parteien und der Grünen
fischen kann, während Sarkozys Potenzial wesentlich beschränkter
scheint: Bei weitem nicht alle Wähler der drittplatzierten
Front-National-Chefin Marine Le Pen wollen bei der Stichwahl für den
unbeliebten Amtsinhaber stimmen. Damit wird der Urnengang in zwei
Wochen wohl zu jener Anti-Sarkozy-Abstimmung werden, die sich
Hollande von Anfang erhofft hatte. Diese Anti-Stimmung zeigt sich
auch im unerwartet guten Abschneiden der Rechtsextremen Le Pen. Sie
hat das bisher beste Ergebnis für die Nationale Front eingefahren.
Dies ist die eigentliche Überraschung dieser Wahl - keine gute und
eine andere, als jene, die Sarkozy für gestern versprochen hatte.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

390951

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Präsidentenwahl / Frankreich Osnabrück (ots) - Richtungswahl für Europa Mit der Präsidentenwahl justieren die Franzosen nicht nur ihre innenpolitischen Koordinaten neu. Das Duell in zwei Wochen zwischen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy und seinem sozialistischen Herausforderer François Hollande um das höchste Amt im Staat strahlt weit über das Land hinaus. Inmitten einer gefährlich schwelenden Finanzkrise geben die französischen Wähler auch dem Gespann Paris/Berlin und damit der EU eine neue Richtung vor. Dass die deutsche Industrie bereits schwarzmalt und vor mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Rösler / FDP Osnabrück (ots) - Blutleere Phrasen Philipp Rösler hat auf dem Parteitag in Karlsruhe nicht den Befreiungsschlag geschafft, den er so dringend braucht. Zur Reparatur seiner angeschlagenen Autorität hat der Auftritt nicht gereicht. Die Rede des Wirtschaftsministers und Vizekanzlers war nicht groß, dafür lang. Und nicht euphorisch, eher Ritual war der Beifall. Viele Delegierte waren enttäuscht auch über Röslers ungewohnte Aggression gegen den politischen Gegner. Sie sollte Stärke demonstrieren, wirkte aber hilflos. Rösler bleibt mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Rentenpläne Osnabrück (ots) - Arbeit muss sich lohnen Auch das noch: Als gäbe es in der Koalition nicht schon Reibereien genug, spitzt sich nun der Streit um die Rentenpläne von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen zu. Das FDP-geführte Wirtschaftsministerium legt sich bei der geplanten Zuschussrente quer. Damit gerät ein zentrales Projekt im Kampf gegen Altersarmut ins Stocken. Es kann aber nicht sein, dass Geringverdiener am Lebensabend auf demselben Grundsicherungsniveau leben müssen wie Menschen, die gar nichts für die Altersvorsorge mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Entwurf der neuen außenpolitischen Leitlinien Osnabrück (ots) - Die neue Sicht ist richtig Missionarische Ambitionen rücken mit dem Entwurf der neuen außenpolitischen Leitlinien in den Hintergrund. Das ist kein Fehler: Häufig sind sie ohnehin vorgeschoben. Zudem wird regelmäßig anhand undurchschaubarer Kriterien mit zweierlei Maß gemessen. Setzt sich das Konzept durch, bedeutet es also mehr Ehrlichkeit. Ferner ist es eine schwarz-gelbe Verbeugung vor Gerhard Schröder und seiner Weigerung, sich in den Irak-Krieg hineinziehen zu lassen. Die neuen Leitlinien stehen zugleich mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu nieders. Landesparteitag der Piraten Osnabrück (ots) - Mangel an Qualität Oje, was ist das für eine Truppe! Wer jetzt den Landesparteitag der Piraten erlebte, muss mit Grausen daran denken, dass diese Vereinigung bald Abgeordnete in den Niedersächsischen Landtag entsenden könnte. Von Ausnahmen abgesehen - wie dem eloquenten Spitzenkandidaten Meinhart Ramaswamy - wirkte das in Nienburg tagende Parteivolk wie ein Sammelsurium von Leuten, die weniger politische Kompetenz als die Gier nach lukrativen Mandaten verbindet. Die quälend langen Vorstellungsrunden offenbarten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht