(Registrieren)

Red Hand Day 2012: 10 Jahre Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten / Stärkerer Druck auf Regierungen und Kriegsherrn nötig / 250.000 Kinder werden weltweit zum Kämpfen gezwungen

Geschrieben am 08-02-2012

Osnabrück/Berlin (ots) - Weltweit werden in bewaffneten Konflikten
rund 250.000 Kinder als Soldaten eingesetzt und zum Kämpfen
gezwungen. Sowohl reguläre Armeen als auch nichtstaatliche Gruppen
rekrutieren Kinder und missbrauchen sie als Kämpfer, Spione oder
Hilfskräfte für die Truppen. Dies erklärten Vertreter des Deutschen
Bündnisses Kindersoldaten, eines Zusammenschlusses von elf
Kinderrechtsorganisationen, zum diesjährigen Red Hand Day am 12.
Februar. Der Red Hand Day ist der globale Aktionstag gegen den
Missbrauch von Kindern als Soldaten. Er erinnert an das Inkrafttreten
eines bedeutenden internationalen Vertrages zum Schutz von Kindern in
bewaffneten Konflikten vor zehn Jahren, am 12. Februar 2002, den
inzwischen über 140 Länder ratifiziert haben. Hunderttausende haben
inzwischen in über 50 Ländern weltweit ihren roten Handabdruck als
Zeichen des Protests gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten
abgegeben, viele davon in Deutschland.

»Es gibt nach zehn Jahren Red Hand-Aktionen Erfolge bei der
Gesetzeslage und der Strafverfolgung von mutmaßlichen Tätern«, so
Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes. »Der
ehemalige Staatspräsident Liberias, Charles Taylor, und ehemalige
Kommandeure aus dem Kongo sind vor dem Internationalen
Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt, weil sie Kinder rekrutiert
haben sollen, ebenso der Ruander Murwanashyaka vor dem
Oberlandesgericht in Stuttgart. Doch in Ländern wie Burma, Kolumbien
oder der Demokratischen Republik Kongo gehen diejenigen, die
massenweise Kinder rekrutiert und missbraucht haben, weiterhin
straffrei aus. Auf die Regierungen dieser Länder und die Kriegsherrn
muss stärkerer Druck ausgeübt werden, um diese schrecklichen
Verbrechen an Kindern zu stoppen.« Hierfür solle sich auch
Deutschland als derzeitiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates und
Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kinder und bewaffnete Konflikte des
Sicherheitsrates stärker einsetzen. »Wir appellieren an
Bundesentwicklungshilfeminister Dirk Niebel, bei seinem
bevorstehenden Besuch in Burma die Regierung aufzufordern, die Täter
zur Verantwortung zu ziehen, alle Kinder aus der Armee zu entlassen
und sie bei ihrer Rückkehr ins zivile Leben zu unterstützen«, so Ralf
Willinger.

»Außerdem sollte Deutschland seiner Vorbildrolle gerecht werden
und noch dieses Jahr im Rahmen der Beratungen des Wehrpflichtgesetzes
die Altersgrenze für die Rekrutierung von jungen Soldaten in die
Bundeswehr auf 18 Jahre hochsetzen, wie es in den meisten Ländern
weltweit der Fall ist«, sagte Dr. Jürgen Thiesbonenkamp,
Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe. »Dies ist ein überfälliger
Schritt, der international erwartet wird.« Die Bundeswehr rekrutiert
jedes Jahr mehrere hundert 17-Jährige. Die Bundesregierung wurde
wiederholt von den Vereinten Nationen aufgefordert, das
Rekrutierungsalter auf 18 Jahren anzuheben.

»Bei der Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten sollte
besonders auf die Situation der Mädchen geachtet werden. Viele wurden
während des Krieges sexuell missbraucht und werden jetzt deswegen von
der Gesellschaft stigmatisiert. Sie sind traumatisiert und
selbstmordgefährdet. Deshalb bedarf es Eingliederungsprogramme, die
die Mädchen und Jungen sowohl sozial als auch psychologisch
betreuen«, erklärte May Evers, Referentin für Entwicklungspolitische
Bildung und Advocacy vom Kinderhilfswerk Plan.

Die elf Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bündnisses
Kindersoldaten setzen sich in zahlreichen Ländern mit Hilfsprojekten
und öffentlichen Aktionen für Kindersoldaten und vom Krieg betroffene
Kinder ein, beispielsweise in Kolumbien, dem Sudan, Uganda, Burma und
auf den Philippinen.



Pressekontakt:
Pressestelle terre des hommes, Tel.: 05 41 / 71 01-126,
eMail: presse@tdh.de
Pressestelle Kindernothilfe, Tel.: 02 03 / 77 89-230,
eMail: angelika.boehling@knh.de
Pressestelle Plan Deutschland, Tel.: 040 / 611 40-251,
eMail: presse@plan-deutschland.de
Aktion Weißes Friedensband, Tel.: 01 71 / 837 92 30,
eMail: haverkamp@friedensband.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

377250

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Wulff-Urlaub auf Sylt Fall für Staatsanwaltschaft Berlin (ots) - Die Staatsanwaltschaft in Hannover untersucht den gemeinsamen Urlaub des ehemaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Christian Wulff, und des Unternehmers David Groenewold 2007 auf der Nordseeinsel Sylt. "Wir nehmen die Berichterstattung darüber mit großem Ernst zur Kenntnis", sagte Sprecher Hans-Jürgen Lendeckel dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Teil der "gründlichen Untersuchung" sei auch die Berichterstattung über den angeblichen Versuch des Unternehmers Groenewold, Hotel-Belege über den gemeinsamen mehr...

  • 10 Jahre Red Hand Day gegen Einsatz von Kindersoldaten / Stärkerer Druck auf Regierungen und Kriegsherrn nötig Duisburg/Berlin (ots) - Weltweit werden in bewaffneten Konflikten rund 250.000 Kinder als Soldaten eingesetzt und zum Kämpfen gezwungen. Sowohl reguläre Armeen als auch nichtstaatliche Gruppen rekrutieren Kinder und missbrauchen sie als Kämpfer, Spione oder Hilfskräfte für die Truppen. Dies erklärten Vertreter des Deutschen Bündnisses Kindersoldaten, eines Zusammenschlusses von elf Kinderrechtsorganisationen, zum diesjährigen Red Hand Day am 12. Februar. Der Red Hand Day ist der globale Aktionstag gegen den Missbrauch von Kindern mehr...

  • Silberhorn: Deutsche Interessen entschlossen vertreten Berlin (ots) - Heute hat das Bundeskabinett das Konzept "Globalisierung gestalten - Partnerschaften ausbauen - Verantwortung teilen" beschlossen. Dazu erklärt der außenpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: "Das Globalisierungskonzept der Bundesregierung gibt der deutschen Außenpolitik gegenüber aufstrebenden Staaten einen neuen strategischen Rahmen. Der auf kohärentes Handeln bedachte Ansatz war längst überfällig: Deutschland kann seine Interessen gegenüber den neuen Gestaltungsmächten mehr...

  • Syrien: Regierung missbraucht medizinische Einrichtungen als Mittel zur Verfolgung Oppositioneller Paris/Berlin (ots) - Das syrische Regime geht gezielt gegen verwundete Demonstranten und gegen Mediziner vor, die die Opfer der Gewalt im Land behandeln. Das geht aus Berichten hervor, die Ärzte ohne Grenzen gesammelt hat. Die Hilfsorganisation hat Aussagen von Ärzten in Syrien sowie von Verwundeten, die außerhalb Syriens medizinisch versorgt werden, in einem Bericht zusammengetragen, der in Paris vorgestellt wurde. Die Zeugnisse stammen von mehreren Personen aus verschiedenen Regionen Syriens und lassen auf gezielte Übergriffe mehr...

  • politik-digital.de im Live-Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel Berlin (ots) - Live-Interview mit der Bundeskanzlerin: Am 9. Februar wird der Geschäftsführer von politik-digital.de Steffen Wenzel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über ihren Bürgerdialog (www.dialog-ueber-deutschland.de) und die Zukunft von Online-Bürgerbeteiligungsverfahren sprechen. Die Bundeskanzlerin startete am 1. Februar ihren Bürgerdialog über Deutschlands Zukunft. Darin fordert sie die Bürger auf, Vorschläge zu den gesellschaftspolitischen Fragestellungen "Wie wollen wir zusammenleben, wovon wollen wir leben und wie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht