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Teile der Koalition wollen Energiewende stoppen / Die Solarwirtschaft fordert die Bundesregierung auf, sich klar zum Ausbau der Solarenergie zu bekennen

Geschrieben am 30-11-2011

Berlin (ots) - Die jüngsten Vorstöße aus den Reihen der
Koalitionsfraktion, den Zubau der Solarstromnutzung in Deutschland
deutlich zu begrenzen, gefährden nach Angaben des Bundesverbandes
Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) die Energiewende. Eine Umsetzung der
Vorstöße würde den Ausbau der Erneuerbaren Energien ausbremsen und
die Zukunftsbranche Solarenergie gefährden, die inzwischen weit über
100.000 Arbeitsplätzen bereitstellt. "Der Bundesverband
Solarwirtschaft fordert die Bundesregierung auf, sich klar zur
Energiewende, zum konkreten Klimaschutz und zur Solarenergie zu
bekennen", erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.

Hintergrund: Die Fraktionsspitzen der Regierungskoalition im
Bundestag haben sich in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister
Philipp Rösler (FDP) und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU)
für drastische Einschnitte bei der Solarförderung ausgesprochen. Das
von den Politikern aufgeführte Kostenargument, das in dem Brief im
Zusammenhang mit der Forderung nach einer festen Zubaugrenze für
Solarstrom in Deutschland angeführt wird, ist jedoch überholt. Durch
technischen Fortschritt und Massenfertigung haben sich Kosten und
Fördersätze von Solarstrom seit dem Jahr 2007 halbiert. Der Anteil
der Solarenergie am deutschen Strom-Mix von derzeit rund drei Prozent
lässt sich bis zum Jahr 2020 auf 10 Prozent steigern, ohne dass
dadurch der Strompreis merklich angehoben werden müsse, wie
Berechnungen von Energie-Experten belegen. Bereits 2012 produzieren
Solaranlagen Strom auf dem Preisniveau von Haushaltsstrom-Tarifen,
spätestens 2014 auf dem Förderniveau von Offshore-Windkraftanlagen.

"Nur mit einem kraftvollen Ausbau aller Erneuerbaren Energien und
deutlich stärkerem Engagement im Bereich Energieeffizienz wird die
Energiewende gelingen, lassen sich Atomenergie und fossile
Energieträger ersetzen", betont Carsten Körnig. "Teile der Koalition
versuchen gegenwärtig, das Rad zurück zu drehen. Die Bundesregierung
muss sich jetzt klar entscheiden, wessen Interessen sie vertritt: die
von Teilen der alten Energiewirtschaft oder die Interessen der
Bürger", so Körnig weiter. Alle Umfragen zeigen, dass die
überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung den Ausbau dieser
sauberen und bürgernahen Energieform wünscht. Solarstrom sei ein
unverzichtbarer Baustein für den Energiemix der Zukunft, so Körnig.
Wer den weiteren Ausbau der Solarenergie in Frage stelle, gefährde
damit die Energiewende.

Aufgrund der beachtlichen Kostensenkungen steigen die mit dem
Ausbau der Solarenergie verbundenen und auf nahezu alle
Stromverbraucher umgelegten Kosten (EEG-Umlage) kaum noch an. Auch
bei anhaltendem Zubau neuer Solarstromanlagen mit einer Leistung von
jährlich rund 5 Gigawatt wird sich nach Berechnungen der
Unternehmensberatungen Roland Berger und Prognos der durch den Ausbau
der Solarenergie bedingte Anteil am Verbraucherstrompreis auf der
derzeitigen Höhe von rund 2 Cent je Kilowattstunde stabilisieren.
Auch gesamtwirtschaftlich zahle sich der Ausbau der Solarenergie aus.

Die Solarstrom-Förderung wird sich binnen weniger Jahre von selbst
abschaffen. Nach der erst im Sommer beschlossenen und zum 1. Januar
2012 in Kraft tretenden Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes
kann die Förderung von Solarstromanlagen bei starkem Marktwachstum
schon jetzt jährlich um bis zu 24 Prozent gesenkt werden.

Eine feste Zubaugrenze oder eine weitere Beschleunigung der
Förderabsenkung, wie sie jetzt gefordert wird, ist aus Sicht des
Solarverbandes keinesfalls tragbar. Sie würde die Energiewende und
eine der wichtigsten Zukunftsbranchen in Gefahr bringen und hätte
auch international eine verheerende Signalwirkung.



Pressekontakt:
David Wedepohl
Pressesprecher
Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
Friedrichstraße 78
10117 Berlin
wedepohl@bsw-solar.de
Telefon: 030 / 29 777 88-30


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