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LVZ: Führende Meinungsforscher geben Kanzlerkandidat Steinbrück wenig bis keine Chance / Juso-Chef warnt vor Pseudo-Debatten um Kanzlerkandidaten

Geschrieben am 10-09-2011

Leipzig (ots) - Die Jungsozialisten in der SPD haben die
Mutterpartei vor "Pseudo-Debatten um Kanzlerkandidaten" gewarnt.
Juso-Chef Sascha Vogt sagte der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe): "Entscheidend ist die Schärfung des inhaltlichen
Profils. Zu diesem Profil muss dann, Ende 2012, der am besten
geeignete Kanzlerkandidat gesucht werden." Dabei nehme er "zur
Kenntnis, dass in diesem Zusammenhang über Peer Steinbrück diskutiert
wird", meinte Vogt.

Die führenden Meinungsforscher in Deutschland geben dem früheren
Bundesfinanzminister und derzeit wieder hoch gehandelten Peer
Steinbrück wenig bis keine Chancen, 2013 einen erfolgreichen
Wahlkampf für die SPD und gegen Angela Merkel zu führen. Entsprechend
äußerten sich Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen,
Klaus-Peter Schöppner von Emnid und Forsa-Chef Manfred Güllner in
Gesprächen ebenfalls mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe).

Steinbrück erreiche zwar von den potenziellen
SPD-Kanzlerkandidaten "sehr gute Werte bei der allgemeinen
Beliebtheit", liege dabei etwas besser als Frank-Walter Steinmeier
und "viel besser" als SPD-Chef Sigmar Gabriel, meinte Matthias Jung.
Aber "Steinbrück ist, im Gegensatz zu den anderen Kandidaten, noch
nicht der aktuellen politischen Konfrontation ausgesetzt, was
erfahrungsgemäß die Sympathiewerte aufgrund der daraus resultierenden
Polarisierung beeinträchtigt".

Für Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner wäre "Steinmeier derzeit der
beste SPD-Kanzlerkandidat, auch weil seine wohltuend ruhige Art die
Wähler in Zeiten einer großen Beunruhigung am ehesten anspricht". Für
die SPD-Wähler sei er sowieso mit großem Abstand (27 Prozent) der
Wunschkanzler vor Steinbrück und Gabriel (jeweils 18 Prozent). Klaus
Wowereit, als eher linker Flügelmann, spiele mit zwölf Prozent "keine
Rolle". Gabriel, so Schöppner, "passt nicht in den Zeitgeist des
,Gemeinsam Anpacken'" und Steinbrück mache die SPD zwar für
Union-Wechselwähler "wieder attraktiv", aber gleichzeitig "würde er
die linke Flanke öffnen und erneut SPD-Wähler zu den Linken treiben.
Derzeit stehe die SPD gut da, weil sie wenig Falsches verlauten
lasse und nur wenig Streit über Abwanderungen an die Linke
produziere. "Letzteres würde sich unter einem Kanzlerkandidaten
Steinbrück schnell ändern", meinte der Emnid-Chef.

Forsa-Chef Manfred Güllner führt die jetzt relativ guten Werte für
Steinbrück "hauptsächlich auf den positiven Eindruck beim
bürgerlichen Lager" zurück. Dort finde man "ihn nett, sympathisch,
kompetent". Sobald er aber als SPD-Kandidat in Erscheinung träte,
falle das wieder ab. Güllner erinnerte daran, dass auf dem Höhepunkt
der ersten Finanzkrise "40 Prozent der SPD-Wähler nicht gewusst
haben, dass Steinbrück ein Genosse ist". An Angela Merkels Seite habe
Steinbrück im Übrigen "wie der Adlatus der Kanzlerin" gewirkt. Er sei
ihr voll auf den Leim gegangen. "Wer das nicht merkt, ist für mich
nicht als Führungskraft geeignet", meinte Güllner. Er sieht
Steinbrück als reinen "Finanztechnokraten". Aber ein Kanzler müsse
viel mehr können. "Steinbrück und Steinmeier schaffen es nicht",
bilanziert Güllner. "Die SPD sollte sich für Gabriel entscheiden. Der
gilt zwar als Hallodri. Aber wenn der mal für ein halbes Jahr
diszipliniert arbeiten würde, gäbe es zumindest die
Überraschungschance, es zu schaffen."



Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


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