(Registrieren)

Dioxin: NRW-Landkreise hielten Information über Grenzwertüberschreitung bei Eiern zurück - Behörden nahmen Gesundheitsrisiken für Verbraucher in Kauf

Geschrieben am 16-04-2012

Berlin (ots) - Beim Dioxin-Fall in Ostwestfalen ist es zu schweren
Versäumnissen bei der Informationsarbeit der Behörden gekommen. Die
nordrhein-westfälischen Landkreise Euskirchen und Minden-Lübbecke
hielten Informationen über eine Grenzwertüberschreitung zurück und
verzichteten auf einen Rückruf der belasteten Eier. Erst als die
PCB-kontaminierten Eier ihr Mindesthaltbarkeitsdatum bereits
überschritten hatten, kam es zu einer Veröffentlichung durch das
nordrhein-westfälische Verbraucherministerium.

Gegenüber der Verbraucherorganisation foodwatch bestätigten beide
Landkreise am heutigen Montag nach mehrfacher Nachfrage, bereits am
27. März 2012 von den Grenzwertüberschreitungen bei dioxinähnlichen
PCB-Verbindungen informiert gewesen zu sein. "Der von Ihnen genannte
Wert der Höchstüberschreitung in Höhe von 11,2 pg/g in Eiern des
Bio-Betriebes wurde uns am 27. März gemeldet", schrieb eine
Sprecherin des Landkreises Minden-Lübbecke in einer E-Mail an den von
foodwatch beauftragten Rechercheur. Der zulässige Höchstwert liegt
bei 5 Pikogramm pro Gramm Fett (pg/g). Aus dem Landkreis Euskirchen
wurde dem foodwatch-Rechercheur mündlich bestätigt, ebenfalls am 27.
März 2012 von den Grenzwertüberschreitungen gewusst zu haben. Eine
öffentliche Information erfolgte jedoch erst am 3. April 2012 durch
das Landesverbraucherministerium, das nach eigener Darstellung am 2.
April 2012 informiert worden war. Die Verzögerung führte zu einer
unnötigen Giftbelastung der Verbraucher: Die Eier, bei denen die
Kontamination zu diesem Zeitpunkt bekannt war, trugen das
Mindesthaltbarkeitsdatum 31. März 2012. Als die Landkreise von den
Grenzwertüberschreitungen erfuhren, befanden sich mit hoher
Wahrscheinlichkeit also noch betroffene Eier im Handel oder im
Kühlschrank der Verbraucher.

"Die Landkreise haben den Verbrauchern vermeidbare Giftbelastungen
zugemutet", kritisierte foodwatch-Sprecher Martin Rücker. "Eine
öffentliche Warnung und ein Rückruf hätten aus Verbrauchersicht
bereits am 27. März erfolgen müssen. Die Versäumnisse der Landkreise
belegen einmal mehr, dass es einer gesetzlichen Verpflichtung der
Behörden bedarf, gesundheitsrelevante Informationen sofort öffentlich
zu machen."



Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 23
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

389645

weitere Artikel:
  • Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Prozess gegen den Massenmörder Anders Breivik Frankfurt (ots) - Die Richter haben Breivik und den Medien verweigert, was beide übereinstimmend kaum verhüllt begehrten - die Umwidmung des Strafverfahrens in einen Sensationsprozess und die mediale Metamorphose Breiviks vom Massenmörder zum Diskursteilnehmer. Hätte das Gericht gestattet, die Aussage Breiviks tagelang live im Fernsehen auszustrahlen, hätte das den ultimativen Triumph Breiviks bedeutet, die postmortale Verhöhnung seiner 77 Opfer. Pressekontakt: Frankfurter Rundschau Kira Frenk Telefon: 069/2199-3386 mehr...

  • Berliner Zeitung: Über die Initiative der Linken, für Wohnungen der Treuhandgesellschaft TLG eine Genossenschaft zu gründen Berlin (ots) - Die Linke, von der wir lange wenig Konstruktives gehört haben, unternimmt nun einen beachtenswerten Versuch, einfach etwas richtig Gutes zu machen. Ihre Initiative, eine Genossenschaft für die zum Verkauf stehenden Wohnungen der staatlichen TLG zu schaffen und sie so dem Zugriff renditehungriger Immobilienjäger zu entziehen, verdient alle Unterstützung. Die Linke verbindet damit ganz konkreten Nutzen für die Mieter mit ihrer antikapitalistischen Programmatik und bewegt sich dabei noch in bester deutscher Gründertradition. mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Massenmörder Anders Behring Breivik vor Gericht Inkarnation des Bösen HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik hat zum Prozessauftakt in Oslo wie erwartet keine Reue gezeigt. Er ist die Inkarnation des Bösen und gibt sich als lächelnder Killer aus, der stolz darauf ist, mit eiskalter Berechnung 77 Menschen getötet zu haben. Vor allem für die Hinterbliebenen ist Breiviks Auftreten kaum zu ertragen. Sie fühlen sich verhöhnt, und es ist verständlich, wenn bei ihnen Tränen fließen und Wut und Rachegelüste aufkommen. Aberwitzigerweise beruft sich Breivik auch noch auf "Notwehr" mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Maulkorb-Reform verschoben Angriff auf den Souverän BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Die umstrittene Reform des Rederechts von Abgeordneten im Bundestag wird verschoben. Aus Angst vor den Piraten? Weil bedeutende Wahlen anstehen? Oder gar aus Achtung vor dem Souverän? Die Gründe können einem nicht komplett egal sein, denn der geplante Maulkorb für Abweichler gehört zum Dümmsten, womit sich die Politik in Berlin in letzter Zeit beschäftigte. Abgeordnete "sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen", heißt es im Grundgesetz. Ein idealistischer mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar CDU-Streit um das Betreuungsgeld Zähne zeigen ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Die CDU galt früher im Vergleich zur SPD als geradezu langweilig gleichgesinnt. Mochten sich die Genossen etwa im Streit um Hartz IV beinahe an die Gurgel gehen, herrschte bei der CDU das Prinzip Geschlossenheit. Vorrangig war es, an der Macht zu sein. Das Zerfleischen aus programmatischen Gründen überließ man gerne den anderen. Doch der Krach um das Betreuungsgeld zeigt, dass sich die Realität verändert hat. 23 CDU-Abgeordnete wollen die Familienleistung nicht mittragen, und die CDU-Frauengruppe zeigt auf einmal mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht