(Registrieren)

2+Leif: Brüderle zweifelt an erfolgreichem Sanierungskurs in Griechenland/ SPD-Vize Scholz wirft FDP gefährliches Taktieren vor

Geschrieben am 12-09-2011

Berlin (ots) - Der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag,
Rainer Brüderle, bezweifelt, ob Griechenland seine Zusagen an die EU
erfüllen kann und fordert einen klaren Kurs gegenüber Athen. In der
SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Brüderle am Montagabend mit Blick auf die
Sparversprechen Athens: "Griechenland hat erneut Zusagen gebrochen
und ich habe Zweifel, ob sie aufgrund der inneren Struktur, in der
Lage sind das zu machen." Insolvenz sei eine Möglichkeit, so Brüderle
weiter. "Über Griechenlands Insolvenz entscheidet Griechenland.
Unsere Entscheidung ist, ob wir weiter Geld zahlen in ein Fass ohne
Boden oder nicht. Wenn sie die Zusagen nicht einhalten, ist Schluss
mit den Überweisungen."

Im SWR stellte sich Brüderle deutlich hinter den FDP-Vorsitzenden
Philipp Rösler, der eine Pleite Griechenlands nicht mehr ausschließt:
"Es ist ernst - und das hat Rösler zurecht herausgestellt. Wir sind
solidarisch, aber nicht blöd. Irgendwann ist auch der Punkt erreicht,
wo auch der Empfänger der Solidarität die Pflicht hat, alles ihm
mögliche zu tun, um die Ursachen der Misere - das ist die mangelnde
Wettbewerbsfähigkeit zu beseitigen. Das fordern wir ein." Nur so
werde man die Märkte beruhigen, erklärte Brüderle: "Wir werden an den
Finanzmärkten der Welt kein Vertrauen gewinnen, wenn die Europäer
nicht klar machen, dass sie es ernst meinen."

Der stellvertretende SPD-Parteivorsitzende, Olaf Scholz, warf der
FDP-Führung in der Sendung "2+Leif" unverantwortlichen Populismus
vor: "Die FDP sagt aus innenpolitischen Gründen etwas, was weltweite
Krisen auslösen kann." Gleichzeitig verlangte der Erste Bürgermeister
von Hamburg die Einführung einer europaweiten Schuldenbremse: "Wir
brauchen eine europaweite Schuldengrenze in all den nationalen
Verfassungen, weil das letztendlich dazu beträgt, dass die Politik
von der Droge Schulden wegkommt."

Im SWR gab sich Brüderle optimistisch, in der anstehenden
Abstimmung zum Euro-Rettungsschirm eine Mehrheit aus Abgeordneten der
Koalition zu erzielen: "Die Regierung wird am 29. nach meiner festen
Überzeugung in der Frage des ESFS eine eigenständige Mehrheit haben."

Sollte die Regierungskoalition in der Euro-Abstimmung keine eigene
Mehrheit haben, forderte Scholz in "2+Leif" Neuwahlen: "Die SPD jetzt
nicht Opposition, um der Opposition willen machen. Wir werden der
Regierung dabei helfen, das Notwendige und mit den anderen
Regierungen von Europa Vereinbarte zu beschließen, aber wir werden
nicht der Regierung helfen. Wenn die Koalition darüber
zusammenbricht, dass sie keine eigene Mehrheit hat, dann gibt es
nicht eine neue Koalition, sondern Neuwahlen."

Nicht zur Veröffentlichung:

Der Text wurde vorab nach Aufzeichnung der Sendung verbreitet.
"2+Leif" wird am Montg um 23 Uhr im SWR Fernsehen aausgestrahlt.

Verantwortlich:

Peter Bergmann, SWR 0173-6168655


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

351762

weitere Artikel:
  • WAZ: Leutheusser-Schnarrenberger erhöht Druck auf Griechenland Essen (ots) - Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat den Druck auf Griechenland erhöht und das Land an seine Verpflichtungen aus dem Hilfspaket erinnert. "Jetzt geht es darum, dass Griechenland die Bedingungen der Troika erfüllt, damit die nächste Tranche aus dem Hilfspaket ausgezahlt werden kann. Leistung und Gegenleistung müssen in einem sinnvollen Verhältnis stehen", sagte die Ministerin der WAZ-Mediengruppe. Dabei deutete sie an, dass die Geduld mit dem Schuldenstaat möglicherweise am Ende sei: "Griechenland mehr...

  • Ehrenzeichen für Oberst Ulrich Kirsch Berlin (ots) - Bund Jüdischer Soldaten zeichnet DBwV-Bundesvorsitzenden aus Der Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Ulrich Kirsch, ist der erste Empfänger des Ehrenzeichens des Bundes Jüdischer Soldaten. Kirsch erhielt die neu gestiftete Auszeichnung heute aus der Hand von Hauptmann Michael Berger, dem Vorsitzenden des Bundes. Der Bund Jüdischer Soldaten drückt damit unter anderem seinen Dank für die Unterstützung seines Aufbaus durch den Deutschen BundeswehrVerband aus und würdigt zugleich dessen mehr...

  • Mit sechs Klicks in Deutschland Nürnberg (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stellt ab dem 12. September eine neuartige Dienstleistung online zur Verfügung. Mit dem Migration-Check können einwanderungswillige Arbeitskräfte und Arbeitgeber mit sechs Klicks erfahren, ob es in ihrem Fall möglich ist, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Deutschland braucht Fachkräfte. Deshalb bemüht sich die BA um schlaue Köpfe, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Im Sinne einer Doppelstrategie soll das Potenzial der hier lebenden Menschen für den Arbeitsmarkt besser mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Euro-Krise Ohne Hysterie ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Die Eurokrise ist ein schwerwiegendes Problem. Keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Etliche Abgeordnete machen es sich mit ihrem Abstimmungsverhalten wahrlich nicht leicht. Trotz aller grundlegenden Probleme bleibt eines wahr: Hysterie ist kein guter Ratgeber. Doch was sich in manchen deutschen Debatten abspielt, ist hysterisch. Noch weiß niemand, ob Griechenland letztlich die Auflagen der Troika aus EZB, EU und IWF erfüllen wird oder nicht. Das klärt sich erst bis Ende September. Bis dahin lässt sich mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar SPD-Hoffnungsträger Ude fordert CSU heraus Demontage nicht ausgeschlossen RALF MÜLLER, WÜRZBURG Bielefeld (ots) - Man muss schon etliche Jahre in der Nachkriegsgeschichte der Bayern-SPD zurückgehen, um eine Situation zu finden, in der die Genossen ernsthafte Chancen auf eine Regierungsübernahme hatten. Zuletzt war das zu Zeiten der Landes- und Fraktionsvorsitzenden Renate Schmidt und des schwachen CSU-Ministerpräsidenten Max Streibl so. Damals zog die CSU die Notbremse, zwang den bis zuletzt widerspenstigen Streibl zum Rückzug, und Edmund Stoiber machte alle Chancen der Opposition wieder zunichte. Man sieht daran: Die CSU entfesselt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht