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Rheinische Post: Renten-Märchen Kommentar Von Antje Höning

Geschrieben am 01-01-2012

Düsseldorf (ots) - Keine Sozialreform ist in der Bevölkerung so
unbeliebt wie die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre.
Nun startet die Reform. Wer in diesem Jahr 65 wird, muss einen Monat
über seinen Geburtstag hinaus arbeiten, um die volle Rente zu
bekommen. Diesen Anlass nutzt CSU-Chef Horst Seehofer, um die Rente
mit 67 infrage zu stellen und mal wieder den Volkstribun zu geben.
Das ist absurd. Die CSU war Teil jener großen Koalition, die die
Reform einst beschlossen hatte. Und das aus gutem Grund: Weil die
Deutschen erfreulicherweise länger leben als früher, beziehen sie
auch länger Rente. Wer 1970 in Rente ging, lebte im Schnitt noch elf
Jahre. Inzwischen sind es 18 Jahre. Das hält ohne Reform keine
Rentenkasse aus, zumal im schrumpfenden Deutschland immer weniger
Arbeitnehmer in sie einzahlen. Seehofer behauptet, Ältere hätten
schlechte Beschäftigungs-Chancen. Ein weiß-blaues Märchen. Ältere
sind in Deutschland mehr als andere vor Kündigungen geschützt. In
Bayern herrscht vielerorts bereits Vollbeschäftigung. Wer vorzeitig
in Rente geht, geht meist freiwillig. Und das mit Abschlägen, die
weit unter denen liegen, die versicherungsmathematisch notwendig
wären. Seehofers Not mit Blick auf die Bayern-Wahl 2013 scheint groß
zu sein.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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