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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Armut in Griechenland Zerfall SANDRA SPIEKER

Geschrieben am 31-01-2012

Bielefeld (ots) - Im Jahr 2010 hätten sie noch Hilfsgüter nach
Uganda geschickt, sagte kürzlich der Chef einer Hilfsorganisation in
Athen. Jetzt werden die Hilfsgüter dringend im eigenen Land
gebraucht, in Griechenland. Mit der Tatsache, dass nun
Lebensmittelcoupons an Schüler verteilt werden, erreicht die Krise
eine neue Dimension. Griechenland ist nicht nur finanziell am Ende,
sondern auch sozial bankrott. Eins der beliebtesten Urlaubsländer der
Deutschen zerfällt vor unseren Augen. Und das Desaster steigert sich
von Monat zu Monat. Aktionen wie die Lebensmittelkampagne sind längst
überfällig. Laut Statistikamt in Athen lebt jeder fünfte Bürger in
Griechenland unter oder an der Armutsgrenze. Es handelt sich um gut
2,2 Millionen Menschen in dem Elf-Millionen-Einwohner-Staat. Jeden
Monat gehen rund 20.000 Arbeitsplätze verloren. Monat für Monat stieg
die Arbeitslosenquote, zuletzt um knapp einen Prozentpunkt. Eltern
geben ihre Kinder in SOS-Kinderdörfern ab. Die griechischen
Gefängnisse sind restlos überfüllt, weil die Finanzkrise auch zu
höherer Kriminalität führt. Tausende finden keine Möglichkeit mehr,
sich anders zu ernähren. Das Griechenlandproblem ist weit von einer
Lösung entfernt, denn die Europaretter sind nicht die Schnellsten. 17
Gipfel gab es seit Beginn der Finanzkrise. Auch auf dem jüngsten
wurde das Thema Griechenland nur vertagt. Die Reformen, die bisher
verordnet wurden, sind richtig, doch sie verschärfen die Rezession.
Und doch kommen einige davon: Viele Vermögende haben ihr Geld längst
außer Landes gebracht, während die Schlangen vor den Armenküchen
immer länger werden. Es scheint, als würde Papademos gezwungen, sein
Land zu Tode zu sparen. Bei der Debatte um die Schulden aus der
Vergangenheit sollte die Zukunft Griechenlands nicht aus dem Blick
geraten.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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