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Westfalen-Blatt: Neuer Verdacht: Das Schmallenberg-Virus soll auch die Fruchtbarkeit der Muttertiere erheblich beeinträchtigen. Es werden derzeit weniger Schafe als in den vergangenen Jahren geboren.

Geschrieben am 27-01-2012

Bielefeld (ots) - Der wirtschaftliche Schaden durch das
Schmallenberg-Virus könnte für betroffene Tierzüchter weitaus größer
sein, als bislang angenommen. Das berichtet das Bielefelder
Westfalen-Blatt (Samstags-Ausgabe). Nach Angaben von Burkhard
Schmücker aus Büren, dem Vorsitzenden des Schafzuchtverbands NRW mit
Sitz in Paderborn, kommt es in betroffenen Betrieben nicht nur zu
Totgeburten und schweren Missbildungen bei Lämmern. Es würden auch
erheblich weniger Lämmer geboren als in den vergangenen Jahren, sagte
Schmücker der Zeitung. In Betrieben, in denen sonst 20 Schafe zur
Welt kämen, seien es derzeit nur zwei bis drei Tiere. Halte der
Rückgang bis zu Ostern, dem Ende der Ablammzeit, an, führe das zu
weiteren erheblichen Verlusten für die Züchter. Man vermute, dass das
Schmallenberg-Virus die Fruchtbarkeit der Muttertiere stark
beeinträchtigen könne. Auch Dr. Ulrich Kros, zuständiger Veterinär
für die Tierseuchenbekämpfung beim Kreis Lippe, hat den Verdacht,
dass Schafe ihre Lämmer nicht austragen, sondern die Frucht im
Mutterleib frühzeitig abstoßen. Laut Bernhard Rüb, dem Sprecher der
Landwirtschaftskammer NRW, ist bereits von einer »Lammpause« die
Rede, berichtet das Westfalen-Blatt. Das für Schafe, Ziegen und
Rinder gefährliche Virus breitet sich mittlerweile rasant aus. Allein
in Nordrhein-Westfalen hat sich die Zahl der betroffenen Tierbestände
innerhalb einer Woche verfünffacht und sich die Zahl der
Verdachtsfälle fast verdoppelt, schreibt die Zeitung. Nach Angaben
des NRW-Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz von
Freitag, 20. Februar bis Freitag, 27. Februar stieg die Zahl der
bestätigten Fälle von elf auf 56, die Zahl der Verdachtsfälle von 56
auf 98. Bei den 26 Betrieben handelt es sich um 24 Schaf- und zwei
Ziegenbestände. Ostwestfalen-Lippe ist mit 26 Tierbeständen am
stärksten betroffen. Die Zahl der Verdachtsfälle in OWL beträgt 45.
Unter den Verdachtsfällen befindet sich auch ein Rinderbetrieb in
Büren (Kreis Paderborn). Dort war ein Kalb mit den für das Virus
typischen Missbildungen zur Welt gekommen. Für den zwischenzeitlich
in Verdacht geratenen Rinderbetrieb in Paderborn hingegen konnte
Entwarnung gegeben werden. Der neue Erreger wurde bislang in
bundesweit mehr als 90 Betrieben in sechs Bundesländern nachgewiesen.
In Niedersachsen gibt es 27 betroffene Bestände (darunter ein
Ziegenzuchtbetrieb und ein Rinderzuchtbetrieb) in 16 Landkreisen. In
Hessen grassiert das Virus in fünf Schafzuchtbetrieben und bei einem
Ziegenzüchter. Außerdem sind Schleswig-Holstein (zwei Betriebe),
Baden-Württemberg (ein Betrieb) und Rheinland-Pfalz (ein Betrieb)
betroffen. Um sich einen Überblick über das Ausmaß der neuen
Tierkrankheit zu machen, will das Bundeslandwirtschaftsministerium
eine Meldepflicht einführen. Weil der Bundesrat dem zustimmen muss,
kann die Verordnung erst Ende März in Kraft treten. Viel zu spät
kritisieren die Züchter. NRW und Niedersachsen haben deshalb bereits
einen freiwilligen Meldeweg eingeführt.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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