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WAZ: Nicht alle leben länger - Kommentar von Matthias Korfmann

Geschrieben am 12-12-2011

Essen (ots) - Ein langes Leben. Wir dürfen davon träumen. Denn es
geht uns gut! Noch nie ging es Menschen auf diesem Kontinent so gut.
Viele der Plagen und Gefahren, die noch Oma und Opa und sämtliche
Generationen davor heimsuchten, scheinen gebannt. Wir haben Frieden,
tolle Ärzte, wir hungern nicht, wir fahren mit Gurt und sind rundum
versichert. Wir leben länger. Hurra! Das ist die eine statistische
Wahrheit. Die andere passt überhaupt nicht ins Bild. Sinkende
Lebenserwartung vermuten wir in Somalia, aber doch nicht bei uns. Das
Problem betrifft ja auch nicht viele. Es ist ein Problem der
Abgehängten, der Frustrierten, um die sich kein Politiker schert,
weil diese Leute als Wähler ausfallen. Mitten im größten Wohlstand
aller Zeiten lassen wir ganze Familien außen vor. Sie sterben früher,
und der Rest lebt länger. Ganz schön erbärmlich. Wenn die Linke nun
einen Zusammenhang zwischen geringerer Lebenserwartung und der Rente
mit 67 auftun will, bewegt sie sich auf dünnem Eis. Eine weitere
statistische Wahrheit ist: Wer arbeitet, der lebt länger. Arbeit ist
also eigentlich gesund und nicht ungesund. Es geht also nicht so sehr
um eine unzumutbar lange Lebensarbeitszeit, sondern vor allem um die
Art der Arbeit. Schlechter Lohn, befristete Verträge, Leiharbeit,
fehlende Aufstiegschancen und Untätigkeit sind die Plagen dieser
Zeit. Wer so lebt, dem geht es nicht gut. Der fällt dann auch früh
ins Grab.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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