(Registrieren)

Westfalenpost: Kommentar zu Steuern/Bundeswehr/Freiwillige/Schäuble und die Steuer für Freiwillige/Ein völlig falsches Signal/Von Harald Ries

Geschrieben am 07-03-2012

Hagen (ots) - Prinzipiell klingt Wolfgang Schäubles Idee
vernünftig: Dass frühere Wehrdienstleistende, also
Zwangsverpflichtete, von der Steuer befreit waren, war
nachvollziehbar. Das muss aber beim freiwilligen Wehrdienst nicht so
bleiben. Aus steuersystematischen Gründen könnte man ihn einer
normalen Berufstätigkeit gleichsetzen. Analog würde das auch für den
neuen Bundesfreiwilligendienst gelten. In der Praxis könnte das für
die Soldaten eine Einbuße von bis 65 Euro monatlich bedeuten. Dadurch
würde das Werben um den Nachwuchs erschwert. Die Bundeswehr müsste
also brutto etwas drauflegen, während die Finanzämter mehr kassieren
könnten. Es würde letztlich nur Geld aus dem Verteidigungsetat in den
Gesamthaushalt, also in die Verfügungsgewalt des Finanzministers,
umgeschichtet. Vielleicht ist dies ja Schäubles Absicht. Die Bufdis
wären von einer Neuregelung nicht betroffen: Ihr Taschengeld liegt
normalerweise deutlich unter dem Grundfreibetrag. Hier hat der
Finanzminister nichts zu gewinnen, aber die Gesellschaft viel zu
verlieren. Denn eine Abschaffung der Steuerfreiheit sendet ein völlig
falsches Signal aus. Mehr denn je ist der Staat auf freiwilliges
Engagement der Bürger angewiesen. Wer das fördern will, muss jeden
Eindruck vermeiden, er wolle dabei abkassieren. Das gilt für die
freiwillig Wehrdienstleistenden erst recht. Und was die Systematik
angeht: Da bietet das deutsche Steuerrecht genügend Potenzial für
Vereinfachungen. Nach der Bierdeckel-Erklärung können wir noch einmal
über die Freiwilligen nachdenken.



Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

382623

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Wulff Halle (ots) - Ein Politiker darf sich von niemandem abhängig machen. Auch nicht von Freunden. Bis heute mag er dies und seine Verantwortung nicht einsehen. Er träumt lieber sentimental - oder soll man sagen trotzig von Glück und Gerechtigkeit - für sich nur noch jenseits des Regenbogens. Nicht in der bösen Welt seiner Kritiker, die ihn in Ruhe ziehen lassen sollten. Mit Tschingdarassa und Ehrensold. Dem Amt hat die "Affäre Wulff" jedenfalls nicht geschadet. Der politischen Kultur dieses Landes ebenso wenig. Im Gegenteil. Lange mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Frauen und Beruf Halle (ots) - Frauen wählen häufig Berufe im Dienstleistungsbereich. Sie tun dies, weil ihnen diese Arbeit Spaß macht und die Arbeitsplätze vergleichsweise sicher sind. Dafür nehmen sie in Kauf, weniger zu verdienen. Es gibt gerade bei Dienstleistungsberufen allerdings die unheilvolle Entwicklung, dass viele Jobs nur noch Teilzeit oder auf 400-Euro-Basis angeboten werden. Die Arbeitgeber wollen hohe Flexibilität - einige nutzen ihre Angestellten regelrecht aus. Diesen Trend hat die deutsche Politik durch neue Gesetze selbst mehr...

  • Westfalenpost: Kommentar zu Weltfrauentag/Arbeit/Frauentag auch ohne lila Latzhose sinnvoll/Die Hierarchien sind männlich strukturiert/Von Susanne Schlenga Hagen (ots) - Man könnte es sich leicht machen und behaupten: Einen Frauentag, den braucht man nicht mehr. Doch nicht nur der Blick über unseren eigenen Tellerrand hinaus zeigt, dass weltweit noch immer Bedarf besteht, für die Anliegen der Frauen zu streiten. Frauen besitzen kein Land, ernähren aber ihre Familien. Frauen sind die Verlierer in den Kriegen, die meist von Männern angezettelt und geführt werden. Frauen sind Opfer von Gewalt, in der Familie, in der Gesellschaft. Und das nicht nur anderswo, sondern auch in unserem Land. mehr...

  • NRZ: Kommentar zum Super-Tuesday von DIRK HAUTKAPP Essen (ots) - Wenn in Deutschland Parteien den Korridor ihrer erstrittenen Gemeinsamkeiten verlassen und den Extremen auf den Flügeln schöne Augen machen, setzen Korrektive ein. Die FDP hat Genscher, die CDU Altkanzler Kohl und die Sozialdemokratie darf sich des Mahners Helmut Schmidt gewiss sein. Amerikas Republikaner haben niemanden. Jedenfalls niemanden, der den Mund aufmacht. Im hässlichen Vorwahlkampf um den Herausforderer von Barack Obama, in dem christliche Werte missbräuchlich als Waffen eingesetzt werden, verkommt die mehr...

  • NRZ: Kommentar zum großen Zapfenstreich von RÜDIGER OPPERS Essen (ots) - Die Peinlichkeiten um Christian Wulffs Amtsführung nehmen kein Ende. Nun bekommt er seinen großen Zapfenstreich. Einen Abschied mit Pauken und Trompeten, allen Kritikern und Ermahnungen zum Trotz. Eigentlich durfte man hoffen, dass der Ex-Bundespräsident endlich kapiert, wann es gut ist. Hat er aber nicht. Sein Beharren auf den großen Bahnhof wirkt wie eine letzte Bestätigung seiner sprichwörtlichen ("wulffen") Mitnahme-Mentalität. Motto: mein Büro, mein Auto, meine Abschiedsparty. Wie so oft in der leidigen Affäre mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht