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Positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt setzt sich fort - Paktpartner engagieren sich verstärkt für den Fachkräftenachwuchs

Geschrieben am 07-11-2011

Nürnberg (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie e.V., des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Bundesverbandes der
Freien Berufe, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Beauftragten der
Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der
Kultusministerkonferenz und der Bundesagentur für Arbeit.

Nach dem Ende des Berufsberatungsjahres am 30. September 2011 und
dem Start der Nachvermittlung geben die Partner des Ausbildungspaktes
und die Bundesagentur für Arbeit die folgende gemeinsame Einschätzung
zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt ab:

Positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt setzt sich fort -
Paktpartner engagieren sich verstärkt für den Fachkräftenachwuchs

Die Ausbildungschancen der Jugendlichen verbessern sich weiter.
Die Zahl betrieblicher Ausbildungsangebote steigt deutlich, während
die Zahl der Bewerber weiter zurückgeht. Im Ergebnis gab es Anfang
Oktober deutlich mehr unbesetzte Stellen als unvermittelte Bewerber.
Das steigende Angebot an Ausbildungsplätzen ist Ausdruck des
Bestrebens der Betriebe, unterstützt durch die gute konjunkturelle
Lage ihren Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung zu sichern. Zudem
zahlt sich auch 2011 das starke Engagement der Paktpartner und der
Bundesagentur für Arbeit bei der Gewinnung neuer Ausbildungsbetriebe
und neuer Ausbildungsplätze aus. Aufgrund rückläufiger Bewerberzahlen
wachsen jedoch - mit unterschiedlichen Ausprägungen in den Branchen
und Regionen - die Probleme ausbildungswilliger Betriebe, passende
Bewerber zu finden. Zwar gelingt die Integration auch schwächerer
junger Menschen erneut deutlich besser; weiterhin fällt es aber
vielen schwer, den Einstieg in Ausbildung zu finden.

Im Berufsberatungsjahr 2010/2011 wurden bei den Agenturen für
Arbeit und Jobcentern insgesamt 519.600 Ausbildungsplätze gemeldet,
das waren 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den betrieblichen
Ausbildungsplätzen betrug der Zuwachs 10,2 Prozent, die Zahl der
gemeldeten außerbetrieblichen Ausbildungsplätze sank hingegen
erheblich. Trotz doppelter Abiturjahrgänge in Bayern und
Niedersachsen und Aussetzung des Wehr- und Zivildienstes sank die
Zahl der gemeldeten Bewerber erneut um 13.700 auf 538.200 (-2,5
Prozent). Ein Grund für die sinkenden Bewerberzahlen sind die
rückläufigen Zahlen nicht-studienberech¬tigter Schulabgänger - den
Hauptnachfragern nach Ausbildungsplätzen (-3,5 Prozent gegenüber
2010).

Das steigende Ausbildungsplatzangebot und die sinkenden
Bewerberzahlen haben dazu geführt, dass zum 30.9. erneut mehr
unbesetzte Ausbildungsplätze (29.700) als unversorgte Bewerber
(11.600) vorhanden sind. Der Überhang an Stellen (+18.100) hat sich
gegenüber dem Vorjahr sogar deutlich um 10.800 vergrößert
(Stellenüberhang 2010: +7.300).

Das Zwischenergebnis bei den neu abgeschlossenen
Ausbildungsverträgen (Stand: Ende Oktober 2011) unterstreicht das
vergrößerte Angebot an Ausbildungsplätzen: In Industrie und Handel
wurden 340.000 Ausbildungsverträge, das sind 12.900 (+3,9 Prozent)
mehr als im Vorjahr, und im Handwerk 152.500 Ausbildungsverträge
abgeschlossen - ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 900 (-0,6
Prozent). Bei den Freien Berufen wurden 43.100 Verträge
abgeschlossen, ein Plus von 500 (+1,1 Prozent). Die positive
Entwicklung der neu abgeschlossenen Ausbildungsvertragszahlen bei
rückläufigen Bewerberzahlen deutet darauf hin, dass 2011 mehr
Altbewerber und lernschwächere Jugendliche den Weg in Ausbildung
gefunden haben. Laut Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der
Jugendlichen, die sich bereits in früheren Jahren um eine Ausbildung
bemüht haben (Altbewerber), um 5,7 Prozent gesunken.

Beiträge der Paktpartner und der Bundesagentur für Arbeit

Angesichts der Trendwende auf dem Ausbildungsmarkt intensivieren
die Partner des Ausbildungspaktes und die Bundesagentur für Arbeit
ihre Anstrengungen, alle Potenziale auf dem Ausbildungsmarkt - bei
leistungsschwächeren und leistungsstarken Jugendlichen - besser als
bisher zu erschließen. Sie ziehen dabei folgende Zwischenbilanz nach
einem Jahr Paktverlängerung:

Die Bundesregierung hat die Instrumente zur Förderung junger
Menschen neu geordnet und auf den individuellen Handlungsbedarf
ausgerichtet: Orientierung, Vorbereitung, Ausbildung. Mittlerweile
unterstützen an 2.000 Schulen Berufseinstiegsbegleiter nach dem SGB
III und der Initiative "Bildungsketten" Schüler ab dem vorletzten
Schuljahr erfolgreich beim Übergang von der Schule in die Ausbildung.
Deshalb wird die Berufseinstiegsbegleitung ab April 2012 vom Modell
zum Regelinstrument. Die Bundesregierung hat ihre Programme
erfolgreich fortgeführt, z. B. wurde die Zahl der Vermittler bei der
passgenauen Vermittlung verdoppelt. Zur Steigerung der
Ausbildungsbeteiligung junger Menschen mit Migrationshintergrund
führt die Bundesregierung derzeit drei Ausbildungskonferenzen durch.

Die Wirtschaft zieht folgende Zwischenbilanz:

- 63.100 neue Ausbildungsplätze wurden von Kammern und Verbänden
eingeworben.

- 38.100 Betriebe konnten erstmalig für Ausbildung gewonnen
werden.

- Für die Einstiegsqualifizierungen (EQ) stellten die Betriebe
22.700 Plätze zur Verfügung, davon stehen 3.710 Plätze
förderungsbedürftigen Jugendlichen zur Verfügung (EQ Plus).

Die Wirtschaft verstärkt zudem ihr Engagement für mehr
Partnerschaften zwischen Schulen und Betrieben und für die
Berufsorientierung, vielfach verbunden mit einem Aufbau personeller
Kapazitäten. Der Blick richtet sich dabei darauf, die
Ausbildungspotenziale verschiedener Zielgruppen zu erschließen,
insbesondere von jungen Menschen mit Migrationshintergrund. Weiterer
Schwerpunkt ist, die Betriebe und Freiberufler für das Thema
Fachkräftesicherung zu sensibilisieren.

Die Kultusministerkonferenz sorgt durch eine kontinuierliche
Qualitätsentwicklung in den Schulen dafür, dass die Ausbildungsreife
von Schülern weiter ausgebaut wird. Die Länder setzen sich intensiv
mit der Bündelung von Maßnahmen im Übergang von Schule und Ausbildung
auseinander und tauschen sich regelmäßig mit der Beauftragten der
Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und den
Vertretern der Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund
aus. Zudem unterstützen die Länder den Übergang von der Schule in die
betriebliche Ausbildung durch systematische Vorbereitung im
Unterricht, Anlaufstellen für Berufsorientierung und den Ausbau von
Bildungspartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen.

Einen Beitrag zur Deckung des Fachkräftebedarfs leisten die
Länder, indem sie die Übergänge zwischen beruflicher und akademischer
Bildung durchlässiger gestalten. Der Anteil beruflich Qualifizierter
an den Studienanfängern hat sich kontinuierlich erhöht. Lag er 2008
bundesweit noch deutlich unter 1 Prozent (3.500), so ist er 2010 auf
1,87 Prozent (8.400) angestiegen.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat mit ihrer neu eingeführten
Beratungskonzeption die Beratungs- und Vermittlungsangebote weiter
verbessert. Sie entwickelt ein Internetportal zur Eingabe von
Veranstaltungen der Berufsorientierung, das ab Anfang 2012 mehr
Transparenz in diesem Bereich für Kunden und Akteure der
Berufsorientierung herstellen soll und die regionale Netzwerkbildung
verbessert. Um Jugendliche an Ausbildung heranzuführen oder den
Übergang in Ausbildung zu erleichtern, hat die BA im Berichtsjahr
2010/11 die vertiefte Berufsorientierung mit 54,7 Mio. EUR gefördert,
es wurden durchschnittlich ca. 23.500 Schüler von
Berufseinstiegsbegleitern betreut und ausbildungsbegleitende Hilfen
im Umfang von 95,5 Mio. EUR eingesetzt. Außerdem hat sie
außerbetriebliche Ausbildungsplätze mit 871,3 Mio. EUR gefördert.

Viele offene Ausbildungsangebote bei den Nachvermittlungsaktionen

Die Aktivitäten zur Nachvermittlung von Arbeitsagenturen,
Jobcentern, Kammern und Verbänden laufen seit Wochen: Dazu gehören
vor allem Einladungen zur Nachvermittlung, Kompetenzchecks und
Last-Minute-Lehrstellenbörsen. Aufgrund der regional geringen Zahl an
unversorgten Jugendlichen finden in einigen Regionen keine
gesonderten Nachvermittlungsaktionen mehr statt. Auch in diesen
Fällen werden die Jugendlichen weiterhin individuell beraten und
vermittelt. Angesichts der noch vorhandenen unbesetzten
Berufsausbildungsstellen steht dabei die Vermittlung in betriebliche
Ausbildung im Vordergrund.

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.



Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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