(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Weg mit den Umweltzonen! - Leitartikel

Geschrieben am 06-02-2012

Leutkirch (ots) - Falls es stimmt, dass kaum eine Methode,
Feinstaub in groben Mengen zu produzieren, besser funktioniert als
ein gepflegter Zigarettenkonsum, dann wäre es interessant zu
erfahren, was Altkanzler Helmut Schmidt in seinem 75-jährigen
Raucherleben angerichtet hat. Grob geschätzt hätte er 500 Jahre am
Münchner Stachus alle um ihn herum vorhandene Luft einschnaufen
müssen, um eine ähnliche innere Wirkung zu erzielen. Eine
Provokation? Jawohl, eine Provokation! Aber bisweilen sind auch
hanebüchene Vergleiche geeignet, hochgradige Albernheiten als solche
zu erkennen.

Die 54 deutschen Umweltzonen zählen dazu. Seit gestern wissen wir,
dass die Feinstaubbelastung im Vergleich zum Vorjahr wieder mal
gestiegen ist. Seit Langem wissen wir, dass etwa der Pkw-Sektor mit
lediglich neun Prozent am Feinstaub beteiligt ist. Seit ebenso langer
Zeit wissen wir, dass Industrie, Privathaushalte, Reifenabrieb und
viele andere Faktoren eine deutlich größere Rolle spielen, und dass
sich vor allem das Wetter keinen Deut schert um die Beachtung der
Umweltzonen. Dennoch ist diese unselige EU-Verordnung mit ihren mehr
oder weniger willkürlichen Grenzwerten und ihren Strafandrohungen
noch immer in Kraft. Und dennoch wird der unschätzbare Wert der
Umweltzonen von geneigten Fachleuten gebetsmühlenartig betont, selbst
und gerade dann, wenn die objektiven Fakten beharrlich dagegen
sprechen. So etwas nennt man eine ideologiebelastete Diskussion.

Und die Moral von der Geschicht'? Man möge bitte schön rational -
das heißt technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar - eine
Verbesserung der Luftqualität anstreben. Die Politik darf das gern
flankieren mit gesetzlichen Vorschriften, die nachvollziehbar
vernünftig sind. Aber man soll es bleiben lassen, die Menschen
mittels monströsem Aufwand - da hat sogar der ADAC mal recht - zu
gängeln, ohne dass sich ein nennenswerter positiver Effekt einstellen
würde. Die Umweltzonen gehören schlicht abgeschafft.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

376881

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Sparkommissar Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Antje Höhning Griechenland ist nicht reif für Europa. Das bewiesen gestern einmal mehr seine Spitzenpolitiker: Während die Welt um die Rettung des Landes ringt, verschob die griechische Regierung mal eben ihren Spargipfel. Im Wissen darum, dass die Euro-Länder sie nicht fallenlassen, glauben die Griechen, weiter die Bedingungen diktieren zu können. Stutzen des öffentlichen Sektors auf ein post-feudales Maß? Streichung des Mindestlohns? Wo käme man da hin? Selbst die Verhandlungen mit den mehr...

  • Rheinische Post: Telekom-Tochter T-Systems erhöht Arbeitsanteil in Billiglohnländern um fast 100 Prozent Düsseldorf (ots) - T-Systems, die IT-Tochter der Deutschen Telekom, will viel mehr Arbeit in Ländern mit niedrigen Löhnen erledigen lassen. Das sagt Reinhard Clemens, Vorstand der Deutschen Telekom AG und Leiter von T-Systems, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"(Dienstagausgabe). "Aktuell erledigen Programmierer und Techniker in Ländern mit besonders günstigen Löhnen rund ein Viertel der Arbeit, 2015 sollte dieser ,Offshore-Anteil' bei 40 bis 50 Prozent liegen. So entfällt hierzulande ein entsprechender Anteil - mehr...

  • Rheinische Post: Lufthansa will 1,5 Milliarden Euro sparen und Konzern straffen Düsseldorf (ots) - Lufthansa-Chef Christoph Franz will die operative Rendite der Fluggesellschaft langfristig auf acht Prozent steigern. Das kündigte er gestern vor Führungskräften des Konzerns an, wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet. Das neue Sparziel von 1,5 Milliarden Euro will Franz unter anderem über einen Personalabbau in noch unbekannter Größenordnung sowie eine straffere Konzernstruktur erreichen, bei der einige Konzerntöchter Teile ihrer bisherigen mehr...

  • Rheinische Post: Mittelstandsbank IKB streicht jede sechste Stelle Düsseldorf (ots) - Der Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB droht ein massiver Stellenabbau. Mindestens 200 der insgesamt 1200 Stellen sollen gestrichen werden, berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) nach Informationen aus Unternehmenskreisen. Vorstand und Betriebsrat hätten bereits Verhandlungen für einen Sozialplan aufgenommen. Durch den Jobabbau sollen die Personalkosten deutlich gesenkt werden. Die IKB hatte zuletzt tiefrote Zahlen geschrieben. Ein Sprecher der Bank wollte sich zu den Vorgängen mehr...

  • Rheinische Post: Gysi für Ausreise der Assad-Familie aus Syrien Düsseldorf (ots) - Kurz vor der Syrien-Reise des russischen Außenministers Sergej Lawrow hat sich Linke-Fraktionschef Gregor Gysi für eine Evakuierung der Familie von Machthaber Baschar al Assad ausgesprochen. "Jeder Schritt, der die Situation in Syrien entspannt, vor allem Zivilisten schützt und einen Krieg gegen Syrien verhindert, ist zu begrüßen", sagte Gysi der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Dienstagausgabe). Zu diesen Schritten gehören nach seinen Worten "auch Kompromisse wie die Unterbringung der Familie Assad mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht