(Registrieren)

Neues Deutschland: zu den Anti-Nazi-Aktionen in Dresden

Geschrieben am 13-02-2012

Berlin (ots) - Wenn alles so bleibt, wird es schlimmer. Sich gegen
das Vordringen des Nazi-Ungeistes nicht zu wehren, heißt, sich ihm zu
ergeben. Dieser Überzeugung folgen die antifaschistischen Proteste in
Dresden und anderswo. Sie sind etwas mehr als das offiziell
zugelassene Unbehagen, etwas mehr als der gegen den Dresdner
Naziaufmarsch zugestandene Menschenring um die Altstadt. Etwas mehr
als die gerunzelte Stirn. Etwas mehr als das Gefühl, dass etwas getan
werden müsste - wüsste man doch nur, was. Die Nazis zu blockieren,
habe den Zulauf in die rechtsextremistische Szene in Deutschland noch
nie gestoppt, wirft die Gewerkschaft der Polizei ein, klagend, dass
die Beamten eine zutiefst verabscheute Bewegung schützen müssten. Die
Polizei steht, martialisch wie hilflos, für dieses offizielle
Unbehagen, das sich nicht entscheiden kann, gegen welchen
Bürgerschreck es sich zuerst wenden soll, gegen den linken oder den
rechten. Um das Recht zu schützen. Das Versammlungsrecht. Das Recht
auch, Rassistenhass zu predigen. Nazis werden vor Blockaden nicht
geschützt, sie werden hindurch gezwängt. Blockierer wurden bisher
bekämpft, ausgespäht, noch Monate danach strafrechtlich verfolgt. Den
Zulauf in die Naziszene können Blockaden tatsächlich nicht
verhindern. Den Zulauf in eine Stadt schon. Alles Weitere brauchte
etwas mehr als verschwiemelte Abscheu und eine Menschenkette
ringsherum. Wenn keiner was tut, wird es schlimmer. Hass hat dann ein
zu leichtes Spiel.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

378106

weitere Artikel:
  • Übergreifende Kritik am Referentenentwurf für das Pflege-Neuausrichtungsgesetz / bpa fordert klare Richtungsentscheidung Berlin (ots) - Das Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) sorgt für übergreifende Kritik bei den Verbänden. Der bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. - begrüßt zwar ausdrücklich die geplanten Verbesserungen, insbesondere für Menschen mit einer Demenz - die Bewertung des Referentenentwurfes insgesamt fällt aber kritisch aus. Große Einigkeit im Rahmen der heutigen Anhörung bestand insbesondere zu folgenden Kritikpunkten. "Der Referentenentwurf führt einen neuen Typus von Leistungserbringern ein. Für diese Einzel- mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zu Entschädigungsforderungen an Polen und Tschechien: Frankfurt/Oder (ots) - Wieder einmal erhebt eine Organisation aus dem rechten Spektrum Entschädigungsforderungen an unsere Nachbarländer Polen und Tschechien. Die Argumentation, dass die Deutschen, die schon so viel für die Juden, Zwangsarbeiter und andere Opfer des Krieges bezahlt haben, doch auch mal an ihre eigenen Verluste denken müssten, ist dabei besonders perfide. Denn sie appelliert an ein Gerechtigkeitsgefühl, das Opfer und Leiden gegeneinander aufrechnet, statt Lehren aus dem Krieg zu ziehen. Zum Beispiel die Erkenntnis, mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zu Neonazi-Aufmarsch und Polizeieinsatz in Dresden: Frankfurt/Oder (ots) - In den vergangenen Jahren ging die Polizei vor allem gegen die Blockaden vor, die rechtlich umstritten sind, aber schon einige Nazi-Aufmärsche verhindert haben. Die rechten Horden trugen 2011 ihre Fahnen durch für sie abgesperrte Straßen, während die Staatsmacht die Handydaten der Nazi-Gegner sammelte und gewaltsam Blockaden auflöste. Der Einsatz eskalierte, Menschen wurden verletzt. Die Polizei will daraus gelernt haben, sie setzt auf Gespräche mit beiden Seiten - droht aber gleichzeitig erneut den Blockierern. mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Pfiffige Schweizer Regensburg (ots) - Von Christine Schröpf Bei der Energiewende kann Bayern von der Schweiz lernen. Die Eidgenossen, die sich beim Atomausstieg längst nicht so ehrgeizige Ziele gesetzt haben und wohl erst 2034 den letzten ihrer fünf Meiler vom Netz nehmen, sind dem Freistaat mehr als eine Nasenlänge voraus. Wichtigste Lektion: Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss sich für den Investor rechnen, ob staatlich oder privat. Alle Alternativen für Kernenergie, neue Gaskraftwerke oder Pumpspeicher etwa, werden nur gebaut werden, wenn mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Geschichtsklitterung Regensburg (ots) - Von Thomas Dietz Dresdens Feuersturm-Inferno gehört zu den schlimmsten Katastrophen, die Menschen einander angetan haben. Solche apokalyptischen Ereignisse werden gern vereinnahmt: Erst von den Nazis, die "die Barbarei gegen die Zivilisation" nutzten, um neuen Mut für den Endsieg - "Halten bis zum Letzten!" zu mobilisieren. Von der DDR: "Stalin hat nie Städte angegriffen" und nun wieder ausgerechnet von der extremen Rechten, die gern vom "Dresdner Holocaust" spricht. Niemand will die grauenhaften Geschehnisse mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht