(Registrieren)

Mittelbayerische Zeitung: Hoffen auf den Osterhasen

Geschrieben am 10-11-2011

Regensburg (ots) - Gestern war ein Tag, der die vorherigen an
Schrecklichkeiten nicht übertraf - immerhin. Durchatmen für die
kommende Zeit, in der die Peitsche der Finanzmärkte die Bewohner der
Euro-Zone und darüber hinaus in Angst und Schrecken halten wird. Gut
möglich, dass am Ende die Pistole gezogen wird und die
Gemeinschaftswährung, stellt man sie sich als Körper vor, von der
Vielzahl der Treffer durchlöchert tot zu Boden knallt. Schön, dass
Lucas Papademos das Hauen und Stechen der griechischen Altherrenriege
an der Spitze des Staates rätselhafterweise überstanden hat und nun
tatsächlich Regierungschef wird. Es konnte nur ein Technokrat und
Parteiloser sein, der zumindest in Ansätzen einen Vertrauensvorschuss
erwarten durfte. Denn die "Eliten" von Pasok und Nea Dimokratia sind
heute so glaubwürdig wie die Geschichte vom Osterhasen, der bunte
Eier legt. Schön auch, dass im Land, das (noch) von einem Gockel
regiert wird, welcher der Gemeinschaft ständig faule Eier legt,
gestern die Zinsen für neue Staatsanleihen nicht mehr ganz so hoch
ausfielen wie tags zuvor. Aber das dürfte nur eine kurze Atempause
für die Italiener gewesen sein. Auf diesem Niveau kann sich kein
Staat finanzieren. Sieben Prozent Zinsen bedeuten, das Land müsste in
absehbarer Zeit nominal sieben Prozent Wirtschaftswachstum schaffen.
Das ist so weit von der Realität entfernt, dass es Berlusconi nicht
mal seiner Bunga-Ruby in hormoneller Erregung ins Ohr flüstern würde.
Entscheidend für den Euro ist momentan, dass in Rom unverzüglich eine
vertrauenswürdige, kompetente und zu harten Sparmanövern fähige
Regierung zustande kommt. Sollen wir glauben, dass Italien das
hinkriegt? Nun ja, vielleicht stimmt die Geschichte vom Osterhasen ja
doch ... so ein bisschen wenigstens.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

362845

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Nicht einmal das Mindeste Regensburg (ots) - Das Mindeste, das man von einem Mindestlohn erwarten kann, sind verbindliche Regeln. So unverbindlich, wie die Debatte um Lohnuntergrenzen jetzt von der Kanzlerin geführt wird, droht genau das Gegenteil: Ein völliges Tohuwabohu mit einem Tarif-Flickerlteppich quer durch die Republik. Oder schlimmstenfalls heillos zerstrittene Verhandlungspartner. Die Koalition wirft mit ihren Plänen viele heikle Fragen auf und lässt diejenigen, die den Mindestlohn ausmachen sollen, im Dunkeln tappen. Es gibt nur vage Richtwerte, mehr...

  • Landeszeitung Lüneburg: Krieg aus der Ferne per Joystick / Experte Dr. Schörnig mahnt Debatte über Grenzen der Automatisierung von Waffensystemen an Lüneburg (ots) - Unbemannte Flugzeuge haben die Kriegführung verändert. Der Krieg gegen Terroristen am Hindukusch etwa wurde durch Drohnen zu einem per Joystick aus 11.000 Kilometer Entfernung. "Was viele noch für Science Fiction halten, wird von der Realität lÌngst übertroffen", sagt Konfliktforscher Dr. Niklas Schörnig. Aber: "Es ist gefährlich, einem Chip die Entscheidung Ïber Leben und Tod zu überlassen." Die israelische Luftwaffe will 2030 die Hälfte ihrer Kampfeinsätze unbemannt fliegen. Sind Drohnen die Zukunft des Luftkrieges? mehr...

  • WAZ: Signal zum Abzug. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Das nennt man neudeutsch wohl "Erwartungsmanagement". Erst hat Thomas de Maizière die Erwartungen gedämpft. Nun legt der Verteidigungsminister einen Abzugsplan vor, der auch die Opposition positiv überrascht. Er ist substanziell und entspricht der Linie der SPD. Ihr Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat sich gestern zwar nicht festgelegt. Vielleicht sucht der Mann nach einem Haken. Wenn de Maizière binnen eines Jahres 1000 der 5300 Soldaten abzieht, sollte die SPD auch der Verlängerung des Afghanistan-Mandats mehr...

  • WAZ: Islam und Zwangsehe. Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Ein Wort noch zur himmelschreienden Menschenrechtsverletzung der Zwangsehe. Kein Vater, der seine Tochter zwangsverheiratet, will ihr Böses. Er will sein Kind so unter die Haube bringen, dass es sich um seine Versorgung nicht mehr ängstigen muss. Arrangierte Ehen gibt es auch in anderen Kulturkreisen, in Indien etwa, und es gab sie auch in Europa, unter Herrscherhäusern etwa aus Gründen der Staatsräson. Dass hier und heute Zwangsehen als Verbrechen gelten, ist ein zivilisatorischer Fortschritt. Dieser Fortschritt mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Afghanistan-Einsatz Halle (ots) - Die Verkleinerung wird sich auf den Einsatz kaum auswirken. Der erste Schritt von 5.350 auf knapp 5.000 Uniformträger steht bloß auf dem Papier. Die aktuelle Mandatsobergrenze wird meistens gar nicht ausgeschöpft. Die weitere Reduzierung um 500 Soldaten dürfte Konsequenzen für die Logistik haben, nicht jedoch für Truppenteile außerhalb der Camps - sprich: an der Front. Andererseits ist die Zahl 1.000 eine symbolträchtige Hausnummer, unter der sich auch der Normalbürger etwas vorstellen kann. Er sieht: Der von der Regierung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht