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Showdown für Brasiliens Regenwald - Brasiliens Parlament entscheidet voraussichtlich am Mittwoch über Waldgesetz

Geschrieben am 02-03-2012

Berlin (ots) - Während die brasilianische Präsidentin Dilma
Rousseff in Hannover zur Eröffnung der Computermesse CEBIT erwartet
wird, steht in Brasilien die Zukunft des Amazonas Regenwaldes auf
dem Spiel. Die Vorsitzenden der im Parlament vertretenden Parteien
könnten am nächsten Dienstag die Entscheidung über die umstrittene
Reform des Waldgesetzes kurzfristig auf die Tagesordnung setzen. Der
WWF warnt vor der Annahme der Reform. "Der Gesetzentwurf ist ein
Anschlag auf Arten- und Klimaschutz und würde den Umweltschutz um
Jahrzehnte zurückwerfen", unterstreicht WWF Lateinamerika-Referent
Roberto Maldonado.

Das staatliche brasilianische Institut für angewandte
Wirtschaftsforschung (IPEA), das dem brasilianischen Präsidialamt
unterstellt ist, rechnet mit einem Verlust von bis zu 76,5 Millionen
Hektar Wald - eine Fläche so groß wie Deutschland, Österreich und
Italien, falls das Gesetz tatsächlich kommt. Geplant sind schwächere
Rodungsauflagen für Grundbesitzer und eine Amnestie für illegale
Abholzungen. "Das Gesetz ist ein Geschenk an die Agroindustrie, die
kurzsichtig nur an das nächste Geschäftsjahr denkt, nicht aber an die
wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Kahlschlags", so Maldonado.

Die Lockerung des Gesetzes hätte weitreichende Folgen über die
Grenzen Brasiliens hinaus. Die Abholzung für Rinderweiden oder
Sojaplantagen würde das Weltklima mit bis zu bis zu 28 Milliarden
Tonnen Kohlendioxid belasten. Das entspreche etwa dem
Treibhausgasausstoß Deutschlands in 30 Jahren.

Falls das brasilianische Unterhaus den Gesetzentwurf gegen den Rat
der nationalen Wissenschaftsakademie und gegen den Willen des
brasilianischen Volkes annimmt, hat Präsidentin Dilma Rousseff die
Möglichkeit, ein Veto gegen die Entscheidung einzulegen. Der WWF
appelliert an die brasilianische Präsidentin von dieser Möglichkeit
Gebrauch zu machen und das Gesetz auf keinen Fall zu unterzeichnen.
"Es wäre absurd, die Welt im Juni zur Nachhaltigkeitskonferenz Rio
+20 einzuladen und gleichzeitig auf Druck der Agrarlobby die Axt an
einen der größten Naturschätze der Erde anzulegen", so Roberto
Maldonado.



Pressekontakt:
Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland, 030 - 311 777 422


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