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Eröffnung des Jahres-Events der Weltpresse mit einem Aufruf für Pressefreiheit im Nahen Osten

Geschrieben am 13-10-2011

Paris und Darmstadt (ots) - Das Jahres-Event der internationalen
Zeitungswelt wurde am Donnerstag mit einem Aufruf für mehr
Pressefreiheit im Nahen Osten und der Würdigung der Rolle der neuen
und traditionellen Medien bei den demokratischen Umbrüchen im
arabischen Raum eröffnet.

"Während diese epochalen Ereignisse die Medien weltweit in Atem
hielten, begann für die Journalisten und Nachrichtenmedien in diesen
Ländern eine Zeit der Befreiung", so Jacob Mathew, Präsident des
Weltverbands der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) in seiner
Eröffnungsrede zum 63. Weltkongress der Zeitungen, dem 18. World
Editors Forum und der Info Services Expo 2011 in Wien.

"Ja, es war ermutigend zu sehen, wie Menschen in der arabischen
Welt, denen bisher jeglicher Zugang zu Nachrichten verwehrt war, sehr
rasch und weitreichend Nachrichtenkanäle, Zeitungen und neue Medien
nutzten", sagte er. "Damit bekamen Medien, die über Jahrzehnte
unterdrückt worden waren, eine legitime Grundlage."

Mathew betonte auch die Rolle der neuen Social Media während der
Aufstände. "Diese Massenerscheinungen haben den Printmedien weltweit
gezeigt, dass sich die Meinungsfreiheit auch unerwartete und nie
dagewesene Wege sucht, wenn die traditionellen Medien mit
Beschränkungen belegt sind", so der WAN-IFRA-Präsident. "Die
Konvergenz all dieser Plattformen ist für uns ein wichtiges Ziel. Wir
sollten unsere Strategien auf den Wandel ausrichten und uns dabei auf
einer Wellenlänge mit der jungen Generation bewegen, die den Wandel
überall vorantreibt."

Mehr als 1000 Verleger, Chefredakteure, Geschäftsführer, CEOs und
andere Zeitungsmanager aus 102 Ländern sind in dieser Woche zum
dreitägigen Kongress und Editors Forum in Wien zusammengekommen, in
deren Mittelpunkt der Übergang der Zeitungsbranche ins digitale
Zeitalter steht.

"Wir sind uns der großen Strategien, Themen und Herausforderungen,
die mit der digitalen Welt in schnellem Tempo auf uns zukommen,
vollauf bewusst", stellte Mathew fest. "Nun sind Innovationen und
neue Geschäftsideen gefragt, die in einem Umfeld der Möglichkeiten
und nicht der Beschränkungen entstehen können. Bei WAN-IFRA haben
Innovationen und Forschung einen hohen Stellenwert, denn sie sind
ganz entscheidend, wenn es darum geht, die Printmedien besser in der
schnelllebigen Medienmatrix zu platzieren."

Mathew sprach auch den Abhörskandal in Großbritannien und seine
Auswirkung auf das moralische Image der Nachrichtenmedien weltweit
an.

"Durch diesen Fall riefen insbesondere Regierungen und die
sogenannte Zivilgesellschaft nach stärkeren Kontrollmechanismen für
die Medienbranche. Es werden neue Gesetze und zum Teil sogar die
Einführung drakonischer Strafen für Redakteure, Journalisten und
Verleger gefordert", so Mathew.

"Für uns ist es wichtig, dass eine stärkere staatliche Regulierung
hier nicht die richtige Antwort ist. Medien sollten sich selbst darin
bestärken und von anderen bestärkt werden, eigene Kontrollmechanismen
zu etablieren, und die Organisationen der Nachrichtenmedien sollten
sicherstellen, dass ihre Journalisten und Führungskräfte mehr
Verantwortung übernehmen. Moralische Grenzüberschreitungen sind
verwerflich."

"Die Glaubwürdigkeit der Nachrichtenmedien wird von der
Öffentlichkeit streng überwacht und erfordert auch eine
Selbstüberwachung und Selbstkorrektur innerhalb der Branche.
Datenschutzfragen werden immer komplexer, je stärker die
journalistische Arbeit von den technologischen Möglichkeiten geprägt
ist. Schärfere Datenschutzbestimmungen würden sich jedoch
möglicherweise auf die Pressefreiheit auswirken."

"Wir dürfen nicht vergessen, dass es freie und ungehindert
arbeitende Zeitungen selbst waren, die diesen bedauerlichen Skandal
aufgedeckt haben. Diese Wachsamkeit ist ein inhärenter Bestandteil
unseres Selbstverständnisses."

Fortlaufend aktualisierte Infos vom Kongress und vom Editors Forum
sind die ganze Woche über im entsprechenden Blog unter
http://www.worldnewspaperweek.org/blog abrufbar.

WAN-IFRA, mit Sitz in Paris, Frankreich, und Darmstadt,
Deutschland, sowie Regionalbüros in Singapur, Indien, Spanien,
Frankreich und Schweden, ist der Weltverband der Zeitungen und
Nachrichtenmedien und vertritt mehr als 18.000 Publikationen, 15.000
Online-Sites und über 3000 Unternehmen in mehr als 120 Ländern.
Vorrangiges Ziel des Verbandes ist die Verteidigung und Förderung von
Pressefreiheit, Qualitätsjournalismus und redaktioneller Integrität
sowie die Entwicklung von erfolgreichen Geschäftsaktivitäten.

Weitere Informationen über WAN-IFRA sind auf der entsprechenden
Homepage unter http://www.wan-ifra.org oder im WAN-IFRA Magazin unter
http://www.wan-ifra.org/magazine abrufbar.



Pressekontakt:
Auskunft erteilt: Larry Kilman, Director of Communications and Public
Affairs, WAN-IFRA, 96 bis, rue Beaubourg, 75003 Paris, Frankreich.
Tel.: +33 1 47 42 85 07. Fax: +33 1 42 78 92 33. Mobil: +33 6 10 28
97 36. E-Mail: larry.kilman@wan-ifra.org


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