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Präventionskonferenz der Deutschen AIDS-Hilfe beginnt in Berlin

Geschrieben am 04-11-2011

Berlin (ots) - Unter dem Motto "Bis hierher - und noch weiter!"
beginnt heute im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin eine Konferenz der
Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) über HIV-Prävention. Bis Sonntagmittag
befassen sich rund 200 Expertinnen und Experten aus Aidshilfen,
Selbsthilfezusammenhängen und Wissenschaft mit der aktuellen
Situation in Deutschland und den Herausforderungen der Zukunft.

Zum Auftakt der Konferenz um 15 Uhr werden unter anderem die
Leiterin des Referates "Strategie der AIDS-Bekämpfung" im
Bundesministerium für Gesundheit, Ines Perea, und die Direktorin der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Prof. Dr.
Elisabeth Pott, erwartet. Um 19 Uhr findet ebenfalls im
Ludwig-Erhard-Haus der Welt-Aids-Tags-Empfang der Deutschen
AIDS-Hilfe mit rund 300 Gästen aus mit HIV/Aids befassten
Organisationen, Politik und Wirtschaft statt. Auch diese
Veranstaltung trägt das Motto "Bis hierher - und noch weiter!"

30 Jahre nach der ersten öffentlichen Erwähnung von HIV ist die
Bilanz der HIV-Prävention in Deutschland erfreulich. Das
Schutzverhalten ist stabil, die Neuinfektionszahlen steigen seit
einigen Jahren nicht mehr und liegen niedriger als in fast allen
anderen mitteleuropäischen Ländern.

Zugleich steht die Prävention vor neuen Herausforderungen. Seit
Mitte der 90er Jahre sind Medikamente gegen HIV verfügbar und haben
das Leben mit HIV grundlegend verändert. Bei allen gesundheitlichen
und sozialen Schwierigkeiten ist es heute möglich, lange und gut mit
der Infektion zu leben. Die Medikamente senken außerdem die
Wahrscheinlichkeit der HIV-Übertragung erheblich. Der Umgang mit dem
Risiko einer HIV-Infektion hat sich aufgrund dieser Veränderungen
individualisiert. HIV-Prävention ist komplexer und aufwändiger
geworden. Es braucht passgenaue Informationen und Unterstützung für
viele sehr verschiedene Zielgruppen.

So suchen zum Beispiel einige Menschen heute neben dem
Kondomgebrauch verstärkt nach anderen Möglichkeiten, sich zu
schützen. Manche verzichten in neuen Beziehungen früher auf Kondome,
andere suchen gezielt nach Partnern mit dem gleich HIV-Testergebnis
wie sie. Solche Risikomanagementstrategien können funktionieren,
beinhalten aber auch Risiken.

Darüber hinaus spielen in der HIV-Prävention heute weitere Themen
eine besonders wichtige Rolle: Andere sexuell übertragbare
Infektionen wie die Syphilis erhöhen die
Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV. Und noch immer erfährt rund
ein Drittel der HIV-Positiven in Deutschland erst von der Infektion,
wenn bereits schwere Erkrankungen aufgetreten sind. Der optimale
Zeitpunkt, mit einer Therapie zu beginnen, ist dann bereits verpasst.
Prävention muss den Zielgruppen daher vermitteln, dass je nach
persönlicher Situation regelmäßige Tests auf HIV und andere sexuelle
übertragbare Infektionen sehr wichtig sein können.

Zum Auftakt der Präventionskonferenz geht es heute Nachmittag bei
einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "It's the Society, Stupid!"
um die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen gelungener
HIV-Prävention im 21.Jahrhundert. Denn noch immer wird es vielen
Menschen erschwert oder sogar unmöglich gemacht, sich vor HIV zu
schützen. So gibt es zum Beispiel in deutschen Gefängnissen fast
nirgendwo eine Vergabe steriler Spritzen für Drogenkonsumenten und
oft keine Möglichkeit, sich mit einem Ersatzstoff substituieren zu
lassen. Auch Drogenkonsumräume, die nachweislich Leben retten, fehlen
in vielen Bundesländern.

Mehr Informationen über das Programm der Konferenz:
www.praeventionskonferenz2011.de



Pressekontakt:
Holger Wicht
Referent für Öffentlichkeitsarbeit/Pressesprecher
Tel.: 030 69 00 87 16
Bis Montag, 7.11., nur mobil erreichbar: 0171 274 95 11
holger.wicht@dah.aidshilfe.de


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