(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Berlin und Libyen Im Stich gelassen BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 25-08-2011

Bielefeld (ots) - Aus Fehlern kann man lernen; allerdings nur
unter der Voraussetzung, dass man sie kennt und als Fehler begreift.
Und bereit ist, umzudenken. Zu viele Bedingungen, als dass man
glauben könnte, Bundesaußenminister Guido Westerwelle und die
Bundesregierung könnten damit klarkommen. Und so lesen sich sämtliche
Äußerungen nach dem Zerbrechen des Gaddafi-Regimes wie der peinliche
Versuch der Rechthaberei. Deutschlands Beitrag zum Sturz des
Diktators ist nicht erkennbar. Spürbar ist dafür der Ansehensverlust
der Bundesrepublik - im Westen, in der arabischen Welt, besonders
aber in Libyen. Die Regierung Merkel hat Deutschland als unsicheren
Kantonisten etabliert, sich isoliert innerhalb der westlichen
Allianz. Die Folgen sind noch nicht absehbar. Die Menschen in den
Staaten Arabiens reagieren enttäuscht über die unverständliche
Haltung der Deutschen, die sie traditionell zu ihren Freunden
zählten. Die neue libysche Führung hatte bereits frühzeitig darauf
aufmerksam gemacht, dass sie nach einem Sieg der Revolution Geschäfte
mit denen bevorzugen wird, die von Beginn an ihrer Seite gestanden
haben. Bislang war die Zahl der Unternehmen mit Interessen in Libyen
überschaubar. Wintershall förderte Öl und hoffte, das Geschäft
ausbauen zu können. Bilfinger&Berger baut Stadien für den Africa Cup,
der 2013 in Libyen stattfinden sollte. Bauvolumen fast 1,8 Milliarden
Euro. Nicht von ungefähr fühlen sich deutsche Unternehmen von ihrer
Regierung in Stich gelassen. Spät, wahrscheinlich zu spät, startet
Berlin eine Charme-Offensive in Richtung Libyen und westliche
Partner. Bezeichnend ist, dass nicht Westerwelle, sondern
Bundesverteidigungsminister de Maizière das Heft des Handelns in die
Hand nahm und die Beteiligung an einer Stabilisierungstruppe für
Libyen ins Spiel brachte. Darum gebeten hat niemand.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

348876

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Microsoft filmt für neuen Kartendienst Bedenkliche Datenbunkerei SAMUEL ACKER Bielefeld (ots) - Als Google für seinen Dienst "Street View" Häuser, Straßen und Menschen abfilmte, war die Skepsis groß. Nicht zu Unrecht, denn die 3D-Karten bieten Einblicke, die manchmal auch die Privatsphäre verletzen. Die derzeitig Kartographie-Aktion von Microsoft ruft hingegen kaum Protest hervor - was verwundert. Denn es scheint sich im Vergleich mit Googles Projekt wenig geändert zu haben: Mit Algorithmen sollen bei Microsofts "Street Side" aufgezeichnete Gesichter und Kennzeichen automatisch unkenntlich gemacht werden. Bei mehr...

  • Berliner Zeitung: Inlandspresse - keine Vorabmeldung Die "Berliner Zeitung" kommentiert Kohls Kritik an Merkel Berlin (ots) - Kohls Kritik an seinen Nachfolgern und vor allem an Merkel ist maßlos und selbstgerecht. Aber sie trifft, vermutlich wohlbedacht, mitten in die Sinnkrise der CDU. Der Altkanzler reiht sich ein in die Front der Gralshüter konservativen Gedankenguts, die den Reformern um Merkel vorwerfen, Werte und Prinzipien der Union verraten zu haben, ohne Kompass zu agieren. Gerade jetzt aber, auf dem Höhepunkt der Eurokrise, die das ganze europäische Bündnis gefährdet, zeigt sie doch Führung und Verantwortung. Sie hat die Stärkung mehr...

  • Berliner Zeitung: Inlandspresse - keine Vorabmeldung Die "Berliner Zeitung" kommentiert die Zerwürfnisse bei den Berliner Grünen Berlin (ots) - Wenn eine grüne Abgeordnete sagt, sie würde in einer grün-schwarzen Koalition Renate Künasts Haushalt ablehnen, heißt das nicht, dass die Spitzenkandidatin gar keinen Rückhalt mehr hat. Es ist ein Warnschuss des linken Flügels an die Führungszirkel der Partei, die Rückkehr der in der Opposition eingeübten Heckenschützen-Mentalität. Die Weise, wie die Drohung übermittelt wurde, öffentlich über eine Abgeordnete aus der zweiten Reihe, lässt Zweifel an der Berechenbarkeit der Grünen aufkommen. Wenn Künast schon vor mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung über die Anflugrouten zum neuen Großflughafen Frankfurt/Oder (ots) - Im Landkreis Märkisch-Oderland in Ostbrandenburg und beim Landesluftsportverband Brandenburg regt sich Widerstand gegen die von der Deutschen Flugsicherung (DFS) geplanten Anflugrouten auf den Flughafen Willy Brandt in Schönefeld. Wie aus DFS-Unterlagen hervorgeht, sinken die anfliegenden Jets schon in jeweils 60 Kilometer Entfernung vom Airport in westlich und östlicher Richtung auf nur 1200 Meter. Kommunalpolitiker befürchten mehr Lärm und ein hohes Risiko, da Piloten im Notfall weniger Zeit und Optionen haben, mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Lage bei der CDU: Frankfurt/Oder (ots) - Es ist die Art und Weise, wie Angela Merkel Politik betreibt, die die Gefolgsleute verwirrt und ein wachsendes Defizit an Orientierung und Sinn hat entstehen lassen. Die Kanzlerin hat sich - schon bei ihrem Aufstieg - als versierte Managerin der Macht erwiesen, die abwarten und taktieren kann - und wenn nötig noch jede Position zu räumen bereit ist, wenn sie sich einen Nutzen davon verspricht. Inzwischen ist der kumulierte Frust auch der Parteifreunde so groß, dass die Gefahr besteht, die Koalition könnte keine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht