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NABU: Kältewelle macht Druck auf Vermittlungsausschuss für Gebäudesanierung / Heizkosten machen Förderung der Energieeffizienz dringender denn je

Geschrieben am 07-02-2012

Berlin (ots) - Die anhaltende Kältewelle treibt deutschlandweit
die Energiekosten in die Höhe. "Viele Bürger stöhnen unter den
steigenden Heizkosten insbesondere in unsanierten Wohnungen, das muss
der Politik in Sachen Energieeffizienz endlich Beine machen", erklärt
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Am Mittwochabend tagt erneut
der Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern, die sich bislang
nicht über eine zusätzliche Förderung für energetische
Gebäudesanierungen einigen konnten. "Reden und Handeln klaffen in
Sachen Energieeffizienz in der Politik meilenweit auseinander",
kritisiert Miller. "Sämtliche zuständigen Minister und Politiker
schwadronieren vollmundig über die Chancen der Energieeffizienz, aber
wenn es um die konkrete Umsetzung geht, dann scheinen Bund und Länder
in Kälte zu erstarren."

Auf viele Bürger wartet eine böse Überraschung. Derzeit laufen
allerorts die Heizungen aufgrund der tiefen Temperaturen auf
Hochtouren. Dementsprechend ist mit der nächsten Heizkostenabrechnung
eine Zunahme der Energiearmut zu erwarten. Tausende Haushalte müssen
dann exorbitante Nachzahlungen leisten. So stieg der Preis für Heizöl
für einen 4-Personen-Haushalt nach Angaben der Verbraucherzentrale
Bundesverband gegenüber 2007 um mehr als 40 Prozent - und das vor der
Kältewelle. "Ungedämmte Wohnungen sind FreiHEIZberaubung", zitiert
Miller die Kampagne der Klima-Allianz Deutschland, einem Bündnis von
über 100 Organisationen. "Wer weiterhin die energetische
Gebäudesanierung so rücksichtslos vernachlässigt wie die
Bundesregierung handelt grob fahrlässig und treibt Hausbesitzer und
Mieter in die Energiearmut."

Noch Anfang des Jahres versprach Bundesbauminister Ramsauer auf
einer Veranstaltung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Hilfe der
KfW-Bankengruppe Fördermittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für die
energetische Gebäudesanierung in 2012 bereit zu stellen. Doch kurz
darauf stellte sich heraus, dass dafür aufgrund des geringen Preises
für CO2-Zertifikate aus dem Emissionshandel nur rund 900 Millionen
Euro zur Verfügung stünden. "Die staatliche Förderung ist der einzige
Hebel auf den die Bundesregierung beim Klimaschutz in Gebäude setzt.
Das jetzt wegbrechen zu lassen, ist mehr als ein Armutszeugnis",
kritisiert der NABU-Bundesgeschäftsführer. "Gleiches gilt für die
steuerlichen Anreize. Seit Monaten verunsichern Bund und Länder die
Haus- und Wohnungseigentümer mit der anhaltenden Debatte, ob eine
steuerliche Förderung nun kommt oder nicht. Wichtige Investitionen
für das Handwerk und die Beschäftigung werden so weiter blockiert."

Aus Sicht des NABU müssen allein für die Gebäudesanierung
Fördermittel in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro
bereitgestellt werden und kluge Vorgaben sollten neue Anreize für
Investitionen schaffen. Zudem sollte auch die derzeit heiß
diskutierte EU-Energieeffizienzrichtline genutzt werden. "Der von
EU-Kommissar Oettinger vorgeschlagene Energieeffizienz-Auftrag an
Unternehmen ist der innovativste Weg, um die Sicherheit der
Energieversorgung auch in Deutschland zu erhöhen. Der steigenden
Belastung der Bürger bis zur ,Energiearmut´ kann damit vorgebeugt
werden. So ist zu hoffen, dass die Kältewelle der Bundesregierung und
allen voran Bundeswirtschaftsminister Rösler endlich in Sachen
Energieeffizienz einheizt", erklärt Miller.

Für Rückfragen:

Ulf Sieberg, NABU-Energieexperte, Tel. 030-284984-1521, mobil
0173-9001782. Im Internet zu finden unter
http://www.nabu.de/themen/energie/gebaeude/14156.html

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


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