(Registrieren)

Neue Presse Hannover: Starke Worte Kommentar von Petra Rückerl

Geschrieben am 23-02-2012

Hannover (ots) - Semiya Simsek hat der Trauer ein Gesicht gegeben.
In ihren Worten die Verzweiflung über den Verlust eines geliebten
Menschen, die Last, mit ungerechten Vorwürfen leben zu müssen, die
Sehnsucht nach dem ermordeten Vater, die Sinnfrage, ob das Land, in
dem man lebt, wirklich eine Heimat ist. Semiya Simseks Worte waren
keine wohlfeil abgewogenen. Sie waren so nah, so wahr und sie machten
so verdammt deutlich, warum wir es nicht zulassen dürfen, dass
Neonazis Jagd auf Bürger machen, die nicht in ihr verqueres Weltbild
passen.

Auf der zentralen Gedenkfeier für die ermordeten Neonazi-Opfer
sind viele Worte gesprochen worden. Auch Kanzlerin Angela Merkel
bemühte sich sehr, den Angehörigen gegenüber Empathie zu beweisen.
Und den Tätern klarzumachen, dass es für sie keinen Platz in der
Gesellschaft gibt. Eine Feier, die vielen gut tat - vor allem den
Opferangehörigen, die man lange nicht sehen wollte. Höchstens als
Mittäter.

Doch was nun? Es war nicht die erste Gedenkfeier für
rechtsextremistische Opfer und es wird nicht die letzte sein. Eine
mehr oder weniger verordnete Schweigeminute lässt die wenigstens
innehalten - und schon gar nicht die, die nichts dabei finden, wenn
man Menschen anderer Herkunft jagt. Starke Worte einer Kanzlerin
werden vergessen, wenn der Staat die Programme zur Bekämpfung des
Rechtsextremismus finanziell ausbluten lässt. Semiya Simsek wird mit
ihrer ergreifenden Rede vielleicht mehr Menschen als sonst zum
Nachdenken gebracht haben. Aber sie kann als Opfer nicht alles
alleine machen.



Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

380035

weitere Artikel:
  • WAZ: Worte, die unter die Haut gehen. Leitartikel von Walter Bau Essen (ots) - Nicht alle waren im Vorfeld begeistert von einer offiziellen Gedenkfeier für die Opfer der Neonazi-Morde. Da war die Rede von einer Feigenblatt-Veranstaltung, die das Versagen von Polizei und Politik überdecken sollte, von einer Show, bei der sich vor allem die Politiker selbst in Szene setzen wollten. Es kam anders. Die eineinhalb Stunden im Berliner Konzerthaus bildeten eine würdige Feier, von der vor allem die Worte der Betroffenen in Erinnerung bleiben werden. Ismail Yosgat, der mit stockender Stimme schilderte, mehr...

  • WAZ: Wahlkampf als Tortur. Kommentar von Dirk Hautkapp Essen (ots) - Das Trauerspiel um die Suche der US-Republikaner nach einem Herausforderer für Amtsinhaber Barack Obama hat ein Ende; jedenfalls auf dem Bildschirm. Die 20. TV-Debatte, die Publikum wie Analytiker mal wieder ratlos zurückließ, soll die letzte gewesen sein. Man kann es nur hoffen. Wer den irrlichternden Auftritt der Herren Santorum, Romney, Gingrich und Paul Revue passieren lässt, mag verstehen, warum die "Grand Old Party" insgeheim nach einem Retter in letzter Minute sucht, der es wirklich am 6. November mit dem Präsidenten mehr...

  • WAZ: Ende einer Freundschaft. Kommentar von Gudrun Büscher Essen (ots) - Das Verhältnis zwischen Griechenland und Deutschland schlecht zu nennen, wäre eine maßlose Untertreibung. Im Jahr drei der Schuldenkrise leiden die Griechen sehr an den verordneten Sparprogrammen. Und vor allem Deutschland wird für die Misere verantwortlich gemacht. Die jüngste Umfrage ist alarmierend: Wenn 76 Prozent der Griechen Deutschland als "feindliches Land" betrachten, läuft etwas gewaltig schief zwischen Berlin und Athen. Es ist eine alte Freundschaft, die da zerbricht. Und das hat weniger mit Geld als mit verletzten mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: NRW will Radverkehr fördern Bielefeld (ots) - Kommentar: Umdenken Es mag wie rot-grüne Schwärmerei von einer weitgehend autofreien Gesellschaft klingen, wenn die NRW-Regierung Pläne zur Förderung des Radverkehrs vorlegt. Aber die Verkehrsplaner hängen keinen idyllischen Träumen an, sie sind mit harten Fakten konfrontiert. Und die laufen darauf hinaus, dass die großen Städte auf Dauer am Autoverkehr ersticken, wenn keine Trendwende geschafft wird. Wenn die Hälfte aller Autofahrten über höchstens fünf Kilometer geht, dann ist es sparsamer, umweltbewusster mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kein Platz für Nein-Sager Regensburg (ots) - Von Wolfgang Ziegler Das wird den Gegnern der dritten Startbahn im Erdinger Moos gar nicht gefallen: Der Flughafen München wächst überproportional, lässt andere deutsche Airports dabei deutlich hinter sich, belegt erstmals Rang 6 in Europa und macht im weltweiten Ranking drei Plätze gut. Die Nein-Sager wird dies allerdings ebenso wenig interessieren wie die rund 38 Millionen Passagiere und die knapp 410 000 Flugbewegungen im vergangenen Jahr, die Bayerns "Tor zur Welt" an seine Kapazitätsgrenzen bringen. Und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht