(Registrieren)

NABU begrüßt Bundesprogramm Wiedervernetzung: Grünbrücken für Tiere - Weniger Zusammenstöße auf Deutschlands Straßen

Geschrieben am 29-02-2012

Berlin (ots) - Der NABU begrüßt das Ziel der Bundesregierung, bis
2020 mehr als 90 Grünbrücken zu bauen. "Der NABU unterstützt den
heutigen Beschluss der Bundesregierung und erwartet die zügige
Umsetzung des neuen Bundesprogrammes Wiedervernetzung in den
kommenden Jahren", betont NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Aus der
Sicht von Wildtieren gleichen manche Regionen Deutschlands heute
einem Flickenteppich isolierter Gefängnisse, in dem arttypisches
Wanderverhalten nicht mehr möglich ist. Zudem kommen auf Deutschlands
Straßen jährlich mehrere Hunderttausend Wildtiere bei Kollisionen ums
Leben - oft auch mit fatalen Folgen für die beteiligten Autofahrer.
"Die Fehler im Straßenbau der Vergangenheit müssen nun umgehend
beseitigt werden", fordert Tschimpke.

Mit mehr als 600.000 Kilometern hat Deutschland eines der
dichtesten Straßennetze der Welt. Davon zerschneiden rund 230.000
Kilometer die offene Landschaft. Alleine in Berlin verenden dadurch
jedes Jahr etwa 130 Rehe auf den Straßen durch Zusammenstöße mit
Autofahrern. "Mit Querungshilfen wird das Problem der Zerschneidung
von Lebensräumen zwar nicht vollständig gelöst. Sie stellen aber eine
unverzichtbare Hilfe für den Ortswechsel vieler Arten dar", erläutert
Magnus Wessel, Naturschutzexperte des NABU.

So ist das Bundesprogramm ein wichtiger und erfolgversprechender
Schritt: Mit dem Fachwissen der Umweltverbände und des Bundesamtes
für Naturschutz (BfN) ist auf wissenschaftlicher Grundlage ein
Konzept entstanden, das mit ersten Finanzierungsmöglichkeiten im
Haushalt 2012 umgesetzt werden kann. Die ersten Vorhaben, teilweise
bereits mit konkreten Planungen der Länder, stoßen auf eine breite
Unterstützung der Gesellschaft. "Die Wiedervernetzung muss jetzt
zügig vorangehen. Die Bundesländer sind ab jetzt in der Pflicht aktiv
zu werden und die vom Bundestag bereitgestellten Gelder
einzufordern", betont NABU-Präsident Tschimpke. Deutschland sei lange
genug Schlusslicht gewesen, viele Nachbarländer wie die Niederlande,
die Schweiz, Österreich oder auch Luxemburg hätten bereits seit
Jahren erfolgreiche Maßnahmen für die Wiedervernetzung ergriffen.

Die Standortvorschläge des NABU und die aktuellen Planungen der
Bundesregierung unter: http://www.nabu.de/themen/artenschutz/national
erartenschutz/wildtierkorridore/14468.html

Für Rückfragen:

Magnus Wessel, NABU-Referent für Natur- und Artenschutz, Tel.:
030-2849841618, Mobil: 0172-9422694

Hintergrund:

Der NABU fordert in seinem Bundeswildwegeplan bis zum Jahr 2020
jeweils drei durchgängige Wildwege von Nord nach Süd und West nach
Ost wieder zu öffnen. In einem ersten Schritt müssen dafür 125
Grünbrücken und andere Querungsbauwerke an den identifizierten
Konfliktstellen errichtet werden. Auch der ADAC hat die Errichtung
von mehr Grünbrücken gefordert. Die Bundesregierung hatte sich in
ihrem Koalitionsvertrag 2009 verpflichtet, ein Bundesprogramm zur
Vernetzung von Lebensräumen aufzulegen. Die ersten 14 Bauwerke
konnten im Rahmen des Konjunkturprogramms II bereits begonnen werden.
Weitere 94 Standorte sind nun im Bundesprogramm Wiedervernetzung
vorgesehen. Forderungen von NABU, BUND und Deutschem
Jagdschutzverband (DJV): http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude
/artenschutz/positionspapier_wildtierkorridoreneu.pdf

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

381065

weitere Artikel:
  • Straubinger: Geringste Arbeitslosigkeit seit 21 Jahren Berlin (ots) - Heute hat die Bundesagentur für Arbeit die Arbeitslosenzahlen für Februar bekannt gegeben. Dazu erklärt der sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger: "Die Zahl der Arbeitslosen ist im Februar allein aufgrund der extremen Kälte geringfügig auf 3,11 Millionen im Bund und rund 284.000 in Bayern gestiegen. Es herrschte im Februar damit zwar ein frostiger Wind auf dem Arbeitsmarkt, es gab mehr Arbeitslose als im Januar, aber im entscheidenden Vorjahresvergleich sind es mehr...

  • Günter Verheugen fordert einen Bundesminister für europäische Angelegenheiten Hamburg / Kiel (ots) - Der ehemalige Vizepräsident der EU-Kommission, Prof. Günter Verheugen, hat bei der Auftaktveranstaltung der neuen Mittelstandsinitiative Unternehmer Positionen Nord (UP°) der HSH Nordbank das Krisenmanagement der Politik kritisiert. "Wir brauchen in Deutschland unbedingt einen Bundesminister, der zuständig ist für europäische Angelegenheiten", sagte Verheugen. Trotz der Euroschuldenkrise blicken Deutschlands Unternehmer zuversichtlich nach vorn. "Derzeit ernten wir die Früchte für kluge Reformen", sagte mehr...

  • Schiewerling: Starker Arbeitsmarkt trotzt dem harten Winter Berlin (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg hat am Mittwoch die Arbeitsmarktzahlen für Februar herausgegeben. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling: "Ein starker Arbeitsmarkt und die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Februar seit 21 Jahren - das sind trotz des späten Wintereinbruchs die positiven Kennzeichen der Arbeitsmarktstatistik für Februar. Diese Daten zeigen einmal mehr, dass die Arbeitsmarktpolitik unter Führung der Union überaus mehr...

  • Ramsauers Flensburg-Reform ignoriert Gesundheitsschutz in Ballungszentren Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung Verbände werfen dem Bundesverkehrsminister vor, mit seinem Vorschlag zur Reform des Strafpunktesystems die Luftreinhaltepolitik von Städten und Regionen zu torpedieren - Verstöße gegen die Einfahrregelungen in Umweltzonen müssen weiter mit einem Strafpunkt in Flensburg geahndet werden - Fast viermal mehr Todesfälle durch Rußpartikel als im Straßenverkehr Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) möchte im Rahmen der Reform des Strafpunktesystems in Flensburg die einzige Umwelt- mehr...

  • Ruck/Nüßlein: Nachsteuerung bei Photovoltaik bringt Energiewende voran Berlin (ots) - Am heutigen Mittwoch hat die Bundesregierung die Änderung der Photovoltaik-Vergütung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen: Dazu erklären der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Christian Ruck, und der stellvertretende Vorsitzende der Energiekoordinationsgruppe, Georg Nüßlein: "Der Beschluss der Bundesregierung zur Änderung der Photovoltaik-Förderung im EEG, der Grundlage für die weiteren Beratungen im Deutschen Bundestag ist, weist in die richtige Richtung und bringt unsere mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht