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BUND fordert eine Milliarde Euro für Nachhaltigkeitsforschung

Geschrieben am 02-02-2012

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan aufgefordert,
die Forschungspolitik in Deutschland stärker am Motto des
Wissenschaftsjahres 2012 - "Zukunftsprojekt Erde" - auszurichten.
Dafür sei es notwendig, jährlich rund eine Milliarde Euro für eine
gesellschaftsorientierte Forschung zu Umwelt- und
Nachhaltigkeitsfragen umzuwidmen. Mittel in dieser Größenordnung
seien nötig, um vorhandene Defizite in der Wissenschafts- und
Forschungspolitik auszugleichen. "Die zunehmende Drittmittel- und
Exzellenzorientierung hat den Blickwinkel der Wissenschaft stark
verengt. Auf drängende Fragen zur Energie- und Mobilitätswende oder
zu neuen ökonomischen Konzepten in der Finanzkrise fehlen
gesellschaftlich angemessene Antworten. Die zu starke
Technikfixierung führt dazu, dass Gefahren und Risiken neuer
Technologien oft ausgeblendet werden", sagte der BUND-Vorsitzende
Hubert Weiger bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Forschungsministerin Annette Schavan und die Bundesländer müssten
dringend gegensteuern und die Forschung stärker als bisher an den
Prinzipien der Nachhaltigkeit ausrichten. Die notwendigen Mittel
dafür müssten aus anderen, nicht zukunftsfähigen Bereichen
umgeschichtet werden. Statt beispielsweise im Energiebereich 2012
rund 150 Millionen Euro in die Kernfusion zu stecken, müssten
Forschungen zur Dezentralisierung des Stromnetzes und zur Steigerung
der Energieeffizienz verstärkt gefördert werden. Vermehrt müssten
Bundesforschungsgelder außerdem in die ökologische Transformation der
Landwirtschaft anstatt in die sogenannte "grüne Gentechnik" fließen.
Im Verkehrsbereich seien Forschungen zur Reduzierung des Pkw-, Lkw-
und Flugverkehrs weitaus zukunftsweisender als beispielsweise die
Elektromobilitätsforschung, die das Ministerium 2012 mit etwa 200
Millionen Euro fördern wolle.

Prof. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal-Instituts für
Umwelt, Klima, Energie und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats
des BUND: "Dass sich erstmalig ein großer Umweltverband so aktiv in
die wissenschaftspolitische Debatte einbringt, ist ein wichtiger
Schritt zu einer Wissenschaftspolitik, die den Interessen der
Zivilgesellschaft dient und nicht allein von Einzelgruppen und
ökonomischen Interessen gesteuert wird. Forschungsthemen müssen
pluralistisch festgelegt werden, für unkonventionelle und kontroverse
Positionen muss genügend Raum bleiben. In der Forschung darf nicht
nur das Wissen separater Disziplinen die Richtung bestimmen, sondern
es muss das Wissen aller Akteure einbezogen werden. Nur im
Zusammenspiel vieler Fachleute und zivilgesellschaftlicher Akteure
lassen sich Zukunftsrisiken und Umweltgefahren früh erkennen und
analysieren, um dann geeignete Lösungen zu entwickeln."

Ein BUND-Hintergrundpapier "Nachhaltige Wissenschaft - Plädoyer
für eine Wissenschaft für und mit der Gesellschaft" finden Sie als
pdf zum Download unter: www.bund.net/pdf/nachhaltige_wissenschaft



Pressekontakt:
Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464, Mobil:
0163-6079090, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net


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