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EU-Indien Freihandelsabkommen darf kein Ende für "Apotheke der Armen" sein

Geschrieben am 09-02-2012

Berlin (ots) - Am 10.Februar finden abschließende Verhandlungen zu
einem Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und
Indien statt. Hierzu fordert das Aktionsbündnis gegen AIDS die EU
auf, keine Regelungen aufzunehmen und durchzusetzen , die den Zugang
zu lebensrettenden Medikamenten in armen Ländern erschweren.

Ein Entwurf des seit 2007 verhandelten Freihandelsabkommens zeigt:
Die Europäische Union versucht die Position von Generika-Produzenten
zu schwächen, und die Profite der Hersteller von Originalmedikamenten
zu sichern.

Dass heute rund 6,6 Millionen Menschen eine lebensrettende
HIV/Aids-Therapie erhalten, ist der Herstellung von Generika -
qualitativ gleichwertigen Nachahmerpräparaten - zu verdanken. Sie
sind um ein vielfaches kostengünstiger als das Original-Produkt. Vor
allem Indische Firmen spielen hier eine entscheidende Rolle. Sie
decken mehr als 80 Prozent des Bedarfs an Aids-Medikamenten in
Subsahara Afrika ab. "Eine Beeinträchtigung der Versorgung mit
indischen Generika hätte fatale Folgen für Millionen von Menschen",
so Astrid Berner-Rodoreda, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS
und HIV-Expertin bei Brot für die Welt. "Die indische Regierung muss
daher standhaft bleiben und darf dem Druck der Europäischen Union
nicht nachgeben", fordert Berner-Rodoreda.

So will die EU es ausländischen Unternehmen ermöglichen, die
indische Regierung vor Schiedsgerichten verklagen zu können, wenn
profitmindernde politische Entscheidungen getroffen werden - auch
wenn sie dem Schutz der öffentlichen Gesundheit dienen und nach
bisherigem Recht legal sind.

Auch befürchtet das Aktionsbündnis gegen AIDS, dass die EU
versuchen wird, sogenannte Datenexklusivität in das Abkommen
aufzunehmen. Dadurch würden Generika erst Jahre später auf den Markt
kommen. Denn: Teure klinische Studien müssten wiederholt werden,
obwohl den Zulassungsbehörden die Daten bereits vom
Originalhersteller vorliegen. "Die Wiederholung von klinischen
Medikamentenstudien ist absolut unethisch und treibt unnötigerweise
Generikapreise in die Höhe. Dies hat letztlich zur Folge, dass
weniger Menschen behandelt werden können", so Albert Petersen,
Vorsitzender des Fachkreises Pharma des Aktionsbündnis gegen AIDS.

"Millionen Menschenleben werden durch die EU aufs Spiel gesetzt",
so Petersen, "Profite dürfen niemals über Menschenleben gestellt
werden!". Das Aktionsbündnis gegen AIDS appelliert an die EU das
Menschenrecht auf Gesundheit ernst zu nehmen.



Pressekontakt:
Marco Alves, Tel.: 07071-206 504 oder 0176- 327 111 60,
alves@aids-kampagne.de

Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr
als 280 lokalen Gruppen. Eines seiner zentralen Anliegen ist eine
Verbesserung des Zugangs zu Aids-Medikamenten. Weitere Informationen
finden Sie unter www.aids-kampagne.de.


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