(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Diskussion um Abgabe für Kinderlose Mehr Solidarität gefragt MATTHIAS BUNGEROTH

Geschrieben am 14-02-2012

Bielefeld (ots) - Dieses Thema ist einfach zu stammtischgängig.
Wer die Einführung einer Abgabe für Kinderlose fordert, macht sich in
vielfältiger Weise anfechtbar, auch wenn der Hintergrund seiner
Forderung ernsthaft sein mag. Schnell werden Stichworte wie
"Sozialneid" und "soziale Kälte" bemüht, um die Diskussion schon im
Keim zu ersticken. Kein Wunder, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel
versucht, das Thema rasch von der Agenda zu nehmen. Denn die
Kanzlerin weiß aus Erfahrung, dass man Bundestagswahlen mit Sätzen
wie "Die Rente ist sicher" gewinnt, nicht aber mit Forderungen nach
neuen Steuern für Ehepaare, die kein oder "nur" ein Kind haben, wie
es das Konzept der jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
vorsieht. Immerhin ergab der Zensus im Jahr 2008, dass jede fünfte
Frau in Deutschland (21 Prozent) im Alter zwischen 40 und 44 Jahren
kinderlos war. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind ist mit die
privateste Entscheidung, die Menschen im Leben treffen können. Diese
mit einer Art "Strafsteuer" regulierend beeinflussen zu wollen, steht
dem Staat nicht zu. Damit ist allerdings die Frage nach der
Zukunftsfähigkeit der Sozialsysteme (Renten-, Kranken-,
Pflegeversicherung) noch nicht beantwortet. Doch diese Antwort ist
nur im sozialen Konsens zu finden. Eine Diskussion, die zunächst den
monetären Aspekt in den Vordergrund rückt, verbaut diesen Konsens zu
einem frühen Zeitpunkt. Das zeigen auch die heftigen Reaktionen, die
der Vorschlag der jungen Gruppe der Unionsparlamentarier selbst im
eigenen Lager entfacht hat. Bevor wir ans Geld denken, müssen wir uns
klar sein, wohin sich unsere Gesellschaft entwickeln soll. Vorschlag:
Wir brauchen mehr soziale Solidarität denn je. Dies ist der
eigentliche Schlüssel zur Lösung der Zukunftsfragen in Deutschland.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

378351

weitere Artikel:
  • WAZ: Kein Wohlfühl-Knast - Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Der Ruf nach schärferen Jugendstrafen wird verlässlich immer dann laut, wenn besonders dreiste oder brutale Taten junger Krimineller die Öffentlichkeit fassungslos machen und die Politik ohnmächtig erscheinen lassen. Ein solch reflexartiger Aufschrei muss nicht einmal falsch sein, denn mit U-Bahn-Tretern und Klau-Kids soll niemand Nachsicht üben. Die Debatte über eine neue Skrupellosigkeit schier Unerziehbarer kann nicht oft genug geführt werden. NRW-Justizminister Kutschaty wird also achtgeben müssen, dass er mit seinen mehr...

  • WAZ: Billig-Professor - Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Jammern die Professoren auf hohem Niveau? 50. 000 bis 70 .000 Euro im Jahr - ist das wenig? Und manche können ihr Salär durch Leistungszulagen noch deutlich aufstocken. Haben die Hochschullehrer und mit ihnen die Verfassungsrichter - einige selbst Professoren - die Bodenhaftung verloren? Wenn man genauer hinsieht, verflüchtigt sich der Neidfaktor. Professor wird man nach einem äußerst harten Auswahlprozess, bei dem die meisten Talente mangels Stellen auf der Strecke bleiben. Wer es schafft, ist im Schnitt mehr...

  • WAZ: Rentnerparkplätze sind überflüssig - Kommentar von Frank Preuß Essen (ots) - Frage: Wo stellt ein gesunder 50-jähriger Mann demnächst sein Auto in der Tiefgarage ab? Auf die Frauenparkplätze darf er nicht. Behindertenparkplätze scheiden für ihn erst recht aus. Und wenn es nach den Senioren in der CDU ginge, dann muss der Betreiber des Parkhauses bald auch noch ein paar Flächen für Rentner reservieren. Drohen zudem zahllose Ehrenrunden vor öffentlichen Gebäuden, weil womöglich die einzigen Abstellplätze, die gerade frei sind, für Menschen über 65 bestimmt sind? Das wäre aberwitzig. Und: Wer ist mehr...

  • Berliner Zeitung: Kommentar zur militärischen Option in Syrien Berlin (ots) - Assad und seine Schergen morden weiter. Der Weltgemeinschaft sind, so bitter es klingt, die Hände gebunden. Ein militärisches Eingreifen des Westens in Syrien ist völkerrechtlich hochproblematisch. Für einen Einsatz von UN-Blauhelmen bedürfte es nicht nur des Placets der Veto-Mächte Russland und China, sondern auch der Zustimmung des Regimes in Damaskus − was gegenwärtig völlig ausgeschlossen scheint .Sollte sich aber eine Koalition der Willigen zusammenfinden, um al-Assad mit Waffengewalt zu stürzen, könnte mehr...

  • Berliner Zeitung: Kommentar zur Strafe für Kinderlose Berlin (ots) - Ohne Kinder zu leben ist des einen Wunsch und des anderen trauriges Schicksal. In vielen Ländern gilt eine Frau ohne Kinder nichts. Es ist ein Glück, in einer Gesellschaft zu leben, die Kinderlosigkeit nicht bestraft - ganz gleich wie sie zustande kam. Bei dieser Straflosigkeit soll es bleiben, der Vorschlag junger CDU-Politiker, Kinderlosen eine Strafsteuer aufzudrücken, ist zu verwerfen. Starke Argumente für stärkere Beteiligung Kinderloser an den Aufgaben der Gesellschaft in Zeiten von Überalterung und Nachwuchsmangel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht