Lausitzer Rundschau: Noch ein liberaler Spät-Sieger
Wirtschaftsminister Rösler und die Kraftwerks-Kaltreserve
Geschrieben am 31-08-2011 |
Cottbus (ots) - Was dem Westerwelle sein Libyen, ist dem Rösler,
Philipp, seine Kaltreserve. Am Mittwoch beschloss die
Bundesnetzagentur, kein Atomkraftwerk für mögliche Stromengpässe in
Reserve zu halten, weil das nicht notwendig sei. Die Entscheidung
zeige, wie wichtig "eine Energiewende mit Augenmaß" sei, jubelte der
FDP-Chef. Ganz, als habe er dieses Augenmaß schon immer gehabt, so
wie Guido Westerwelle schon immer wusste, dass deutsche
Wirtschaftssanktionen Gaddafi in die Knie zwingen würden. Zur
Erinnerung: Vor drei Monaten war es Philipp Rösler, der als Einziger
und Letzter die gesamte zum sofortigen Atomausstieg bereite
Bundesregierung noch mit einer besonderen Form der Restlaufzeit
nervte, nämlich einer "Kaltreserve" von einem oder zwei
Atomkraftwerken. Sonst drohe im Winter der Blackout. Rösler machte
daraus eine Koalitionsfrage und schaffte es so, sein Anliegen in dem
Ausstiegsbeschluss unterzubringen, wenn auch nur als Prüfauftrag.
Angela Merkel war sauer, weil das ihre schöne Energiewende weniger
glaubhaft machte, die Länder protestierten, weil keiner diese Leiche
der Kernindustrie bei sich haben wollte, die Atomkraftgegner schrien
"Betrug", und Experten erklärten, dass sich die Kernenergie für ein
schnelles Hochfahren im Notfall nun gar nicht eigne, sondern nur Gas-
oder Kohlekraftwerke. Rösler aber war mächtig stolz auf sich. Und
jetzt: Alles bloß Quatsch gewesen. Die Entscheidung der
Bundesnetzagentur für eine Kaltreserve aus vorhandenen Kohle- und
Gaskraftwerken sei "ein wichtiges Signal für die Unternehmen", sagte
der liberale Wirtschaftsminister gestern. Merke: Guido Westerwelle
ist beileibe nicht der Einzige, der hinterher immer schon vorher auf
der richtigen Seite war.
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