(Registrieren)

Rheinische Post: Ein Phänomen von zwölf Prozent

Geschrieben am 03-04-2012

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:

Mit den Piraten lässt sich scharf streiten: Warum soll ein
zufälliger "Schwarm" (vielleicht weniger Informierter) grundsätzlich
schlauer sein als eine ausgewählte Ansammlung (vielleicht durch und
durch Erfahrener)? Wollen sie einen Industriestaat handlungsfähig
halten, wenn sie für nichts einstehen, so lange der "Schwarm" noch
diskutiert? Und soll der Maßstab für eine bessere Politik tatsächlich
aus einem Umfeld kommen, in dem Heckenschützen längst jeden Anstand
in der Anonymität des Netzes abgeworfen haben? Diesen Fragen müssen
sich die Piraten stellen. Aber die anderen Parteien dürfen das
Zwölf-Prozent-Phänomen nicht für eine virtuelle Blase halten, die im
Zusammenstoß mit der Realität schon selbst zerplatzen werde. Denn das
Internet gibt jedem die Möglichkeit, zu jeder Zeit und an jedem Ort
dabei sein zu können. Damit wachsen auch die Ansprüche des Einzelnen,
beteiligt zu werden. Deshalb sind die Menschen der Internetrevolution
fasziniert von den Piraten. Sie stochern in der Grauzone zwischen den
Gefahren direkter, leicht manipulierbarer direkter Demokratie und den
Grenzen einer schwer durchschaubaren repräsentativen Demokratie. Die
Piraten sind mehr als Projektionsfläche für Protest. Sie weisen auf
neue große Herausforderungen, auf die die letzten Antworten noch
ausstehen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

387905

weitere Artikel:
  • Trierischer Volksfreund: Feierverbot an Karfreitag - Leitartikel Trierischer Volksfreund, 04.04.2012 Trier (ots) - An Karfreitag wird kein Fleisch gegessen. An Karfreitag darf nicht getanzt werden. Während Ersteres eher eine religiöse Tradition ist, an die sich viele aus Gewohnheit halten, ist das Tanzverbot an den sogenannten stillen Feiertagen gesetzlich verankert. Doch ein striktes Feierverbot ist nicht mehr zeitgemäß. Zumal es ohnehin im Lauf der Zeit immer mehr aufgeweicht worden ist. Karfreitag ist wie Allerheiligen, Volkstrauertag, Totensonntag und Heiligabend ein besonders geschützter Feiertag. Verboten sind "alle öffentlich mehr...

  • Rheinische Post: Die Bürger fragen Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Detlev Hüwel: Die Idee, die Bürger beizeiten und effektiv in die Planung und Umsetzung von Großprojekten wie Straßen- oder Kraftwerksbau einzubeziehen, ist nicht ganz neu. Aber das kann kein Grund sein, darüber zur Tagesordnung überzugehen. Gerade in NRW gibt es Beispiele dafür, dass aufgrund von unzureichender Bürgerbeteiligung, mangelhafter Kommunikation und Pfusch am Bau wichtige Infrastrukturmaßnahmen auf unabsehbare Zeit - möglicherweise sogar für immer - blockiert werden. Stichworte mehr...

  • RNZ: Auf hoher See Heidelberg (ots) - Die Piraten werden bereits mit zwölf Prozent gehandelt - wenn es um ihren Einzug in den Bundestag geht. Da dürfte es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die digitalen Freibeuter darüber diskutieren, wen sie als Kanzlerkandidaten ins Rennen schicken wollen. Nein, im Ernst: Dieser Erfolg ist phänomenal. Natürlich kann er nicht von Dauer sein. Das haben anderen Parteien bereits vorgemacht. Und seit dem rapiden Auf- und Abstieg der FDP ist kaum noch etwas sicher im Parteiengeschäft. Die "Etablierten" setzen natürlich mehr...

  • WAZ: Neue Verbots-Debatte. Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Männer, Messer, Motorräder: Wer von Rockern redet, geht oft abgehangenen Klischees auf den Leim. Die Banden mögen sich so inszenieren, als ein zugegeben etwas unbürgerliches Freizeitangebot nämlich. Sie sind doch meist viel mehr: machtvolle Clubs, die mit Geld und Drohgebärden auch mal ganze Stadtteile und ihre Vergnügungslokale im Griff haben. Hannovers Steintor-Viertel dürfte das bekannteste dieser Art sein. Wie kriminell sind Rocker? Wenn ja: Wie gefährlich ist die Kriminalität, die von ihren Mitgliedern ausgeht, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Erste Erfolge des Programms "Kurve kriegen" Gut angelegt PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Erste Erfahrungen lassen hoffen. Wenn sich die Meldungen über Erfolge des Programms "Kurve kriegen" bestätigen, sind die neun Millionen Euro, die Innenminister Ralf Jäger (SPD) dafür ausgibt, gut angelegtes Geld. Intensivtäter im Kindesalter sind zu einem großen Problem geworden. Die acht- bis 15-Jährigen prügeln sich, sie klauen, sie ziehen Handys und Klamotten ab, sie greifen schon zu Messern. Die Justiz kann sie nicht belangen, die meisten sind nicht strafmündig. "Kurve kriegen" setzt auf das Prinzip: Vorbeugen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht