Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Außenminister Guido Westerwelle
Mitleid
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 29-08-2011 |
Bielefeld (ots) - Wie lange soll dieses Schauspiel noch dauern?
Guido Westerwelle will um seinen Posten als Außenminister kämpfen.
Das ist nun wahrlich keine gute Nachricht und hoffentlich nicht ernst
gemeint. Für wen will er diesen Kampf noch führen? Die meisten
Botschafter im Dienst des Außenamtes halten ihn für inkompetent und
einen Verlierer. Innerhalb der westlichen Bündnispartner ist
Westerwelle spätestens seit der Libyen-Enthaltung im
UN-Sicherheitsrat isoliert. Und in seiner eigenen Partei betrachtet
man ihn als Minister auf Bewährung. Zugegeben: Es ist nicht einfach
sich einzugestehen, dass man den Job, den man so gerne gewollt hat,
nicht ausfüllen kann. Aber Westerwelle ist kein Regierungspolitiker.
Er war in der Opposition großartig und hat den jeweiligen
Bundesregierungen eingeheizt. Doch regieren kann er nicht. Dafür
fehlen ihm der Sinn für Strategie und die Leidenschaft für das
Kleingedruckte. Er ist in seinem Ministeramt nie angekommen. Dass er
sich selbst maßlos überschätzt und von neuen Bündnispartnern raunt
und so tut als sei er derjenige, der die Statik deutscher
Außenpolitik neu vermessen müsste, ist leider nur peinlich.
Deutschland braucht eines ganz bestimmt nicht: Einen Sonderweg, der
das Land weg von den westlichen Partnern an die Seite von China und
Russland führt. Dass die deutsche Außenpolitik widersprüchlich
ausfällt, geht sicherlich nicht nur auf Guido Westerwelle zurück.
Aber unbestreitbar ist es, dass er kein Gespür für seinen Posten
entwickelt hat. Er fällt ja nicht nur in den Augen seiner Diplomaten
durch, sondern auch im Urteil der Bevölkerung, auf das Westerwelle
sonst doch immer so viel Wert legt. Dass er in seiner jetzigen
einsamen Position schon fast Mitleid erregt, hat er selber nicht
verdient. Will er sich und uns eine solche Vorstellung noch bis 2013
zumuten?
Pressekontakt:
Neue Westfälische
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Telefon: 0521 555 271
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