(Registrieren)

Rheinische Post: Stark flüchtet Kommentar Von Georg Winters

Geschrieben am 09-09-2011

Düsseldorf (ots) - Europa verliert mit Jürgen Stark einen
Vorkämpfer für einen stabilen Euro. Nach dem Abgang von
Ex-Bundesbank-Präsident Axel Weber sendet die zweite Demission binnen
Monaten ein fürchterliches Signal an die Finanzmärkte. Noch
offensichtlicher kann der Riss kaum sein, der durch die Führungsriege
der kontinentalen Notenbanker geht. Auf der einen Seite die Deutschen
(wie Stark), die sich und die Institution EZB noch als Hort der
Stabilität begreifen. Und die anderen, die glauben, über gewaltige
Anleihen-Käufe Staaten retten zu müssen, die bis zum Hals im
Schuldensumpf stecken. Diese Politik ist auf Dauer verhängnisvoll.
Aber selbst, wenn man Argumente für sie finden will, muss man
konstatieren: Die Unabhängigkeit von der Politik, die Notenbanker
einst stolz als Schild vor sich her trugen, ist dahin. Das hat auch
Stark erkannt. Für sich persönlich hat er damit vermutlich die einzig
mögliche personelle Konsequenz gezogen. Aber die ist fatal, weil
Flucht vor der wirtschaftspolitischen Verantwortung niemandem hilft.
Nicht den Deutschen, die ein neues Personal-Loch zu stopfen haben,
nicht der EZB, deren Reputation weiter Schaden nimmt, und schon gar
nicht der Währung, für die Stark so gekämpft hat. Ein schlechter Tag
für Europa.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

351551

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Eons Salami-Taktik Kommentar Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Die Aufregung der Eon-Mitarbeiter ist verständlich. War der Konzern über Jahrzehnte ein Hort der Stabilität, der seinen Aktionären sichere Dividenden und seinen Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bot, bleibt nun kein Stein mehr auf dem anderen. Die Ursachen der Krise sind hausgemachte Fehler (langfristige Gaslieferverträge, später Einstieg in den grünen Strom) und der abrupte Ausstieg aus der Atomkraft, mit dem die Bundesregierung dem größten deutschen Meiler-Betreiber die Geschäftsgrundlage teilweise entzogen mehr...

  • Rheinische Post: Ein Jahrzehnt der Furcht Kommentar Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Zehn Jahre sind eine lange Zeit, und doch wird es an diesem Sonntag beim Gedenken an die Anschläge vom 11. September 2001 schwerfallen, das Geschehene einfach abzuhaken. Denn die Folgen des schrecklichen Verbrechens sind bis heute zu spüren. Als die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York in sich zusammenfielen, live im Fernsehen, da ging ein Riss durch die Welt. Amerika war ins Herz getroffen, die letzte Supermacht der Erde gedemütigt von ein paar Kerlen, bewaffnet mit Teppichmessern. Der 2007 verstorbene mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Jahrestag 9/11 Verlorenes Jahrzehnt THOMAS SPANG, WASHINGTON Bielefeld (ots) - Wir waren alle dabei, als vor zehn Jahren die Schergen Osama bin Ladens einen strahlend blauen Septembertag in einen apokalyptischen Albtraum verwandelten. Jedenfalls kommt es uns so vor, weil wir uns genau erinnern können, wo wir vom Einsturz der Zwillingstürme des World Trade Center erfuhren. Um die mehr als 3.000 unschuldigen Toten trauern wir wie um gute Nachbarn. Unsere Sympathie mit den Opfern des 11. September ist so universal wie die Abscheu über die Motive der Drahtzieher - Terroristen, denen nicht einmal mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Kommunalwahlen Osnabrück (ots) - Es steht viel auf dem Spiel Die Kommunalwahlen am Sonntag sind zuallererst einmal lokale Entscheidungen mit all ihren örtlichen Besonderheiten und Eigenarten. Schon allein durch das Mitwirken von Wählergemeinschaften, die zuletzt immerhin 6,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinten, lässt sich das Resultat dieses Urnengangs nicht eins zu eins auf folgende Landtags- und Bundestagswahlen übertragen. Gleichwohl wirft diese Wahl ihre Schatten voraus auf 2013. Die Ergebnisse werden psychologische Wirkung haben, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu 11. September Osnabrück (ots) - Die Welt hat am 11. September 2001 ihre Unschuld verloren Seit dem 11. September 2001 ist vieles nicht mehr so, wie es vorher war. Mit den in diesem gewaltigen Maß für unmöglich gehaltenen Terroranschlägen hat die Welt ihre Unschuld und haben in der Folge über hunderttausend Menschen ihr Leben verloren. Seitdem leben wir mit verschärften Sicherheitsbestimmungen, Antiterrorgesetzen und einer komplexeren Datenspeicherung. Wir sind im positiven Sinne sensibler gegenüber möglichen Gefahrenpotenzialen geworden. Die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht