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Zwischenlager Gorleben nicht terrorsicher/ Niedersächsisches Umweltministerium entzieht Greenpeace Teilgenehmigung zur Akteneinsicht und verweist auf Anschlagsgefahr

Geschrieben am 25-11-2011

Dannenberg (ots) - Das niedersächsische Umweltministerium (NMU)
hat Greenpeace eine zuvor erteilte Teilgenehmigung zur Akteneinsicht
bezüglich der umstrittenen Messwerte am Zwischenlager Gorleben wieder
entzogen. Das NMU beruft sich dabei auf "neuere Erkenntnisse über
Tatmittel und Täterverhalten", die im Falle eines Anschlags zur
"Freisetzung von großen Mengen radioaktiver Stoffe" führen könnten.
Aus dem ablehnenden Bescheid geht hervor, dass das Zwischenlager
dringend bauliche Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Anschlägen
benötigt. Diese wurden noch nicht umgesetzt.

Erste Sicherheitsmaßnahme war Umstellung der Behälter

"Das NMU gibt zu, dass das Zwischenlager in Gorleben einem
Terrorangriff nicht standhalten würde. In dieser Situation einen
Castortransport mit hochradioaktivem Müll dorthin rollen zu lassen,
ist eine unverantwortliche Gefährdung der betroffenen Bevölkerung",
sagt Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace. Als erste
Sicherheitsmaßnahme wurde bislang lediglich eine Umstellung der
Behälter in der Castorhalle veranlasst. Diese wurde im Juni vom
Betreiber durchgeführt. Bei Kenntnis der Lagerbelegung, so das NMU,
könnte es Terroristen möglich sein, einen Anschlag zu verüben. Dieser
hätte möglicherweise zur Folge, dass große Mengen an Radioaktivität
freigesetzt würden.

Offenbar müssen nach einer Anweisung des Bundesumweltministeriums
unter Minister Norbert Röttgen (CDU) alle Atommüllzwischenlager in
Deutschland bautechnisch nachgerüstet werden. "Trotz besseren Wissens
lässt Umweltminister Röttgen diesen Castortransport in ein unsicheres
Zwischenlager fahren. Seine Atommüllpolitik ist durch und durch
verlogen. Wir fordern den Minister auf, diesen Transport sofort zu
stoppen", sagt Edler.

Akteneinsicht nun komplett untersagt

Am 8. November hatte das NMU Greenpeace Zugang zumindest zu einem
Teil der Akten zur Umgebungsüberwachung am Zwischenlager Gorleben
gewährt. Nun wurde der Zugang zu Messdaten und innerbehördlichen
Schriftverkehr komplett untersagt. Greenpeace hatte Einsicht in
Schriftverkehr des NMU mit verschiedenen Behörden zur
Umgebungsüberwachung am Zwischenlager und zur Umstellung der
Castorbehälter gefordert. Die Einsicht in entscheidende Unterlagen
wurde Greenpeace von vornherein verwehrt. Dazu gehörten die
kompletten Messergebnisse der PTB und der Schriftverkehr mit der
Messbehörde, die den Strahlenskandal mit ihrer Warnung vor einer
Überschreitung des Strahlengrenzwertes am Zwischenlager ausgelöst
hatte.

Achtung Redaktionen:

Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 0171 - 8891 096, oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-14533 097.
Internet http://www.greenpeace.de und twitter.com/greenpeace_de.


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