(Registrieren)

Westfalenpost: Kommentar zu Griechenland/Finanzkrise/Gipfel/Europa/Das zweite Rettungspaket für Griechen steht/Noch kein Grund zum Jubeln/Von Sabine Brendel

Geschrieben am 21-02-2012

Hagen (ots) - Das zweite milliardenschwere Rettungspaket für
Griechenland ist geschnürt. Aber ob es dem pleitebedrohten Staat
wirklich den Weg ebnet in eine finanziell stabilere Zukunft, ist
äußerst fraglich. Griechenland hat längst nicht nur Geldprobleme, die
man mit neuen Notkrediten noch relativ leicht lösen könnte. Dem
griechischen Staat fehlen funktionierende Verwaltungsstrukturen und
eine vielfältige Unternehmenslandschaft. So etwas ist nicht mal eben
schnell mit Geld zu ändern, sondern es bedarf außerdem jahrelanger
(Aufbau-)Arbeit und viel Expertenwissens, um ein stabiles
verlässliches Staats- und Wirtschaftsgerüst zu errichten. Momentan
ist Griechenland vor allem auf einem schmerzhaften, von seinen
europäischen Notkredit-Gebern auferlegten Sparkurs. Auch ein Staat
kann nicht über seine Verhältnisse leben, das ist vielen Bürgern in
Griechenland und anderswo klar. Konsequenterweise muss Griechenland
seine Staatsfinanzen weiter sanieren; nicht nur, um neue Nothilfen zu
erhalten. Doch Sparen allein reicht längst nicht. Das ist den
Europäern klar, die ja seit Monaten sehen, wie Griechenlands
Wirtschaftsleistung ungeachtet aller zuversichtlichen Prognosen immer
weiter abnimmt. Und jede Schuldenanalyse, die die Europäer und der
Internationale Währungsfonds gemeinsam erstellen, zeigt ungeschönt:
Auf die Griechen und die Europäer warten noch viele Jahre, gar
Jahrzehnte harte Arbeit. Sie müssen sich darauf einstellen, dass der
Weg heraus aus der Misere so steinig bleibt, dass daran das zweite
Hilfspaket scheitern könnte. Die Europäer müssen nun, da das zweite
Hilfspaket Griechenland die dringend benötigte Luft verschafft,
gemeinsam mit den Griechen alles daran setzen, die Wirtschaft des
Mittelmeerstaats zu beflügeln. Erst das würde einen wichtigen Teil
dazu beitragen, dass das ehrgeizige zweite Hilfspaket auch
langfristig die Dinge in Griechenland zum Besseren wendet. Die
Griechen hätten es jedenfalls verdient. Viel Grund zum Jubeln haben
die meisten bisher nicht.



Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

379501

weitere Artikel:
  • WAZ: Ausweis fällt durch. Kommentar von Dennis Betzholz Essen (ots) - Der elektronische Personalausweis, der im Internet für mehr Sicherheit sorgen soll, fällt bei den Bürgern durch. Und das in erster Linie, weil kaum jemand weiß, wofür der "E-Pass" überhaupt gut ist. Das Ministerium klagt über gekürzte Mittel bei der Öffentlichkeitsarbeit. Man habe nur Broschüren drucken können, die jeder Antragsteller ausgehändigt bekommt. Das klingt wie die Strategie der kleineren Bank, mit Fähnchen die größere Bank zu stürzen. Die Auswirkungen sind aber alles andere als lustig, die Kettenreaktion mehr...

  • WAZ: Stellt die Weichen! Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Die Landesregierung lässt den Öffentlichen Nahverkehr in NRW ein Jahr lang systematisch von einer Expertenkommission durchleuchten. Das müsste keine schlechte Nachricht sein, wäre man nicht all dieser konsensorientierten Arbeitskreise und Kommissionen allmählich müde. Regieren heißt entscheiden, und die Probleme des ÖPNV sind so offenkundig, dass sie eigentlich nicht noch einmal neu sortiert und benannt werden müssten, sondern einer beherzten Lösung harren. Einwohnerschwund auf dem Land, steigende Beförderungszahlen mehr...

  • WAZ: Ausgerechnet Schröder. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Alice Schwarzer kann mit NRW-Regierungen - normalerweise. Clement, Steinbrück und vor allem CDU-Landeschef Rüttgers waren ihr wohlgesonnen. Doch jüngst machte ihr die rot-grüne, frauendominierte Landesregierung einen Strich durch die Rechnung und stellte größtenteils die Zahlung ein, mit der die Frauenrechtlerin ihr - neben dem Magazin "Emma" - wohl liebstes Projekt am Leben hielt: Den FrauenMediaTurm, ein durchaus einzigartiges Archiv in dem trutzigen Kölner Bayenturm. Alice Schwarzer schrieb Briefe und Blogs, mehr...

  • WAZ: Gaucks Privatsache. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Nach der Patchwork-Familie Wulff zieht nun ein Paar ohne Trauschein ins Schloss Bellevue - ein Problem? Für manche Konservative, etwa aus den Reihen der CSU, offenbar schon. Doch deren Kritik an den persönlichen Lebensverhältnissen des künftigen Bundespräsidenten ist kleinkariert und völlig fehl am Platze. Die "wilde Ehe" von Joachim Gauck und seiner Partnerin Daniela Schadt ist für die Ausübung seines Amtes ebenso irrelevant wie Guido Westerwelles Homosexualität für die deutsche Außenpolitik oder Horst Seehofers mehr...

  • Westfalenpost: Kommentar zu Gauck/Privat/Familie/wilde Ehe/Partnerschaft/Gespielte Empörung/Diskussion über Gaucks Privatleben/Von Martin Korte Hagen (ots) - Ja, es gibt ein Foto, das den zukünftigen Bundespräsidenten lächelnd zwischen dem umstrittenen Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer und seiner Lebensgefährtin Veronica Ferres zeigt. Ja, Joachim Gauck hat sich seinerzeit über Thilo Sarrazins krude Integrations-Thesen geäußert, vielleicht ohne sich deutlich genug von ihnen zu distanzieren. Und ja, der Mann lebt seit zwölf Jahren in wilder Ehe. Ein Skandal? So ein Quatsch! Gauck ist noch nicht im Amt - er ist noch nicht einmal gewählt -, schon steht er am öffentlichen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht