(Registrieren)

INSM: Schuldenbremse in Bundesländern zeigt Wirkung / IW-Studie zur Schuldenbremse: Konsolidierungs-Check Bundesländer / Nur Nordrhein-Westfalen auf Abwegen

Geschrieben am 04-10-2011

Berlin (ots) - Die Schuldenbremse im Grundgesetz führt in den
deutschen Bundesländern zu ersten Erfolgen. In sieben der sechzehn
Länder steht die Ampel auf Grün - die Konsolidierung ist auf gutem
Weg. Der Freistaat Sachsen ist Konsolidierungs-Spitzenreiter. Zu
diesem Ergebnis kommt die Studie "Konsolidierungs-Check
Bundesländer", die im Auftrag der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln
(IW) erstellt wurde.

Das Grundgesetz verbietet den Bundesländern ab dem Jahr 2020 neue
Schulden aufzubauen - bis dahin müssen sie ihr strukturelles Defizit
auf Null reduzieren. Die IW-Studie zeigt, dass die Länder Sachsen,
Thüringen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg bereits im Jahr 2013
ihre Defizite abgebaut und in Überschüsse umgewandelt haben werden.
Große Fortschritte bei der Konsolidierung ihrer Haushalte werden auch
in Brandenburg, Saarland und Rheinland-Pfalz erwartet.

Erste Erfolge zeigen sich in Hamburg, Hessen, Niedersachsen,
Schleswig-Holstein, Bremen, Berlin und Bayern. Diese Länder müssen
ihre Sparbemühungen allerdings weiter intensivieren, um im Jahr 2020
das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes erreichen zu können.
Mecklenburg-Vorpommern weist zwar nahezu keine neuen Schulden mehr
aus, muss aber mit einer aktualisierten Finanzplanung erst noch
belegen, dass auch in Zukunft Überschüsse erzielt werden. Allein in
Nordrhein-Westfalen ist keine Konsolidierungsstrategie zu erkennen.
Dort wird im Jahr 2013 sogar ein höheres Defizit erreicht als im
Ausgangsjahr 2010.

"Die Schuldenbremse erweist sich als erfolgreiches Instrument zur
Bekämpfung ausufernder Staatsverschuldung", kommentiert Hubertus
Pellengahr, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft, die erste Zwischenbilanz bis zum Jahre 2013. "Der
Wohlstand der Zukunft hängt maßgeblich ab von einer nachhaltigen
Finanzpolitik - hierzu müssen nicht nur die Nationalstaaten in
Europa, sondern auch die Bundesländer in Deutschland ihren Beitrag
leisten."

Die grundgesetzliche Schuldenbremse erlaubt den Bundesländern ab
dem Jahr 2020 die Aufnahme von neuen Schulden nur noch zur Abfederung
konjunktureller Einbrüche, die im Aufschwung wieder ausgeglichen
werden müssen. Strukturelle Defizite sind dann verboten. Zur
Abgrenzung von "konjunkturellen" und "strukturellen" Defiziten macht
das Grundgesetz allerdings keine Vorgaben, jedes Bundesland kann
hierzu eine eigene Berechnungsmethode verwenden.

Diese Unschärfe kritisiert das IW: "Der Stabilitätsrat sollte
autorisiert werden, zu regelmäßig wiederkehrenden Terminen von den
Ländern vereinheitlichte Finanzplanungen einzufordern. Das ist für
die Wirksamkeit der Schuldenbremse notwendig, damit die Länder ihre
konjunkturelle Verschuldung nicht überstrapazieren können", so Dr.
Rolf Kroker, Leiter Wirtschafts- und Sozialpolitik und
Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

In der IW-Studie wird ein einheitliches Verfahren zur Bemessung
des "strukturellen Defizits" für alle Bundesländer vorgeschlagen und
angewendet. Das macht die strukturellen Länderdefizite im
Ausgangsjahr 2010 erstmals vergleichbar.

Danach weist Bremen mit 1.850 Euro das höchste strukturelle
Defizit pro Einwohner aus. Bis zum Jahr 2013 will Bremen dieses
Defizit um 16 Prozent reduziert haben. An zweiter Stelle steht das
Saarland mit einem Defizit von 1.230 Euro pro Kopf. Dieses soll in
drei Jahren allerdings um 76 Prozent sinken. "Es gibt also deutliche
Unterschiede. Einige Länder müssen noch kräftiger auf die Bremse
treten und stehen vor erheblichen Sparanstrengungen. Je später sie
damit beginnen, desto schmerzhafter der Prozess und zweifelhafter der
Erfolg", so Pellengahr.

Konsolidierungs-Check Bundesländer: Die komplette IW-Studie mit
allen Länderprofilen finden Sie im Internet unter http://www.insm.de

Den Konsolidierungs-Check Bundesländer gibt es auch als
interaktives Online-Tool:
http://www.DasRichtigeTun.de/konsolidierungscheck

Mit diesen Links finden Sie folgende Dateien:

- Konsolidierung-Check: vollständige Studie des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln (IW), Oktober 2011
http://bit.ly/puQlCv
- Pressemitteilung mit Grafiken zu: Strukturelle Defizite der
Länder, Konsolidierungserfolge, Defizite der Länder pro
Einwohner http://bit.ly/nWvu1c



Pressekontakt:
Projektleitung:
Marco Mendorf, Telefon 030 27 877 179, mendorf@insm.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Florian von Hennet, Telefon 030 27 877 174, hennet@insm.de

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie
finanziert.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

355839

weitere Artikel:
  • Ex-Außenminister Genscher (FDP): Mehr Europa nötig/ FDP muss Rolle als Europapartei weiter wahrnehmen Bonn (ots) - Bonn, 4. Oktober 2011 - Der FDP-Ehrenvorsitzende und Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher misst den Grundsatzentscheidungen, die jetzt anstehen, eine große Bedeutung für die Zukunft Europas zu. "Wir entscheiden in diesen Jahren darüber, welche Rolle in der Zukunft Europa in der Welt spielen wird", sagte Genscher im PHOENIX-Interview. Es stelle sich die Frage, ob es ein Global Player, ein Akteur sein werde, neben den großen neu aufkommenden Ländern wie China, Indien und Brasilien sowie neben den USA, Japan und Russland. mehr...

  • Online-Petition: Weniger Stress im digitalen Leben / Verbraucherzentrale Bundesverband fordert Pflicht zu datenschützenden Voreinstellungen (mit Bild) Berlin (ots) - Voreinstellungen bei technischen Geräten und Diensten müssen maximalen Datenschutz gewährleisten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert den Bundestag auf, dieses Prinzip gesetzlich zu verankern. Verbraucher müssten sich dann nicht schon vor der ersten Nutzung informieren, was ein Gerät über sie preis gibt und wo man die Einstellungen ändern kann. Denn dazu fehlt vielen die Zeit oder Erfahrung. "Die Kontrolle über persönliche Daten darf kein Expertenprivileg sein", erklärt Vorstand Gerd Billen. Der mehr...

  • LVZ: Fischer verteidigt Pofalla: Lieber deftig zornig als süßsauer hinterhältig Leipzig (ots) - Joschka Fischer, früherer Vizekanzler, ehemaliger Außenminister und einstiger Spitzenpolitiker der Grünen, zeigt Verständnis für die dem aktuellen Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) zugeschriebene derbe Umgangssprache mit Koalitions- und Fraktionsfreunden. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) erinnerte sich Fischer an seine eigenen Empfindungen, wenn es um Abweichler in den Reihen der Grünen zu Regierungszeiten gegangen sei, und meinte zu Pofallas offenkundigen Wutausbruch: "Mir ist ein mehr...

  • Hintergründe der Pkw-Verbrauchskennzeichnung beschäftigen Europäischen Gerichtshof Berlin (ots) - Pressemitteilung Verwaltungsgericht Berlin verweist Auskunftsbegehren der Deutschen Umwelthilfe zu Einflussnahme der Autoindustrie auf die Novelle der Pkw-EnVKV an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) - Neue Verbrauchskennzeichnung stuft Audi Q7 in günstigere Verbrauchsklasse ein als Fiat Panda - Bundeswirtschaftsministerium verweigert seit über einem Jahr Auskunft über Hintergründe der Verordnung - EuGH-Urteil von grundlegender Bedeutung für Umweltinformationsrecht in Deutschland Die Weigerung des Bundeswirtschaftsministeriums, mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Bosbach war Gast im Pofalla-Wahlkreis - "Wegen seines Mutes geschätzt" Köln (ots) - Köln. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), war noch im Mai 2011 auf Einladung von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) in dessen Wahlkreis zu Gast - und zwar beim so genannten Hüthumer CDU-Tag, einer ganztägigen Parteiveranstaltung. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Die Hüthumer CDU würdigte Bosbach seinerzeit mit den Worten: "Er wird in CDU-Kreisen wegen seines Mutes geschätzt, sich dann zu Themen zu äußern, wenn andere den Mumm nicht aufbringen und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht