(Registrieren)

WAZ: Folgenschwere Klage - Kommentar von Winfried Dolderer

Geschrieben am 12-04-2012

Essen (ots) - Das könnte diesmal eine echte Herausforderung werden
für die Verfassungsrichter. Bisher haben sie bei Entscheidungen zur
europäischen Integration immer wieder die Lippen gespitzt. Einen
scharfen Pfiff aber hat man noch nicht gehört. Zuviel europäisches
Porzellan könnte ja zu Bruch gehen. Durch die Übertragung nationaler
Kompetenzen auf die EU darf die Demokratie in Deutschland nicht
ausgehöhlt werden, lautet die Karlsruher Rechtsprechung. Sollte
jemals ein europäischer Bundesstaat entstehen, müssen deshalb die
Deutschen über ein neues Grundgesetz abstimmen können. Diese Schwelle
aber, so der Befund, an dem bislang alle Einwände gegen europäische
Verträge abprallten, sei noch nicht erreicht. Da darf man gespannt
sein auf das Urteil, wenn die gestern angekündigte Klage gegen den
Fiskalpakt in Karlsruhe landet. Er unterwirft die Unterzeichner in
ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik einem bisher unerhört strikten
Regime. Ist damit, wie ein Klägeranwalt meint, "der Rubikon zu
bundesstaatlichen Strukturen überschritten"? Wenn ja, hieße das: Es
wird Zeit für die angemahnte Volksabstimmung.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

389149

weitere Artikel:
  • "DER STANDARD"-Kommentar: "Was auch gesagt werden muss" von Alexandra Föderl-Schmid Günter Grass überzieht mit seiner Kritik und will vor allem recht behalten. (Ausgabe vom 13.4.2012) Wien (ots) - Jetzt reicht es: Die Debatte über Günter Grass und sein als Gedicht getarntes Pamphlet "Was gesagt werden muss" und das von Israel verhängte Einreiseverbot ist gerade abgeflaut, da legt er noch einmal nach. Sein Vergleich Israels mit der DDR und Burma ist völlig überzogen. Der Schriftsteller schafft das schier Unmögliche, die hysterische und unkluge Reaktion der israelischen Regierung, Grass zur Persona non grata zu erklären, mehr...

  • WAZ: Gefräßiger Staat - Kommentar von Wolfgang Mulke Essen (ots) - Steuern und Sozialabgaben bewegen sich auf Rekordniveau. Die Arbeitnehmer füttern den Staat und seine Sicherungssysteme. Krankenkassen und Rentenversicherung sitzen dank einer guten Lage am Arbeitsmarkt auf Milliardenüberschüssen. Da wird der Ruf nach Steuer- und Beitragssenkungen wieder laut. Doch das wäre - zumindest als einfache Parole - die falsche Schlussfolgerung. Die gute Entwicklung bei den Sozialkassen geht vor allem auf die florierende Wirtschaft zurück. Es werden mehr Leute eingestellt und die Löhne erhöht. mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG (Rostock) zum Fitness.TÜV für Autofahrer: Rostock (ots) - Was in vielen europäischen Ländern längst üblich ist, könnte in Deutschland zum Super-Aufreger werden: ein regelmäßiger Gesundheits-Check für Autofahrer. Diskriminierung Älterer, skandalöse Bevormundung - die Wellen der Empörung schlagen hoch angesichts des Vorschlags. Doch was ist eigentlich so falsch am Fahrer-TÜV? Die Autodichte nimmt stetig zu, der Straßenverkehr wird immer komplexer. Mit einer medizinisch-psychologischen Fitness-Kontrolle ließen sich Seh- und Hörvermögen checken, Reaktionszeiten messen, die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steffen Kampeter Bielefeld (ots) - In Berlin ist er über die Parteigrenzen hinweg als Finanz- und Haushaltsexperte anerkannt. Auf ein Schulterklopfen wird Steffen Kampeter aber zu Wahlkampfzeiten verzichten müssen. Es geht um die Machtverteilung in Nordrhein-Westfalen, und da wird um die besseren Argumente hart gerungen. Seine finanzpolitische Linie hat Kampeter nur selten verlassen: Bevor der Staat - ob im Bund, im Land oder in den Kommunen - Geld verteilt, soll er an den Schuldenabbau denken. Röttgens Mann aus OWL war sich bewusst, dass er die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Gesundheits-TÜV Bielefeld (ots) - Ein regelmäßiger Gesundheits-Check für Autofahrer? Die Diskussion ist immer wieder für Schlagzeilen gut. Der Verkehrssicherheit hingegen dient sie kaum. Zunächst einmal ist stark zu bezweifeln, dass eine solche obligatorische Untersuchung dazu beitragen könnte, die Zahl der Unfälle auf den Straßen zu reduzieren. Wer in diesem Zusammenhang zudem fordert, solche Kontrollen einzig und allein am Alter festzumachen, der schießt weit übers Ziel hinaus. Viele Senioren sind körperlich und geistig weitaus jünger, als ihr Geburtsdatum mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht